GABU Heindl Architektur
Brut, Wien
Jakob Brossmann, Gabu Heindl
Umbau Foyer und Bar des Theaters brut im Künstlerhaus
Manfred Hasler, Gabu Heindl, konstantin gabel, Wien 2007
Rückbau / Umbau / Selbstbau
Ein Anfang: Zusammenfinden
Raumproduktion als basisdemokratischer Prozess einer Gruppe, die sich noch gar nicht kennt. So hatte die neue Intendanz den Umbau des dietheaters zur brut sich vorgestellt. Eingelassen auf das Experiment haben sich die ArchitektInnen Gabu Heindl und Manfred Hasler, sowie vier Studierende der Klasse für Bühnen- und Filmgestaltung, Universität für angewandte Kunst Wien: Ece Anisoglu, Jakob Brossmann, Julia Miglinci und Johannes Weckl. Als Team: konstantin gabel.
Das Konzept: kollektive AutorInnenschaft
Ausgangspunkt der Workshops ist eine intensive, investigative und kritische Auseinandersetzung mit allem Vorgefundenen. Ideen werden gesammelt, zirkulieren. Nach intensiver Diskussion werden sie verworfen oder immer besser oder später neu erfunden. Nicht der Geschmack, sondern die Haltung und Performativität der Architektur stehen im Zentrum. Eine kontinuierliche Baustelle ist Inhalt und Form. Es geht darum, den Prozess der Raumproduktion offen zu legen.
Rückbau / Umbau / Selbstbau
Anstatt modernistischer „tabula rasa“ geht es im brut-Umbau darum, schichten der Geschichte der Räume freizulegen, sowie deren physische Charakteristika zu verstärken. Metallverkleidungen runter von der Wand, Blenden weg, was zeigt sich darunter, dahinter? Wir kratzen die Farbe von der Wand, ganz lange. Später malen wir dann. Vielleicht. Die Räume verstehen sich als Spielfelder für Atmosphäre, Material, Licht, Geräusche, Gerüche.
Gefundenes / Recyceltes / Entwickeltes
Es finden sich Spuren, Kratzer, Flecken, die in dieser Prägnanz gar nicht geplant hätten werden können. Oder war genau das der Plan? Die geringen Mittel zwingen zum genauen hinschauen und überprüfen. Was könnte wiederverwendet werden? Die Leuchten des alten Fheaters formen sich zu einem Luster für brut. Im Nachbarlokal wird ein Terrassenboden entsorgt, wir spielen mit den Begriffen Innen und Aussen, was liegt näher, als das Holz in der brut-Bar zu verwenden? Wenige konzeptuelle Parameter sorgen für einfache Komplexität: die Wölbung des alten Holzes ergibt unterschiedlich breite Fugen, sowie ein dynamisches Schleifbild, das nicht entworfen ist, sondern über das Zusammenspiel des Materials mit der Verarbeitung entsteht. Unbehandelte Holzkisten bewegen sich im Foyer durch den Raum und seine Funktionen: Gespräche und Begegnungen aller Art, kleine Filmscreenings, Performances und Vernissagen finden hier statt, und manchmal mutiert das Foyer zu einem Dancefloor.
Nicht zuletzt: kein Ende
Einer Kultur reibungsfreier Abfertigung stehen haptische, raue Räume gegenüber. Das im weitesten Sinne unfertige Haus versteht sich als dauerhafte Einladung, den Raum zu ergreifen und ihn zum Schauplatz einer Auseinandersetzung zu machen. KünstlerInnen und BesucherInnen hinterlassen Spuren, die sichtbar bleiben.
