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Greenbox Landschaftsarchitekten

Neue Bahnstadt Opladen

Ort
Leverkusen-Opladen
Gebäudekategorie
Garten, Stadt und Land
Bauvorhaben
Neubau
Standort:
Leverkusen

Bauherr:
Neue Bahnstadt Opladen GmbH

1. Preis Werkstattverfahren NBSO 2016

Mit der geplanten Bahnstadt West entsteht ein neues Stadtquartier, dass eine Erweiterung des gründerzeitlich geprägten Opladener Stadtzentrums darstellt. Das Quartier ist sowohl durch Wohnbebauung als auch durch Dienstleistung, Handel und Gewerbe gekennzeichnet. Im Freiraum sollen neue öffentliche Bereiche mit eigener Identität und hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Hierbei ist die Verknüpfung zum Stadtquartier (nbso) auf der Ostseite der Gleistrasse ebenso von Bedeutung wie die Verflechtung mit der Innenstadt Opladens. Leitidee des Freiraumkonzeptes ist die Ausbildung eines durchgehenden charakteristischen "Grünen Bandes", das das gesamte Quartier von Norden nach Süden durchzieht. Inspiriert durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden ehemaligen Bahntrassen spannt sich entlang der "Gleislinien" ein durch signifikante Baumreihungen, Platzräume, Stadtmobiliare, Spielbänder sowie lineare topografische Elemente geprägtes Freiraumband auf. Im Bereich der städtebaulich wichtigen Verknüpfungsräume Bahnhofsvorplatz, Brückenpark und Vorplatz Wilhelmstraße verzahnt sich das Band besonders prägnant in der Ost-West-Richtung. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Verbindungen zum baulichen Bestand und zu den neuen Höfen im Stadtquartier in Form von Spiel- und Aufenthaltsinseln sowie kleinen "Verbindungsplätzen".

Bahnhofsvorplatz
Das Band erhält seinen urbanen Auftakt am neuen Bahnhofsvorplatz. Die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Baumreihungen sowie eine lineare Pflastertextur und Möblierung leiten in Richtung Süden. Die neu gestaltete Fußgängerzone mit dem Konzept der Nutzungsbänder verbindet sich hier einfach und harmonisch mit dem Konzept. Die in Reihen gepflanzten Bäume sind durch ihre mehrstämmige Ausbildung besonders charakteristisch. Die Kombination verschiedener Gehölzarten mit unterschiedlichen Blüh- und Herbstaspekten verleiht dem Grünen Band einen lebendigen und abwechslungsreichen Charakter im Laufe der Jahreszeiten. Die in der Bürgerbeteiligung entstandene Idee der "essbaren Stadt" kann hier aufgegriffen werden.

Brückenpark
Der Brückenpark bildet in unserem Konzept ein "Grünes Tor" in Richtung Bahnstadt Ost aus. Aus der Notwendigkeit der barrierefreien Abwicklung der Campusbrücke über eine Höhendifferenz von rund 6 Metern entwickeln wir die Idee, einen spannungsreichen Platzraum als "Grüne Arena" aufzuspannen, wodurch der Weg über die Brücke zum besonders attraktiven Erlebnis wird. Im Sinne einer "living bridge" wird hier ein belebter und vielfältig nutzbarer Freiraum für alle Generationen entstehen. Im Zentrum steht die multifunktionale Quartierswiese, die von einer sonnenexponierten Rasentribüne begleitet wird. Die einfache und robuste Stahlfachwerkskonstruktion der "Grünen Arena" erinnert an die industrielle Bahnnutzung und an die Architektur der Werkshallen. Durch die Begrünung der Flanken durch Kletterpflanzen entsteht ein freundlicher, atmosphärischer und transluzenter Innenraum. Die bis zu 3,80m hohen Bereiche unter den Stegbrücken können beispielsweise als überdachte Fahrradabstellplätze, Lagerboxen für Spiel- und Sportgeräte oder optional durch "Gastronomiecontainer" genutzt werden.
Das bestehende Brückensegment wird im Bereich des "Bahn-Balkons" auf der Ostseite der "Grünen Arena" integriert und wiederverwendet. Der erforderliche Lärmschutz wird in diesem Bereich durch die zur Bahnallee orientierte Wand gewährleistet. Der Vorplatz auf der Westseite der "Grünen Arena" ist als grüner Schattenhain mit Sitzangeboten angelegt. Die geplanten Fahrstraßen werden als ebenengleiche, barrierefreie Mischverkehrsflächen in die Platzgestaltung eingebettet.

Grünes Band

Die lineare Setzung der Bäume und weiteren Freiraumelemente prägt das "Grüne Band", das in Nord-Süd-Richtung entlang der Wohnhöfe führt. Durch die gezielte Positionierung und Verschiebung der Baumpflanzungen und Gräserbänder im Sinne "grüner Kulissen" können sehr flexibel die Übergänge zu den privaten Innenhöfen hergestellt werden. Je nach Bedarf kann der Freiraum mehr geöffnet oder geschlossen werden. Entlang des „Grünen Bandes“ entsteht auf diese Weise ebenso so ein abwechslungsreiches Wegerlebnis durch das Spiel unterschiedlicher Raumdichten. Des Weiteren entstehen an mehreren Stellen Verbindungsplätze, welche die bestehende Bebauung über den Höhenversprung hinaus mit dem neuen Quartier erschließen und gleichzeitig auch miteinander verbinden. Die Durchgängigkeit in der Gestaltungsidee bleibt dabei stets erhalten.

Vorplatz Wilhelmstrasse
Die lineare Ausrichtung des Grünen Bandes wird auch hier konsequent weitergeführt. Im Bereich der Wilhelmstraße entsteht ein kleiner Stadtbalkon, der einen exponierten Aufenthaltsort anbietet. Auf der tiefer gelegenen Platzfläche gibt es weitere Spiel- und Aufenthaltsangebote, vor allem für kleinere Kinder. Die geforderten Stellplätze sind in die Gestaltung integriert. Die Option für den Bau einer weiteren Brücke wird an dieser Stelle berücksichtigt und für die Zukunft gewährleistet.

Wirtschaftlichkeit
Sämtliche Materialien im Freiraumkonzept sind wartungsarm und robust gewählt. Die zu erwartenden Pflegekosten für die Grünflächen sind aufgrund der extensiven Pflanzenauswahl minimiert. Der vorgegebene Kostenrahmen wird eingehalten.