feld72 Architekten
Das Haus am Park
Foto: Hertha Hurnaus
In unmittelbarer Nähe zum neuen Hauptbahnhof Wien entsteht das Sonnwendviertel Ost entlang des Helmut-Zilk-Parks. Basierend auf einem kooperativen Masterplan entwickelt sich ein mischgenutztes Quartier in dem insgesamt elf der Gebäude als sogenannte Quartiershäuser charakterisiert sind. Bezeichnend für diese Typologie ist eine öffentliche Erdgeschossnutzung, wodurch das unmittelbare Umfeld belebt werden soll. Die künftigen NutzerInnen der EG-Zone wurden bereits während der Wettbewerbsphase mit eingebunden.
Das von feld72 geplante Quartiershaus, das Haus am Park, verdeutlicht seine städtebaulich prominente Lage am Helmut-Zilk-Park durch einen Hochpunkt an der Ecke. Die Staffelung gibt dem Haus ein signifikantes Erscheinungsbild und optimiert gleichzeitig den Lichteinfall zu den Nachbargebäuden und zum eigenen Atrium.
Das Haus integriert aktiv sein Umfeld, die Übergänge von öffentlichen und halböffentlichen Räumen im Erdgeschoss sind fließend, die Grenzen sind offen. Entlang des Parks führt eine Wegverbindung über die Arkade zur benachbarten Baugruppe „Gleis 21”. Der offene Innenhof stellt die Verbindung zum angrenzenden Quartiershaus „MIO” her.
Stadthaus am Park
Die horizontale Schichtung der Nutzungen ist präzise formuliert:
das Erdgeschoss mit dem Tanzstudio PrimOrama und dem Kundenforum des Bauträgers KALLCO und das darüber liegende Bürogeschoss (genutzt vom Bauherrn KALLINGER PROJEKTE sowie von KALLCO) bilden einen gemeinsamen Sockel. Der Sockel ist betont öffentlich wirksam gestaltet und spricht seine eigene architektonische Sprache: transluzent und leicht in der Wirkung durch Profilitverglasung und hellen Putz.
Darüber liegen die Wohngeschosse mit französischen Fenstern, metallischen Laibungen, strukturiertem Putz und spielerisch gesetzten Balkonen.
Ein weit auskragender Stadtbalkon im 1. Obergeschoss markiert den Hauseingang und ist Vordach und Schnittstelle zwischen dem Sockel und den Wohngeschossen.
Räume für Begegnung
Ein vor- und rückspringendes vertikales Element aus Profilitglas – das sogenannte Proszenium, die „kleine Bühne” – zieht sich als markante Fuge durch die Fassade, räumlich klar von außen ablesbar. Es bildet die Wirbelsäule des Gebäudes, kombiniert natürlich belichteten Erschließungsraum mit übereinander angeordneten Gemeinschaftsräumen. Die unterschiedlich ausgeformten Ebenen und das Spiel mit Licht und Farbe ergeben ein ungewöhnliches Raumerlebnis. Die durchscheinenden Profilit-Paneele zeigen die Konturen der Aktivitäten wie ein Schattenspiel, bei Tag und noch mehr bei Nacht. Die Umgebung und das Geschehen im Haus werden Basis einer wechselseitig einladenden Beziehung.
Eine Erweiterung des Proszeniums ist das Atrium, welches als transluzenter Raum alle Geschosse in Längsrichtung erschließt. Die Profilitverglasung Richtung Innenhof und die verschiedenen Wandfarben in jedem Geschoss verleihen diesem zentralen Begegnungsraum eine ganz besondere Atmosphäre.
