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Junk & Reich Architekten

Sanierung des Studierendenwohnhauses Jakobsplan 1 in Weimar

Denkmalschutz trifft auf DDR-Moderne
Michael Miltzow
Michael Miltzow
Ort
Weimar
Gebäudekategorie
Wohnheime
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Metall
Das Studierendenwohnhaus wurde 1972 nach einem Entwurf der Professorin Anita Bach in Plattenbauweise errichtet. Es ist ein Vertreter der DDR-Moderne und steht unter Ensembleschutz.

Das Gebäude wurde umfassend saniert und im Bekenntnis zur Moderne der 70er Jahre mit neuen Gestaltungselementen überformt. Der Entwurf greift die durch Modellfotos überkommenen Intensionen der Architektin auf und ist bestrebt, sie deutlicher umzusetzen, als es unter den Voraussetzungen der Erbauerzeit möglich war. Das aus Brandschutzgründen neu errichtete zentrale Treppenhaus erscheint als transparente Fuge zwischen den Wohntürmen und verschafft dem Gebäude elegante Proportionen. Es bietet eine wunderbare Aussicht auf die Stadt, aber auch faszinierende Durchblicke durch das Gebäude aus der Stadt. Die Plattenstruktur der Fassade wurde in der neuen Vorhangfassade zitiert. Die „Waffeleisenstruktur“ der Giebel blieb im Original erhalten und belebt das Gebäude mit vielfältigem Schattenspiel.

Die unzeitgemäßen Wohneinheiten sollten zu Einzelappartements mit Bad und Küche überarbeitet werden. Bei der Neustrukturierung des Grundrisses wurden die doppelten Erschließungsflure aufgegeben und den Wohneinheiten zugeschlagen. Hier wurden die Sanitärzellen eingebaut. Der Flur liegt nun in der ehemals für Abstellräume genutzten Kernzone des Gebäudes. Das neue Treppenhaus sichert normgerechte Rettungswege und die barrierefreie Erschließung beider Wohntürme.

Alle Eingriffe in den Rohbau waren sehr aufwendig und wurden auf das absolut notwendige Maß beschränkt, um Schwächungen des statischen Systems zu vermeiden. Besondere Herausforderungen waren die Vielzahl der neuen Durchbrüche für die Installationen und die erheblichen Baumängel aus der Errichterzeit, die mit hohem Aufwand behoben werden mussten. Einige Sicherungsdetails wurden bewusst in die Raumgestaltung aufgenommen und erzählen aus der Lebensgeschichte des Gebäudes.