GRAFT
PARAGON APARTMENTS
Foto: Tobias Hein
Standort Danziger Straße 73-77, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Bauherr Trockland Management GmbH
Projektzeitraum 2013-2016
BGF 25.100 m²
NF 17.078 m²
Nordöstlich der Kreuzung Prenzlauer Allee und Danziger Straße befindet sich das Grundstück der Paragon Apartments. Es liegt an der Schnittstelle zwischen der dichten Blockrandbebauung um Kollwitz- und Helmholzplatz und den in offener Bauweise errichteten östlich angrenzenden Wohnvierteln nördlich der Danziger Straße.
Das neue Quartier besteht aus 217 hochwertigen Mietwohnungen, einem Kindergarten, Café und einem Bio-Supermarkt. Es orientiert sich doppelseitig und verbindet dadurch die urbanen Qualitäten des Prenzlauer Bergs mit dem nördlich angrenzenden parkartigen Umfeld. Paragon ergänzt den Block ohne ihn ganz zu schließen und ist ein Wohnquartier besonderen Typs: ein Hybrid aus Blockrand und offener Bebauung, der in seiner Substanz etwa zur Hälfte aus einem Umbau und zur anderen Hälfte aus ergänzenden Neubauten besteht. Das ambitionierte Bauprojekt ist eine Antwort auf die Frage nach der nötigen Vielfalt in einem modernen innerstädtischen Wohngebäude.
Ausgangspunkt des neuen Wohnquartiers ist der Umbau des ehemaligen Krankenhausgebäudes zwischen Danziger Straße und Fröbelplatz, das 1912 ursprünglich als Schulbau errichtet wurde. Das Dach dieses Gebäudes wurde rückgebaut und durch zwei neu aufgebaute Obergeschosse ersetzt. Drei der erst in den letzten Jahren errichteten Anbauten wurden integriert und in ihrem Volumen modifiziert bzw. ergänzt. Neue Gebäudekörper entstanden entlang der Danziger Straße und in einer rückseitig auf den Fröbelplatz ausgerichteten Eckbebauung. Diese ergänzen das Bestandsgebäude und schaffen den Anschluss an die vorhandene Blockrandbebauung der Nachbarschaft.
Zur Kreuzung nutzt das Gebäudeensemble den bestehenden öffentlichen Raum als Vorbereich zum offenen ersten Hof. Hier befindet sich der zentrale Zugang zu den Häusern. Die Wohnungen im Neubau an der Danziger Straße erreicht man über ein Haupttreppenhaus. Den Altbau betritt man über den bestehenden Haupteingang. Die vereinfachte Zugangssituation lässt in allen Geschossen oberhalb des Erdgeschosses die Integration der ehemaligen Flurbereiche in die Grundrisse der Zimmer zu.
Im Hochparterre blieben die großen ehemaligen Flure bestehen und führen über vier große Bestandstreppenhäuser zur vertikalen Erschließung.
Die hohen Decken des Altbaus stellen eine besondere Wohnqualität her, die durch hinzugefügte Balkone in allen Wohnungen noch gesteigert wird.
Ein ergänzender neuer Zugang am Fröbelplatz ermöglicht eine Abkürzung von der Parkseite. So bilden die unterschiedlichen Erschließungsmöglichkeiten eine innere, halb-öffentliche Quartiersverbindung, die von der urbanen Vorderseite in den Park führt. An dieser Wegeverbindung liegt ein Clubraum mit Bibliothek, der allen Hausbewohnern als Community-Bereich zur Verfügung steht.
GRAFT entwarf für dieses Bauvorhaben einen Wohn-Grundkubus, der einen neuen, maßstäblich sehr effizienten 2-Zimmer-Typus von nur 37,5 m² abbildet. Wohn- und Schlafbereich sind mit einer Schiebetür verbunden. Das Bad ist als Durchgangsraum von beiden Zimmern aus erreichbar. Ein eingestelltes Möbel erlaubt so einen Bad-, Schlaf- und Wohnzimmerrundgang. Trotz der reduzierten Raumgröße entsteht den Bewohnern ein Loft-artiges Raumgefühl.
