Zurück zum Profil
Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten

KII Umbau und Sanierung Tiefenhörsaal

Universität Stuttgart
David Matthiessen, Stuttgart
David Matthiessen, Stuttgart
Ort
Stuttgart
Gebäudekategorie
Hochschulen
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Glas
Das Kollegiengebäude II der Universität Stuttgart wurde 1960-64 nach den Plänen der Architekten Rolf Gutbier, Günter Wilhelm und Curt Siegel erbaut. Das 50m hohe Gebäude nimmt in einer räumlich versetzen Schnittfigur im Verhältnis 3:2 die Büros der Institute sowie Seminarräume auf. Im Sockel sowie den Untergeschossen ist der Hörsaalbereich mit insgesamt 900 Sitzplätzen, verteilt auf zwei Hörsäle, untergebracht. Dieser sogenannte Tiefenhörsaalbereich wurde nach unseren Plänen im Rahmen einer Bündelung von Einzelmaßnahmen umgebaut.

Teile des Hörsaalgestühls wurden erneuert, Hörsaaltische restauriert sowie ein barrierefreier Zugang zu den Hörsaalpodien geschaffen. Die Sanitäranlagen für Besucher/ innen wurden grundlegend überplant und mit zusätzlichen Raumfunktionen wie Wickel- und Putzräumen an die aktuellen Nutzervorgaben angepasst. Die Erneuerung der Echtholz-furnierten Klappsitze mit neuer Mechanik sowie die restauratorische Überarbeitung der Tische mit Teakholzfurnier in Audimax erfolgte in enger Abstimmung und nach Vorgaben der unteren Denkmalschutzbehörde. Bestehende Betonflächen wurden dabei lediglich gereinigt, um die originäre Sichtbetonoptik zu erhalten. Um Referenten eine barrierefreie Zuwegung zu den Hörsaalpodien zu ermöglichen, musste eine rollstuhlgerechte Aufzugsanlage, WCs für die Referenten sowie alle Bereiche des Podienzugangs barrierefrei ertüchtigt werden. Vorhandene Flurabschlüsse wurden im Zuge der Maßnahme brandschutztechnisch ertüchtigt bzw. durch neue Brandschutztüren ersetzt. Hierzu wurde in Zusammenarbeit mit einem Künstler ein Konzept entwickelt, das einerseits eine bessere Orientierung und Auffindbarkeit der Podienzugänge unterstützt und andererseits die unterirdischen Erschließungswege durch die Implementation von künstlerischen Elementen angemessen aufwertet.

In Material und Oberfläche wurde insgesamt auf eine klare und zurückhaltende Formensprache Wert gelegt, die den Kontrast Alt / Neu erlebbar macht, aber nicht in Konkurrenz tritt zum Form- und Farbenkanon des denkmalgeschützten Gebäudes.