Vielfältige Freiräume
Park, öffentlicher, halböffentlicher und privater Raum gehen eine Symbiose ein, die Übergänge sind fließend. Der Vorplatz ist eine barrierefreie Begegnungszone und führt mit der „Kid’s Stage“ des Tanzstudios die Erdgeschoss- und Stadtnutzung zusammen. Das Atrium ist kommunikatives Zentrum und gleichzeitig Schnittstelle zur Nachbarschaft. Der Spielplatz wendet sich der angrenzenden Baugruppe zu. Eine Dachlandschaft mit seinen unterschiedlichen gemeinschaftlich als auch privat nutzbaren Terrassen krönt das Gebäude. Die Gemeinschaftsterrasse „Chilletarium” auf dem Dach des vierten Stocks dient der Entspannung, auf dem Dach des sechsten Stocks wird mit Panoramablick über die Stadt Gemüse angepflanzt. Die Freiräume wurden von YEWO Landscapes und Susanne Kallinger gestaltet.
Flexibles Wohnen
Die 29 Wohnungen sind zwischen 38 m² und 120 m² groß und haben alle einen Balkon. Die Raumhöhe von knapp 2,6 m sorgt für erhöhte Wohnqualität. Ein Wohnungsmix aus A- bis D-Typen – mit einem Fokus auf B- und C-Typen – unterstützt die soziale Mischung im Haus und bietet Wohnraum für BewohnerInnen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen.
Das Haus wurde nach dem vom Bauherrn KALLINGER PROJEKTE entwickelten und patentierten SLIM BUILDING® Prinzip errichtet. Die Decken sind in ein modulares Tragsystem aus schlanken Formstahlstützen unter weitestgehendem Verzicht auf tragende Wandelemente eingebunden. Die offene modulare Struktur ermöglicht architektonischen Spielraum und Wandelbarkeit im Lebenszyklus des Gebäudes – ein nachhaltiges System, das an geänderte Wohnbedürfnisse anpassbar ist.
Kategorie: 2-phasiger Bauträger Wettbewerb, 1. Preis
Ort: Wien, AT
Fertigstellung: 2018
Auftraggeber: KALLINGER PROJEKTE
Landschaftspartner: YEWO Landscapes, Susanne Kallinger
Mitarbeiter: Yuliana Abisheva, Martin Bauer, Marie-Theres Genser, Raphael Gregorits, Hannah Jöchl, Hanna Kovar, Gerhard Mair, Jasmin Plaikner, Ralph Reisinger, Nora Sahr, Wilhelm Scherübl, Mario Steiner, Elian Trinca
BGF: 4.485 m²
Fotos: Hertha Hurnaus
Das von feld72 geplante Quartiershaus, das Haus am Park, verdeutlicht seine städtebaulich prominente Lage am Helmut-Zilk-Park durch einen Hochpunkt an der Ecke. Die Staffelung gibt dem Haus ein signifikantes Erscheinungsbild und optimiert gleichzeitig den Lichteinfall zu den Nachbargebäuden und zum eigenen Atrium.
Das Haus integriert aktiv sein Umfeld, die Übergänge von öffentlichen und halböffentlichen Räumen im Erdgeschoss sind fließend, die Grenzen sind offen. Entlang des Parks führt eine Wegverbindung über die Arkade zur benachbarten Baugruppe „Gleis 21”. Der offene Innenhof stellt die Verbindung zum angrenzenden Quartiershaus „MIO” her.
Stadthaus am Park
Die horizontale Schichtung der Nutzungen ist präzise formuliert:
das Erdgeschoss mit dem Tanzstudio PrimOrama und dem Kundenforum des Bauträgers KALLCO und das darüber liegende Bürogeschoss (genutzt vom Bauherrn KALLINGER PROJEKTE sowie von KALLCO) bilden einen gemeinsamen Sockel. Der Sockel ist betont öffentlich wirksam gestaltet und spricht seine eigene architektonische Sprache: transluzent und leicht in der Wirkung durch Profilitverglasung und hellen Putz.
Darüber liegen die Wohngeschosse mit französischen Fenstern, metallischen Laibungen, strukturiertem Putz und spielerisch gesetzten Balkonen.
