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Hahn Helten Architektur

Willy-Brandt-Gesamtschule Köln

Jörg Hempel
Jörg Hempel
Ort
Köln
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Beton
Da die ursprüngliche Willy-Brandt-Schule aus dem Jahr 1975 gravierende brandschutztechnische, funktionale und technische Mängel aufwies und zudem nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben war, beabsichtigte die Stadt Köln nach einem intensiven Abwägungsprozess zwischen Sanierung und Neubau den unmittelbaren Neubau einer Gesamtschule für ca. 1300 Schüler und ca. 110 Lehrer in mehreren Schritten:

→ Neubau der Schule neben dem bestehenden Schul- und Sportgebäude → Rückbau der Bestandsschule, Aufrechterhaltung der Bestandssporthalle → Neubau einer 6-fach Sporthalle → Rückbau der Bestandssporthalle

Das neue Ensemble gliedert sich plastisch und programmatisch in drei definierte Großformen:

- Gesamtschule als Lernhaus
- Solitär mit Pädagogischem Zentrum
- 6-fach Sporthalle

Das 3-geschossige, lineare Lernhaus wird am nördlichen Ende des Baukörpers durch einen freistehenden Solitär ergänzt. Im Solitär befinden sich die Sondernutzungen wie das pädagogische Zentrum, die Mensa und der Lehrerbereich.
Der Solitär und das Lernhaus werden durch einen Verbindungsbaukörper, der als Erschließungselement und Foyer dient, über die Geschosse hinweg verbunden. Diese „Klammer“ bildet die gemeinsame Mitte der Schule und ist Treffpunkt und Ort der Kommunikation.
Das Gebäudeensemble aus Solitär und Lernhaus wird ergänzt durch eine 6-fach Sporthalle, die als eigenständiger Baukörper im rückwärtigen Grundstücksbereich positioniert wird. Um städtebaulich einen sanften Übergang zum nördlich angrenzenden Waldgebiet zu gewährleisten, wird die Sporthalle eingegraben, so dass Sie zum Schulhof hin nur als eingeschossiges Gebäudevolumen in Erscheinung tritt.

Die architektonische Idee der Schule liegt in ihrem pädagogischen Konzept begründet: nach außen den Dialog von Schule und Gesellschaft und nach innen den Dialog des Individuums mit der Gruppe (Cluster) und der Gemeinschaft (Schule) zu führen. Die Willy-Brandt Gesamtschule verfolgt seit ihren Gründungstagen im Jahr 1975 das pädagogische Konzept der Jahrgangscluster.
12 bis 15 Lehrer bilden mit ihren 4 bis 6 Jahrgangsklassen eine kleine, überschaubare Schuleinheit in der großen Institution Schule. So entsteht über direkte Kommunikation, kurze Wege und Überschaubarkeit ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit als Grundvoraussetzung für das Entstehen von Heimat und Zuhause bei den Schülern.

Bei der Errichtung des Schulbaukörpers wurde ein hoher Grad an Vorfertigungs- und Elementierungs-möglichkeiten bedacht, Bauweise ist eine Stahlbeton-Massivbau-Konstruktion.