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GRAFT

TOR149

Foto: Tobias Hein
Foto: Tobias Hein
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2012
Material Fassade
Metall
Jahr 2011-2012  
BGF 2461 m²
BRI 7848 m³

In Berlin-Mitte ist ein formstarkes, innovatives und elegantes Wohnhaus entstanden:
Eine avantgardistische Gebäudeskulptur zwischen bürgerlicher Großzügigkeit und moderner Transparenz. Das Gebäude zeichnet sich durch das prismatische Relief der Aluminiumfassade, die Licht- und Raumskulptur der Lobby und die intelligenten Programmschichtungen durch Splitlevel in den Wohnflächen aus.
 
Stilprägend und innovativ ist vor allem die Außenfassade: Ihre kristallin anmutende Oberfläche reflektiert den Himmel der Stadt und ändert, je nach Lichteinfall, ihre Erscheinung. Gerade im Vorbeigehen entstehen durch die Materialität und die verschiedenen Winkelstellungen spannende visuelle Effekte im Spiel von Licht und Schatten. Dadurch transformiert die Fassade die Reliefqualitäten der historischen Stuckaturen und historisch gelernten Öffnungsproportionen in ein modernes Gewand.
Überhaupt sucht das Haus nach einer versöhnlichen Aussage innerhalb der aufgeladenen Atmosphäre der Berliner Stildiskussion, die stellvertretend ist für das dauernde Spannungsfeld zwischen Nostalgie und Experiment. Historisches Erbe und städtischer Kontext werden nicht negiert, aber auch nicht einfach als Vorbild kopiert. Vielmehr geht es um ein „Weitererzählen“ der Stadt innerhalb Ihrer bewährten urbanen Erfahrungen - aber eben auch und vor allen Dingen um den Aufbruch der Berliner Neugierde auf ein Zuhause in der Zukunft. Das prismatische Relief der Fassade ist nach Osten verdreht, statt, wie in einer klassischen Fassade, frontalsymmetrisch. Dadurch entsteht in diesem leichten Verlaufsknick der Torstraße ein subtiler optischer Eindruck, als ob das Haus auf unterschiedliche Weise in die beiden Straßenrichtungen zu "blicken" scheint. Von Osten kommend wird die Wirkung der triangulierten Flächen, spitz und schmal, von der Friedrichsstraße her ist das Haus optisch breiter und solider. Somit oszilliert der Eindruck durch die Verschiedenheit der Annäherung zwischen moderner, gläserner Transparenz und geschlossener Lochfassade aus der Gründerzeit.
 
Der Entwurf für Tor149 leistet dadurch einen neuen gebauten Beitrag zur Gestaltung des öffentlichen Raumes Berlins, da er sich mit der Semantik der Stadt zukunftsoffen beschäftigt: es werden sowohl die Traditionen und der Wunsch nach einer ungebrochenen urbanen Identität aufgegriffen, andererseits aber auch Positionen der Zukunft in diese weltoffene Stadt zurückgeholt.
 
Die Splitlevel-Bauweise ermöglicht den Bewohnern großzügige Innenraumerlebnisse, die man eigentlich nur aus freistehenden Häusern kennt. Abgerundet wird das hochwertige Objekt durch Tiefgaragen-Stellplätze sowie einen aufwendig gestalteten Innenhof mit Natursteinbändern und Hochbeeten.
Die technische Grundausstattung beinhaltet Fußbodenheizung, Wärmeversorgung über Solarthermie + Gasbrennwertanlage, Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung, Klimaanlage, eine Ladestation für Elektrofahrzeuge in der Tiefgarage und einen krankengerechten Aufzug.

Planung
Architekt GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH I www.graftlab.com
Heidestraße 50, 10557 Berlin
Gründungspartner: Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit

Awards
2015 German Architects, Bau des Jahres, nominiert
2014 Heinze ArchitektenAWARD, Shortlist
2013 Interior Design Best of the Year, geehrt

                                  
TOR149
Location Torstraße 149, Berlin, Germany
Year 2011-2012
BGF 2461 qm
BRI 7848 cbm

A new apartment building has arrived in Berlin-Mitte. Boldly designed, innovative and elegant, it is an avant-garde building-sculpture in the heart of Berlin that lies somewhere between bourgeois spaciousness and modern transparency. The building stands out with its prismatic aluminium façade, bright, sculptural lobby space and intelligent layout of the split-level apartments.

The innovative façade of Tor149 is an extraordinary visual highlight. Its crystalline surface reflects the sky over the city, changing in appearance with its exposure to light. As one walks past the building, one is accompanied by an ever-changing pattern of light and shadow caused by the material of the faceted façade elements reflecting light in different ways. The façade transforms the traditional qualities of stucco work and the historical proportions of window openings, giving the building a new look.

The house is a conciliatory gesture towards the emotionally-charged atmosphere of Berlin’s ongoing stylistic discourse on nostalgia versus experimentation. The design of Tor149 neither neglects nor emulates historic heritage and urban context but instead attempts to be a continuation of Berlin’s story. Above all, it presents a possible vision for a home of the future in Berlin.
Instead of a classical façade, where the stucco relief is symmetrical about the centre of the frontage, the prismatic relief of Tor149 is twisted to the east. Located at a slight bend in the Torstraße, this produces a visual effect in which the building seems to “look” in both directions. Coming from east, the effect of the triangulated surface is sharp and narrow, but approaching the building from Friedrichstraße, it seems wide and sharp. From one direction pedestrians experience the building as being be contemporary and transparent, from the other as fitting into the closed frontage of historical Gründerzeit buildings.
Tor149 makes a new contribution to the planning of Berlin’s public spaces by referring to tradition and addressing a desire for solid urban identity, as well as by bringing fresh, futuristic building back into the cosmopolitan city.

The split-level arrangement creates spacious interior experiences more reminiscent of single family houses. An underground car park beneath the building and an inner courtyard of raised beds surrounded by natural stone round off the building’s amenities.
The apartments have underfloor heating supplied by a solar thermal energy and gas condensing boiler heating system, a house ventilation system with heat recovery, air-conditioning, a charging station for electric vehicles and an elevator.

Project Team
Architect GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH I www.graftlab.com
Heidestraße 50, 10557 Berlin
Founding Partners: Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit

Awards
2015 German Architects, Building of the Year, Nominee
2014 Heinze ArchitektenAWARD, Shortlist
2013 Interior Design Best of the Year, Honoree