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florian krieger architektur und städtebau

WOHNKARREE UFFHAUSERSTRAßE FREIBURG

© luxfeld digital art
© luxfeld digital art
Gebäudekategorie
Wohnen
Jahr der Fertigstellung
2020
Mehrfachbeauftragung 2020: 1. Preis
231 Wohnungen (geförderte Mietwohnungen, frei finanzierte Mietwohnungen, Eigentumswohnungen) + Kita + Tiefgarage
LP 1-4
Grundstücksgröße: 14.250 qm
Freiraumplanung: GDLA | gornik denkel landschaftsarchitektur
Auslober: Freiburger Stadtbau GmbH
 
Auf einem Grundstück im Freiburger Stadtteil Haslach entsteht ein neues Wohnquartier mit unterschiedlichen Wohn- und Finanzierungsformen sowie einer Kita. Die Umgebung ist geprägt durch Zeilenbauten aus der unmittelbaren Nachkriegszeit.
 
Besonderen Einfluss auf den Entwurf hatte die stark befahrene Uffhauser Straße im Westen des Grundstücks. Der Entwurf reagiert auf diese mit einem straßenbegleitenden Gebäuderiegel, der das Quartier vor dem Verkehrslärm schützt. Architektonisch ist er in einzelne Häuser gegliedert, sodass ein kleinteiliger Straßenraum entsteht. Alle Aufenthaltsräume öffnen sich zum lärmabgewandten Hof, wodurch auch die Bewohner vor den Lärmimmissionen geschützt sind. Darüber hinaus werden die Wohnräume zum Teil zweiseitig belichtet - es entsteht eine Wohnqualität, die im geförderten Wohnungsbau sonst selten ist. Im Süden endet der Riegel in einem Hochpunkt.
Durch seine Kammstruktur definiert der Gebäuderiegel zugleich den Rhythmus für die drei gegenüberliegenden, kurzen Wohnzeilen mit Eigentumswohnungen, die das Quartier nach Osten öffnen. Sie bilden einen eigenen Bereich im Quartier. Durch ihre Versätze und die rhythmisch wechselnden Kopfbauten schaffen sie ein spannungsreiches räumliches Gefüge. Im Norden und Süden begrenzen freifinanzierte Mietwohnungen in dreiseitig freistehenden Holz-Hybridbauten das Quartier und die Kita bildet im Nordosten den punktförmigen Abschluss. Obwohl der Städtebau mit unterschiedlichen Gebäudetypen und -größen arbeitet, fügen diese sich aufgrund ihrer stringenten Beziehungen zueinander zu einem Quartier zusammen.
Große Wohnhöfe mit viel Grün sind ein prägendes Merkmal der umgebenden Bebauung. Diese Qualität wird aufgegriffen: Von Norden nach Süden erstreckt sich ein großer, baumbestandener Wohnhof als gemeinschaftlicher Bezugsraum für alle Bewohner. An diesen schließen weitere kleinere Freibereiche an, vom ruhigen Erholungs- und Rückzugsort bis zum quirligen Spielplatz. Es entsteht eine Vielfalt an Treffpunkten mit unterschiedlichen Atmosphären für Jung und Alt. Aus dem städtischen Umfeld ist der gesamte Hofbereich wie eine Insel leicht herausgehoben, was eine deutliche Differenzierung zwischen öffentlichem und halböffentlichem Raum schafft.
Nachhaltigkeit war ein weiterer Entwurfsaspekt: Zur Optimierung des Mikroklimas im Quartier werden neben den Freiflächen auch die Fassaden- und Dachflächen begrünt, und die Holz-Hybridbauten minimieren den CO2-Footprint.