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Caramel architekten

Haus cj_5

Photo: Hertha Hurnaus
Photo: Hertha Hurnaus
Gebäudekategorie
Einfamilien-, Reihen-, Wochenendhäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2013
Architektenpreis
"AIT award 2014 / 3.platz das beste haus 2015 2015 / kategorie wien 1.platz the plan award 2015 / nominiert geplant & gebaut 2015 / nominiert best architects 2016 2016 / auszeichnung häuser award 2016 / auszeichnung s.arch projekt award 2016 / special mention gebaut 2015 2016 / auszeichnung"
Mit dem Projekt Haus „cj_5“  beschäftigt sich Caramel mit der Frage der nachhaltigen Verdichtung städtischer Randbereiche Wiens.

Die dort vorherrschende Bauklasse mit zulässigen Gebäudehöhen zwischen 4,5 und 7,5 Meter lassen die Errichtung von zweigeschossigen Einzel- oder Reihenhausanlagen zu, die mit Ihren angeschlossenen Gärten und Terrassen auf Wohnebene einerseits eine hohe individuelle Lebensqualität vorweisen, aber andererseits durch Ihre geringe Nutzflächendichte NFD (= Wohnnutzfläche / Grundstücksfläche) von 0,2 bis 0,4 einen sehr hohen Flächenbedarf erzeugen.

Aus infrastruktureller und raumsparender Sicht wäre für diese Bereiche nicht nur eine verdichtete Flachbauweise ( NFD 0,4-0,8) sondern eine NFD von 0,8 bis 1,2 anzustreben, die derzeit nur mit mehrgeschossigen dicht bebauten Wohnblocks erreicht wird.

Mit dem Pilotprojekt Haus „cj_5“ von Caramel Architekten wurde ein Projekt fertiggestellt,  das unter Beibehaltung der Qualitäten des Einfamilienhausbaus mit grosszügigem Garten und Terrasse auf der Wohnebene eine NFD von 1,0 erreicht, also vergleichbar dicht bebaut ist wie ein mehrgeschossiger Wohnblock mit mehreren Einheiten ohne direkten Aussenraumbezug > siehe Grafik „Lageplan und Nutzflächendichte“.

Möglich wird dies durch einen schmalen Grundrisszuschnitt von 5 x 35 m mit dreiseitigen Feuermauern zur direkten Anbaumöglichkeit, interner Vernetzung der Wohnebenen, einem zentralen Atriumsgarten und fokusierten horizontalen und vertikalen Belichtungsflächen.

Von aussen betritt man eine relativ geschlossene weisse Raumskulptur, die sich dann über den Vorbereich Atelier / Garage zum Wohnbereich und Atriumsgarten immer weiter nach oben öffnet und so trotz der Enge des Grundstückes innen sehr grosszügige, ineinander verwobene Räume entwickelt.

Der äussere White Cube setzt sich als innerer White Cube beim Atelier / Garage und dem Kino im Keller fort. Beim dahinterliegenden Wohn- Bürobereich verbinden durchgehende Sichtbetonoberflächen mit Brettschalungsoptik an den Wänden und der Decke sowie durchgehende Holzbodenbeläge in gleicher Ausrichtung wie die Brettschalunsgoptik der Wände den Innenraum und den Aussenraum zu einem Raumkontinuum. Dieses schiebt sich über die zentralen Küchenpodeste als Teil der Stiegenlandschaft ( cj_5 = Cooking-Jokey- 5m breit) über das Atelier zum Schlafbereich im Obergeschoss. Die seitlich angeschlossenen Räume Bad und WC sind dann jeweils als eigenständige Farbinseln mit kleinstformatigen Fliesen ausgebildet. Von allen Wohn- und Bürobereichen bestehen durch das „Raum in Raum System“ Sichtverbindungen untereinander und zum zentralen Aussenraum, dem Gartenatrium.

Das Haus bezieht seine Energie beinahe energieautark aus Fotovoltaikfeldern an den südgerichteten Dachflächen und einer Luftwasserwärmepumpe und ist bezüglich Dämmwert als Niedrigenergiehaus ausgebildet ( Heizwärmebedarf 41 kWh/m²/a).