Die an der Danziger Straße befindlichen Wohnungen dieser Größe wurden mit Balkonen unterschiedlicher Tiefe ausgestattet. Über- und nebeneinander angeordnet sind diese zueinander versetzt oder verschoben. Hierdurch entsteht das Bild einer dreidimensionalen Bewegung auf der Fassade. Die gleichen Kuben wurden auch im Bereich der neuen Dachaufbauten des Altbaus kombiniert, um größere Wohnungen entstehen zu lassen, deren Wohnflächen bis zu 250 m² messen.
Die Grund-DNA des Neubaus entsteht aus dem Baukörper an der Danziger Straße und wandert über die Dächer hinweg in Richtung Fröbelplatz: das Alt und das Neue verwächst dabei zu einem integrierten Gesamtensemble. Der Bestand und seine ehemalige städtebauliche Struktur bleiben erkennbar, da der Block von keiner Seite ganz geschlossen wurde und die grünen Höfe den offenen Bezug zum Umfeld suchen. So entsteht in einem der dichtesten urbanen Bereiche Berlins eine hohe Anzahl von Mietwohnungen mit Grünbezug und Blick auf Park und Höfe.
Die Kuben bestehen aus Beton-Fertigteilen, die in heller Optik und mit hoher Präzision ausgeführt wurden. Insgesamt verfügt das Gebäude über einen hohen Glasanteil. Die Rahmen der Kuben dienen als Sonnenschutz. Für die größeren Wohnungstypen im Dachbereich und bei der Dachaufstockung wurden diese Kuben miteinander kombiniert und schaffen für das Gebäude trotz heterogener Wohnflächen das Bild eines einheitlichen Gebäudes. Der Neubau am Fröbelplatz folgt demselben Prinzip.
Die Gebäude verfügen insgesamt über drei gemeinsame Höfe: Einen grünen Eingangsbereich mit Sitzmöglichkeiten, in dem auch das Café und die Kita angesiedelt sind; einen zweiten geschützten Innenhof mit Kinderspielflächen und Stellplätzen für Fahrräder. Im dritten Hof befindet sich ein eigener Garten, der in den öffentlichen Park übergeht.
Planung
Architekt GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
Gründungspartner Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit
Projektleiter/in Dennis Hawner, Anja Frenkel
Projektteam Aleksandra Zajko, Ana Maria Galvez Castillo, Andrea Göldel, Christian Litz, Maria Angeles Orduna, Sebastian Gernhardt, Sonja Wedemeyer, Victor Pricop
Bauherr Trockland Management GmbH
Projektzeitraum 2013-2016
BGF 25.100 m²
NF 17.078 m²
Nordöstlich der Kreuzung Prenzlauer Allee und Danziger Straße befindet sich das Grundstück der Paragon Apartments. Es liegt an der Schnittstelle zwischen der dichten Blockrandbebauung um Kollwitz- und Helmholzplatz und den in offener Bauweise errichteten östlich angrenzenden Wohnvierteln nördlich der Danziger Straße.
Das neue Quartier besteht aus 217 hochwertigen Mietwohnungen, einem Kindergarten, Café und einem Bio-Supermarkt. Es orientiert sich doppelseitig und verbindet dadurch die urbanen Qualitäten des Prenzlauer Bergs mit dem nördlich angrenzenden parkartigen Umfeld. Paragon ergänzt den Block ohne ihn ganz zu schließen und ist ein Wohnquartier besonderen Typs: ein Hybrid aus Blockrand und offener Bebauung, der in seiner Substanz etwa zur Hälfte aus einem Umbau und zur anderen Hälfte aus ergänzenden Neubauten besteht. Das ambitionierte Bauprojekt ist eine Antwort auf die Frage nach der nötigen Vielfalt in einem modernen innerstädtischen Wohngebäude.
Ausgangspunkt des neuen Wohnquartiers ist der Umbau des ehemaligen Krankenhausgebäudes zwischen Danziger Straße und Fröbelplatz, das 1912 ursprünglich als Schulbau errichtet wurde. Das Dach dieses Gebäudes wurde rückgebaut und durch zwei neu aufgebaute Obergeschosse ersetzt. Drei der erst in den letzten Jahren errichteten Anbauten wurden integriert und in ihrem Volumen modifiziert bzw. ergänzt. Neue Gebäudekörper entstanden entlang der Danziger Straße und in einer rückseitig auf den Fröbelplatz ausgerichteten Eckbebauung. Diese ergänzen das Bestandsgebäude und schaffen den Anschluss an die vorhandene Blockrandbebauung der Nachbarschaft.