(Text: Manfred Hasler, Gabu Heindl, konstantin gabel)
Auftraggeberin: brut im Künstlerhaus, Koproduktionshaus Wien GmbH, Karlsplatz 5, 1010 Wien
ProjektpartnerInnen: Manfred Hasler, Gabu Heindl, konstantin gabel (Ece Anisoglu, Jakob Brossmann, Julia Miglinci, Johannes Weckl)
Manfred Hasler, Gabu Heindl, konstantin gabel, Wien 2007
Rückbau / Umbau / Selbstbau
Ein Anfang: Zusammenfinden
Raumproduktion als basisdemokratischer Prozess einer Gruppe, die sich noch gar nicht kennt. So hatte die neue Intendanz den Umbau des dietheaters zur brut sich vorgestellt. Eingelassen auf das Experiment haben sich die ArchitektInnen Gabu Heindl und Manfred Hasler, sowie vier Studierende der Klasse für Bühnen- und Filmgestaltung, Universität für angewandte Kunst Wien: Ece Anisoglu, Jakob Brossmann, Julia Miglinci und Johannes Weckl. Als Team: konstantin gabel.
Das Konzept: kollektive AutorInnenschaft
Ausgangspunkt der Workshops ist eine intensive, investigative und kritische Auseinandersetzung mit allem Vorgefundenen. Ideen werden gesammelt, zirkulieren. Nach intensiver Diskussion werden sie verworfen oder immer besser oder später neu erfunden. Nicht der Geschmack, sondern die Haltung und Performativität der Architektur stehen im Zentrum. Eine kontinuierliche Baustelle ist Inhalt und Form. Es geht darum, den Prozess der Raumproduktion offen zu legen.
Rückbau / Umbau / Selbstbau
Anstatt modernistischer „tabula rasa“ geht es im brut-Umbau darum, schichten der Geschichte der Räume freizulegen, sowie deren physische Charakteristika zu verstärken. Metallverkleidungen runter von der Wand, Blenden weg, was zeigt sich darunter, dahinter? Wir kratzen die Farbe von der Wand, ganz lange. Später malen wir dann. Vielleicht. Die Räume verstehen sich als Spielfelder für Atmosphäre, Material, Licht, Geräusche, Gerüche.
Gefundenes / Recyceltes / Entwickeltes
Es finden sich Spuren, Kratzer, Flecken, die in dieser Prägnanz gar nicht geplant hätten werden können. Oder war genau das der Plan? Die geringen Mittel zwingen zum genauen hinschauen und überprüfen. Was könnte wiederverwendet werden? Die Leuchten des alten Fheaters formen sich zu einem Luster für brut. Im Nachbarlokal wird ein Terrassenboden entsorgt, wir spielen mit den Begriffen Innen und Aussen, was liegt näher, als das Holz in der brut-Bar zu verwenden? Wenige konzeptuelle Parameter sorgen für einfache Komplexität: die Wölbung des alten Holzes ergibt unterschiedlich breite Fugen, sowie ein dynamisches Schleifbild, das nicht entworfen ist, sondern über das Zusammenspiel des Materials mit der Verarbeitung entsteht. Unbehandelte Holzkisten bewegen sich im Foyer durch den Raum und seine Funktionen: Gespräche und Begegnungen aller Art, kleine Filmscreenings, Performances und Vernissagen finden hier statt, und manchmal mutiert das Foyer zu einem Dancefloor.
Nicht zuletzt: kein Ende
Einer Kultur reibungsfreier Abfertigung stehen haptische, raue Räume gegenüber. Das im weitesten Sinne unfertige Haus versteht sich als dauerhafte Einladung, den Raum zu ergreifen und ihn zum Schauplatz einer Auseinandersetzung zu machen. KünstlerInnen und BesucherInnen hinterlassen Spuren, die sichtbar bleiben.
(Text: Manfred Hasler, Gabu Heindl, konstantin gabel)
Auftraggeberin: brut im Künstlerhaus, Koproduktionshaus Wien GmbH, Karlsplatz 5, 1010 Wien
ProjektpartnerInnen: Manfred Hasler, Gabu Heindl, konstantin gabel (Ece Anisoglu, Jakob Brossmann, Julia Miglinci, Johannes Weckl)