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Fischer Architekten

Genossenschaftssiedlung Lerchenhalde, Zürich

Wettbewerb 1. Preis
Visualisierung: ZUEND
Visualisierung: ZUEND
Ort
Zürich
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2024
Material Fassade
Holz
Am nördlichen Fuss des Hönggerbergs in Zürich Affoltern planen die Baugenossenschaften Hagenbrünneli und Turicum eine Wohnsiedlung für Studenten, Familien und ältere Menschen. Der Wettbewerbsbeitrag von Fischer Architekten, der mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde, gibt eine zeitgemässe, ganzheitliche Antwort auf die unterschiedlichen Ansprüche. Neben der klassischen Auseinandersetzung mit den gebauten Siedlungstypologien und deren Eigenschaften werden ökologische, stadtklimatische, energetische und soziale Bedürfnisse berücksichtigt.

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Die lockere, gartenstadtähnliche Überbauung am Lerchenberg liegt zwischen den Naherholungsgebieten des Hönggerbergs und des Käferbergs. Sie entstand in den 1970er Jahren und ist geprägt durch den durchgehenden Grünraum, der die einzelnen Gebäude wechselseitig und alternierend miteinander verbindet. Die beiden Parzellen liegen direkt an einer Ost-West-gerichteten Landschaftsverbindung zwischen den Naherholungsgebieten des Hönggerbergs und des Käferbergs. Nach Norden erstreckt sich der Landschaftsraum Neugut.

Die Setzung der drei Neubauvolumen folgt dem landschaftsräumlichen Konzept der bestehenden Genossenschaftssiedlung Hagenbrünneli. Mit einem Anteil von über 60 Prozent naturnah begrünten Wiesenflächen, dem weitestgehenden Erhalt des Baumbestandes und den begrünten Dachflächen wird für die Bewohner ein artenreiches und vielfältiges Wohnumfeld geschaffen.

Die aus dem Städtebau abgeleitete Positionierung und Orientierung der Bauvolumen erzeugt tiefe und kompakte Baukörper. Die Tages- und Nachträume sind stets ost- oder westseitig zum Tageslicht und zur Landschaft hin orientiert. Die nach Osten und zum Landschaftsraum Neugut gestaffelten Volumen erfahren durch ihre vertikale Rhythmisierung eine gute Besonnung auch nach Süden. Die über Eck angeordneten Tagesräume mit den über die Fassadenflucht hinausragenden «Eckloggien» stärken diese Ausrichtung zur Sonne und zum Freiraum. Die klassische Diele teilt Tages- und Nachträume voneinander.

Der Ausdruck des Gebäudes reflektiert die Anforderungen an zeitgenössische genossenschaftliche Wohnungsbauten mit besonderem Augenmerk auf eine kostengünstige und flexible Raumorganisation, einen hohen Gebrauchswert, niedrige Betriebs- und Unterhaltskosten und eine gute natürliche Belichtung. Das Projekt löst die technischen und programmatischen Ansprüche mit einer einfachen, vertikalen Stapelung und vorfabrizierter Holzhybridbauweise.

Das halböffentliche Erdgeschoss mit dem dazugehörigen, differenziert gestalteten Landschaftsraum bildet Ankunftsort und eine klare Adresse. In den dem Strassenraum zugewandten Raumschichten sind Nutzungen von öffentlichem Interesse wie Gruppenräume, Ateliers oder Cafés vorgesehen, die als Orte der Begegnung und des sozialen Austauschs dienen.

In jedem Haus erfährt der Eintretende die zentral liegende Eingangshalle mit den beiden zenitalen Lichthöfen als einfache Orientierung. Verschiedene Sichtbezüge in und aus den Wohnungen ermöglichen nachbarschaftliche Beziehungen, Nähe oder Distanz.