Zur Kreuzung nutzt das Gebäudeensemble den bestehenden öffentlichen Raum als Vorbereich zum offenen ersten Hof. Hier befindet sich der zentrale Zugang zu den Häusern. Die Wohnungen im Neubau an der Danziger Straße erreicht man über ein Haupttreppenhaus. Den Altbau betritt man über den bestehenden Haupteingang. Die vereinfachte Zugangssituation lässt in allen Geschossen oberhalb des Erdgeschosses die Integration der ehemaligen Flurbereiche in die Grundrisse der Zimmer zu.
Im Hochparterre blieben die großen ehemaligen Flure bestehen und führen über vier große Bestandstreppenhäuser zur vertikalen Erschließung.
Die hohen Decken des Altbaus stellen eine besondere Wohnqualität her, die durch hinzugefügte Balkone in allen Wohnungen noch gesteigert wird.
Ein ergänzender neuer Zugang am Fröbelplatz ermöglicht eine Abkürzung von der Parkseite. So bilden die unterschiedlichen Erschließungsmöglichkeiten eine innere, halb-öffentliche Quartiersverbindung, die von der urbanen Vorderseite in den Park führt. An dieser Wegeverbindung liegt ein Clubraum mit Bibliothek, der allen Hausbewohnern als Community-Bereich zur Verfügung steht.
GRAFT entwarf für dieses Bauvorhaben einen Wohn-Grundkubus, der einen neuen, maßstäblich sehr effizienten 2-Zimmer-Typus von nur 37,5 m² abbildet. Wohn- und Schlafbereich sind mit einer Schiebetür verbunden. Das Bad ist als Durchgangsraum von beiden Zimmern aus erreichbar. Ein eingestelltes Möbel erlaubt so einen Bad-, Schlaf- und Wohnzimmerrundgang. Trotz der reduzierten Raumgröße entsteht den Bewohnern ein Loft-artiges Raumgefühl.
Die an der Danziger Straße befindlichen Wohnungen dieser Größe wurden mit Balkonen unterschiedlicher Tiefe ausgestattet. Über- und nebeneinander angeordnet sind diese zueinander versetzt oder verschoben. Hierdurch entsteht das Bild einer dreidimensionalen Bewegung auf der Fassade. Die gleichen Kuben wurden auch im Bereich der neuen Dachaufbauten des Altbaus kombiniert, um größere Wohnungen entstehen zu lassen, deren Wohnflächen bis zu 250 m² messen.
Die Grund-DNA des Neubaus entsteht aus dem Baukörper an der Danziger Straße und wandert über die Dächer hinweg in Richtung Fröbelplatz: das Alt und das Neue verwächst dabei zu einem integrierten Gesamtensemble. Der Bestand und seine ehemalige städtebauliche Struktur bleiben erkennbar, da der Block von keiner Seite ganz geschlossen wurde und die grünen Höfe den offenen Bezug zum Umfeld suchen. So entsteht in einem der dichtesten urbanen Bereiche Berlins eine hohe Anzahl von Mietwohnungen mit Grünbezug und Blick auf Park und Höfe.
Die Kuben bestehen aus Beton-Fertigteilen, die in heller Optik und mit hoher Präzision ausgeführt wurden. Insgesamt verfügt das Gebäude über einen hohen Glasanteil. Die Rahmen der Kuben dienen als Sonnenschutz. Für die größeren Wohnungstypen im Dachbereich und bei der Dachaufstockung wurden diese Kuben miteinander kombiniert und schaffen für das Gebäude trotz heterogener Wohnflächen das Bild eines einheitlichen Gebäudes. Der Neubau am Fröbelplatz folgt demselben Prinzip.
Die Gebäude verfügen insgesamt über drei gemeinsame Höfe: Einen grünen Eingangsbereich mit Sitzmöglichkeiten, in dem auch das Café und die Kita angesiedelt sind; einen zweiten geschützten Innenhof mit Kinderspielflächen und Stellplätzen für Fahrräder. Im dritten Hof befindet sich ein eigener Garten, der in den öffentlichen Park übergeht.
Planung
Architekt GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
Gründungspartner Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit
Projektleiter/in Dennis Hawner, Anja Frenkel
Projektteam Aleksandra Zajko, Ana Maria Galvez Castillo, Andrea Göldel, Christian Litz, Maria Angeles Orduna, Sebastian Gernhardt, Sonja Wedemeyer, Victor Pricop