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haascookzemmrich STUDIO2050

Musikschule und Konzertsaal Ventspils

Lettland
Adam Mork
Adam Mork
Ort
Ventspils
Gebäudekategorie
Kultur, Kunst und Design
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2019
Material Fassade
Glas
Architektenpreis
2020 Musikschule Ventspils 1.Preis Kategorie Öffentliche Bauten der besten Bauten Lettlands 2020 Musikschule Ventspils DAM Preis Shortlist 2020 2020 Musikschule Ventspils International Urban Project Award 2020 – Shortlist 2020 Musikschule Ventspils 1.Preis Kategorie „Nachhaltiges Gebäude“ Nachhaltigkeit in der Architektur
Konstruktion und Design Lettland 2020 Musikschule Ventspils 1. Preis Public Outdoor Space „Technology and Design Innovation Award“ 2022 Musikschule Ventspils International Architecture Awards 2022 Honorable Mention
In der lettischen Kultur spielt Musik eine übergeordnete gesellschaftliche Rolle, die der Region ihre jeweilige Identität verleiht. Die neue Musikschule in Ventspils an der Ostsee versorgt die Region mit einem lange benötigten und bedeutenden Zentrum für die musikalische Lehre und Konzerte.
Das Projekt der neuen Musikschule in Ventspils hat eine sehr lange Geschichte; vom Wettbewerb bis zur Fertigstellung im Sommer 2019 vergingen 14 Jahre. Nach dem Wettbewerbsgewinn 2005 von Behnisch Architekten (Stefan Behnisch, David Cook, Martin Haas) durch den verantwortlichen Partner David Cook, wurde das Projekt nach der Finanzkrise lange Zeit nicht weitergeführt. Erst im Jahr 2014 konnte die Entwurfsphase, mittlerweile in der neuen Büropartnerschaft haascookzemmrich STUDIO2050, wieder aufgenommen werden.
Im Zuge der neuen Bauvorhaben wurde auch die Umwandlung von Lielais laukums vorgesehen, einem lange vernachlässigten windgepeitschten öffentlichen Platz im Zentrum der Stadt Ventspils, der ein wichtiger öffentlicher Raum für das urbane Leben darstellt. Die Musikschule wurde von Anfang an als integraler Bestandteil dieser unverwechselbaren Stadtlandschaft entworfen, wobei die neue Topographie einen zentralen öffentlichen Platz umrahmt. Die ausdrucksstarke Form des Daches ist eine Erweiterung dieser Topographie. Als solche wurden das Gebäude und seine Umgebung immer als zusammenhängendes Ensemble gesehen und können daher nicht isoliert betrachtet werden.
Diese neue städtische Landschaft bietet den markanten Gebäudeformen eine entsprechende Kulisse und entwickelte sich zu einem neuen innerstädtischen Treffpunkt durch seine neue Aufenthaltsqualität.
Die Musikschule wurde auf einem Sockel errichtet, der leicht über dem öffentlichen Platz und den umliegenden Straßen liegt. Der Sockel und die vorspringenden Dachformen ergänzen sich und bilden eine Reihe von geschützten Außenbereichen rund um das Gebäude.
Unter dem charakteristischen Dach sind unterschiedliche Räume, innen wie außen, beherbergt. Es bietet Schutz vor den extremen Wetterverhältnissen und verleiht dem Gebäude ein unmittelbar erkennbares Erscheinungsbild als Wahrzeichen. Die Musikschule bietet eine Reihe unterschiedlicher, für die Öffentlichkeit zugänglicher Aufführungsräume, wie einen 600 Sitzplätze fassenden, klassischen Konzertsaal, einen kleineren Theater Saal, eine Musikbibliothek und eine Außenbühne sowie ein Amphitheater. Die jeweiligen Backstage-Bereiche befinden sich auf drei Ebenen und fassen die Bühne des Konzertsaals ein. Alle Innenräume wurden nach den höchsten akustischen Standards entwickelt, um zwei Aufführungen gleichzeitig ungestört in den beiden Sälen stattfinden zu lassen. Das Raumerlebnis wird geprägt durch den Kontrast zwischen den einfachen geradlinigen Formen der Konzerthalle und den umschließenden frei geformten Foyerflächen, die sich mit Balkonen und Terrassen zum Lielais Laukum öffnen. Die Foyers werden flankiert durch die Cafeteria, die Musikbibliothek, den Green Room, das Aufnahmestudio und zahlreiche Unterrichtsräume.
Ein bedeutendes Merkmal der Konzerthalle ist die markante Orgel, die in Zusammenarbeit mit Orgelbau Klais entworfen wurde.
Ein innovatives Energiekonzept kombiniert Erdkanäle, dezentrale Lüftungsgeräte und umfassende Wärmerückgewinnung mit hoher Laufstabilität, um die Betriebskosten bedeutend zu senken. Das Gebäude kann je nach Witterung natürlich belüftet werden. Das große Oberlicht ermöglicht es zusätzlich, die Konzerthalle natürlich zu belichten.
Die Eröffnung der Konzerthalle wurde mit einer Konzertserie im Sommer 2019 gefeiert. Das Eröffnungskonzert, aufgeführt von dem National Symphony Orchestra, dem Latvian State Choir mit Raimund Pauls und Iveta Apkalna, wurde live im Radio und Fernsehen übertragen.