Ein weit auskragender Stadtbalkon im 1. Obergeschoss markiert den Hauseingang und ist Vordach und Schnittstelle zwischen dem Sockel und den Wohngeschossen.
Räume für Begegnung
Ein vor- und rückspringendes vertikales Element aus Profilitglas – das sogenannte Proszenium, die „kleine Bühne” – zieht sich als markante Fuge durch die Fassade, räumlich klar von außen ablesbar. Es bildet die Wirbelsäule des Gebäudes, kombiniert natürlich belichteten Erschließungsraum mit übereinander angeordneten Gemeinschaftsräumen. Die unterschiedlich ausgeformten Ebenen und das Spiel mit Licht und Farbe ergeben ein ungewöhnliches Raumerlebnis. Die durchscheinenden Profilit-Paneele zeigen die Konturen der Aktivitäten wie ein Schattenspiel, bei Tag und noch mehr bei Nacht. Die Umgebung und das Geschehen im Haus werden Basis einer wechselseitig einladenden Beziehung.
Eine Erweiterung des Proszeniums ist das Atrium, welches als transluzenter Raum alle Geschosse in Längsrichtung erschließt. Die Profilitverglasung Richtung Innenhof und die verschiedenen Wandfarben in jedem Geschoss verleihen diesem zentralen Begegnungsraum eine ganz besondere Atmosphäre.
Vielfältige Freiräume
Park, öffentlicher, halböffentlicher und privater Raum gehen eine Symbiose ein, die Übergänge sind fließend. Der Vorplatz ist eine barrierefreie Begegnungszone und führt mit der „Kid’s Stage“ des Tanzstudios die Erdgeschoss- und Stadtnutzung zusammen. Das Atrium ist kommunikatives Zentrum und gleichzeitig Schnittstelle zur Nachbarschaft. Der Spielplatz wendet sich der angrenzenden Baugruppe zu. Eine Dachlandschaft mit seinen unterschiedlichen gemeinschaftlich als auch privat nutzbaren Terrassen krönt das Gebäude. Die Gemeinschaftsterrasse „Chilletarium” auf dem Dach des vierten Stocks dient der Entspannung, auf dem Dach des sechsten Stocks wird mit Panoramablick über die Stadt Gemüse angepflanzt. Die Freiräume wurden von YEWO Landscapes und Susanne Kallinger gestaltet.
Flexibles Wohnen
Die 29 Wohnungen sind zwischen 38 m² und 120 m² groß und haben alle einen Balkon. Die Raumhöhe von knapp 2,6 m sorgt für erhöhte Wohnqualität. Ein Wohnungsmix aus A- bis D-Typen – mit einem Fokus auf B- und C-Typen – unterstützt die soziale Mischung im Haus und bietet Wohnraum für BewohnerInnen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen.
Das Haus wurde nach dem vom Bauherrn KALLINGER PROJEKTE entwickelten und patentierten SLIM BUILDING® Prinzip errichtet. Die Decken sind in ein modulares Tragsystem aus schlanken Formstahlstützen unter weitestgehendem Verzicht auf tragende Wandelemente eingebunden. Die offene modulare Struktur ermöglicht architektonischen Spielraum und Wandelbarkeit im Lebenszyklus des Gebäudes – ein nachhaltiges System, das an geänderte Wohnbedürfnisse anpassbar ist.
Kategorie: 2-phasiger Bauträger Wettbewerb, 1. Preis
Ort: Wien, AT
Fertigstellung: 2018
Auftraggeber: KALLINGER PROJEKTE
Landschaftspartner: YEWO Landscapes, Susanne Kallinger
Mitarbeiter: Yuliana Abisheva, Martin Bauer, Marie-Theres Genser, Raphael Gregorits, Hannah Jöchl, Hanna Kovar, Gerhard Mair, Jasmin Plaikner, Ralph Reisinger, Nora Sahr, Wilhelm Scherübl, Mario Steiner, Elian Trinca
BGF: 4.485 m²
Fotos: Hertha Hurnaus