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heinlewischer

DRK Kliniken Berlin-Köpenick

Neubau Hospiz
Foto: Wolfgang Reiher
Foto: Wolfgang Reiher
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Krankenhäuser, Ärztehäuser, Arztpraxen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Holz
Das Gelände der DRK-Klinik in Berlin-Köpenick und die umliegende Umgebung sind geprägt durch weitläufige Parkflächen und Wälder mit altem Baumbestand. In dieser naturnahen Landschaft befindet sich seit dem Sommer 2017 das erste stationäre Hospiz für den Südwesten Berlins, entworfen und gebaut von Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten. Im Gegensatz zu üblichen den Pflegestationen der Krankenhäuser steht in einem Hospiz nicht mehr die Lebensverlängerung für den sterbenskranken Patienten im Vordergrund, sondern der bestmögliche Erhalt seiner Lebensqualität und der persönlichen Autonomie. So wird aus dem Patienten ein Gast, dem ein Abschied in Würde möglich wird, unterstützt durch palliativmedizinische Versorgung sowie psychosoziale und spirituelle Begleitung.

In diesem Sinne ist das Hospiz mehr als nur eine Pflegestation, es ist gleichzeitig Wohnung, Treffpunkt, Kommunikations- aber auch Rückzugsort und bedarf der entsprechenden räumlichen Angebote. Die barrierefreien Einbettzimmer (zwei Zimmer sind rollstuhlgerecht ausgeführt) besitzen eine eigene Terrasse mit beweglichen Elementen aus Holzlamellen. So ist es dem Gast selbst überlassen, in welchem Maße er seinen privaten Bereich abschirmen oder öffnen möchte. Der Kontakt zu Familienmitgliedern, Lebenspartnern oder auch ehrenamtlichen Betreuern wird im Hospiz gefördert. Die Zimmer bieten dafür mit Tisch, Stühlen und einem Sofa auch die Möglichkeit für den Empfang und die Unterbringung.

Die 16 Pflegezimmer auf der West-, Süd- und Ostseite gruppieren sich um den zentralen Aufenthaltsraum mit der Wohnküche und verschiedenen Sitzgruppen. Der Mittelpunkt ist ein großer Tisch an dem man gemeinsam isst, trinkt, sich unterhält. Der Eingangsbereich an der Nordseite ist mit großen Fenstern gestaltet, die den Blick zum Klinikgelände und den Kontakt zum Treiben vor der Tür zulassen. Der begrünte Innenhof neben dem Aufenthaltsraum bietet dagegen einen geschützten Außenraum. Ein Raum der Stille, Verwaltungsräume, ein zusätzliches Zimmer für Angehörige sowie ein technischer Kern mit Küche, WC und Lager ergänzen die öffentlichen Bereiche im Zentrum des Hospizes.

Als Hauptwerkstoff des Gebäudes wurde Holz gewählt, dessen warme und lebendige Anmutung es zum idealen Material für die Bauaufgabe macht und das mit der waldreichen Umgebung korrespondiert. Im Sinne des nachhaltigen Bauens wurde das Gebäude in Holztafelbauweise mit tragenden Außen- und Innenwänden errichtet. Das äußere Erscheinungsbild des Hospizes ist durch die verschiebbaren Holzelemente der Patiententerrassen geprägt. Zur Betonung des gastfreundlichen Eindrucks wurde der Werkstoff Holz auch im Innenausbau eingesetzt. Elemente in Holz oder Holzoptik verbinden die verschiedenen Teile des Haues, so zum Beispiel die Holztüren mit Echtholzfurnier, der hölzerne Handlauf oder die Lamellendecke im Gemeinschaftsraum.