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HERTL.ARCHITEKTEN

Wohnbau St.Magdalen

Ort
Villach
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2005
Material Fassade
Holz
Standort: Villach, Kärnten. Fotos: Paul Ott, Graz

Auf die Lage und Form des Grundstücks, die Anforderungen seitens Energieökonomie und das bestehende Umfeld reagiert der Entwurf mit 4 in sich kompakt funktionierenden Baukörpern mit exakter Nord-Südausrichtung. Das Gefühl von Wohnen im Park mit toller Aussicht stellt sich somit augenblicklich ein. Die villenartige Baukörperausprägung erleichtert die Identifikation der Bewohner mit ihrem privaten Wohnumfeld.

Im Kern der von Norden erschlossenen Baukörper befindet sich das Stiegenhaus mit rotationssymmetrisch angeordneten Wohnungsvorzonen zur geschossweisen Erschließung der einzelnen Wohnungen. Pro Wohnebene sind  4 Blöcke angeordnet, die voneinander leicht abgerückt sind und so einen Spalt zum Treppenhaus öffnen. Damit sind sie als einzelne ‚Holzhäuser’ erkennbar, die an den Stahlbetonkern gestellt sind, jeder Mieter hat somit sein eigenes Haus.
In Verlängerung der halbprivaten Wohnungsvorzonen stellt die Solarloggia den Übergang zum Außenraum dar. Sie erfüllt unter anderem zwei wichtige Funktionen: durch die satinierte innere Verglasung ermöglicht sie die Kernbelichtung mit sanft einsickerndem Licht und schafft damit eine räumliche Zonierung im Kern und Orientierungsmöglichkeit. Andererseits schaffen die Loggien im Wohnungsverband neue Möglichkeiten zur flexiblen Gestaltung der Wohnungsabläufe. Die Loggien sind fassadenseitig vollständig öffenbar und haben somit den Jahreszeiten entsprechend verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten: im Winter dienen Sie als Wintergarten und permanente Wohnraumerweiterung mit dem Vorteil der passiven solaren Nutzung für den gesamten Wohnbereich. Im Sommer können die Loggien vollständig geöffnet werden und als Freiraum, den Wohnungen direkt zugeordnet genutzt werden.

Die Wohnungsgrundrisse folgen dabei alle dem gleichen Prinzip: An den Kern direkt angeschlossen befinden sich die Eingangs-, Sanitär und Küchenzonen, letztere immer in direktem Sichtkontakt mit der Parklandschaft. Durch die Konzentration der Nebenzonen wird eine einfache versorgungstechnische Handhabe ermöglicht (alle Schächte sind vom Kern her reversibel). Die Loggien dienen als flexibel nutzbare Wohnungsteile ohne vorgegebene Funktion; so können sie entweder dem Wohn-, Ess-, Schlafraum zugewiesen werden, oder als eigene Zelle für Einzelaktivitäten dienen.
Dadurch wird die Fassadenfläche ausschließlich zur Belichtung und Belüftung der einzelnen Wohn- und Arbeitsräume herangezogen. Eine sehr flexible Grundrisseinteilung ist der daraus gezogene Vorteil. Die Flexibilität wird durch die Konstruktion mit frei überspannten 6,25 m weiter unterstützt. Der dreigeschossige konstruktive Holzbau ist mit Lärchenbrettern beplankt, deren unterschiedliche Breite subtile horizontale Streifen zeichnen, in denen die Fensterbänder eingebettet liegen.