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Hebelschule Hemsbach

Ein Neubau für heutige Anforderungen
Joachim Grothus
Joachim Grothus
Ort
Hemsbach
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2022
Material Fassade
Putz
Ganztagsbetreuung, Inklusion und selbstbestimmte Lernformen verändern den Schulalltag und damit den Raumbedarf der Schulen. Der Neubau der Hemsbacher Hebelschule integriert diese zeitgemäßen Ansprüche in seinen Entwurf – und ersetzt einen Bestandsbau aus den 1970er Jahren. Als kompaktes, zweigeschossiges Volumen konzipiert, orientiert sich die dreizügige Grundschule mit einer Glasfassade zum Pausenhof. Die Erschließungsräume sind als Aufenthaltsbereiche aufgewertet und für die soziale Interaktion gestaltet. Herzstück ist das Foyer, das mit einem lichtdurchfluteten Luftraum und hoher Aufenthaltsqualität den Schülern ein starkes Identitätsgefühl zu vermitteln vermag. Mensa, Turnhalle und multifunktionale Räume für freies Lernen ergänzen das Angebot. Mit dem Entwurf gelingt es den Architekten, zwischen ambitioniertem Raumanspruch und kostenbewusstem Budget zu vermitteln.

Die Ganztagsgrundschule bietet Platz für 336 Schulkinder. Zwölf Klassenzimmer befinden sich im Obergeschoss, je zwei sind in der Mitte durch einen sogenannten Flexraum verbunden; ein Rückzugs- und Aufenthaltsbereich, dessen Front zum Gang voll verglast ist und durch quadratische Fenster in der Fassade hervortritt. Im Erdgeschoss befinden sich außer Eingangsbereich und dem Foyer der Lehrer- und Verwaltungsbereich, Fachräume für Musik und Kunst, eine Lehrküche, die Mensa mit Küche sowie Aufenthalts- und Schülerarbeitsräume für den Ganztagsbereich.

Von dunklen Schulfluren keine Spur

Rechteckige Oberlichter über dem Luftraum des Foyers sorgen für lichtdurchflutete Großzügigkeit. Sie lassen den Bereich, der sich auch beim schlechten Wetter zum Aufenthalt eignet, leicht, transparent und hell wirken. Die Raumgestaltung schafft eine Atmosphäre, die der langen Verweildauer der Schüler gerecht wird. Aus dem Foyer führt eine breite Treppenanlage aus Sichtbeton ins Obergeschoss, mit Sitzstufen und Holzauflagen, auf denen man bequem sitzen und das Geschehen im Foyer verfolgen kann. Neben der Treppe befindet sich die Mensa, die für Veranstaltungen durch Öffnen der großen Glasschiebewand mit dem Foyer verbunden werden kann.

Zur Aufenthaltsqualität trägt auch die gute Akustik bei: alle Decken – einschließlich der sichtbaren Brettstapeldecke über dem zentralen Luftraum – sind schallabsorbierend ausgebildet. Die größtenteils weißen Wände und der hellgraue Kautschukboden bringen auch optisch Ruhe in das Gebäude. Farbige Akzente setzen die Architekten mit einzelnen Wandpaneelen in den Klassenräumen und vor allem bei den raumhohen Türelementen, die in verschiedenen leuchtend bunten Farben gestaltet sind.