Ludloff Ludloff Architekten
Umbau und Erweiterung des Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrums (SEZ) in Saalburg-Ebersdorf
Umbau und Erweiterung
Ludloff Ludloff Architekten GmbH
Dorfgemeinschaft als Motiv
Dem bestehenden pädagogischen Profil entspricht die selbstbewusste städtebauliche Setzung der windmühlenartigen Erweiterungsbauten des Bootshauses im dörflichen Kontext. Die Erweiterungen sind als über dem Terrain schwebende Stege ausgebildet, unter denen der Landschaftsraum, und damit die leicht abschüssige Topografie hindurchläuft. Der Dialog von Landschaft und Architektur gelingt hier über die Minimierung des baulichen Eingriffs in die vorhandene Topografie. Die Flügel mit ihren Gästezimmern und vorgelagerten Erschließungszonen in Form von Wintergärten stärken das ehemalige Bootshaus als zentralen Ort der Kommunikation, die gefaltete Dachform verbindet das SEZ mit den Dachstrukturen der ländlich geprägten Umgebungsbebauungen.
Orte der Gemeinschaft, Angebot und Aneignung
Das bestehendes Haupthaus, das Bootshaus, wird mit einfachen Mitteln saniert,und an der Seeseite um eine Gebäudeachse in Holzbauweise erweitert. Auf diese Weise gelingt es an diesem zentralen Punkt alle gemeinschaftlich genutzten Sonderfunktionen les- und einsehbar zusammenzuführen Eine selbstverständliche Adressbildung lässt die Orientierung und Begegnung zum spontanen Erlebnis werden. Es entstehen bewusst mehrfachkodierte Orte, die Nutzungsangebote aufzeigen und gleichzeitig offen für eigenständige Aneignungen sind.
Orte des Rückzugs
Die Gästezimmer orientieren sich an der kleinsten Einheit des Gruppenraumes, zusätzlich werden Zimmer für Betreuerinnen und Betreuer angeboten. Diese einfachen, aber robusten Standards, jeweils mit zugeordneter Sanitärzelle, ermöglichen eine zukunftsfähige Festschreibung (die allein schon aus den Haustechnikeinbauten resultieren) und die auch wandelbaren Ansprüchen an zukünftige Nutzungen gerecht werden kann. Die Flexibilität der Nutzung wird hier bewusst allein über die Anzahl der Betten bzw. Doppelstockbetten erreicht. Den Zimmern ist auf der Südseite ein Laubengang in Form eines Wintergartens vorgelagert, der als Klimapuffer über den Verlauf der Jahreszeiten zu vielfältigen Nutzungen einlädt. Dieser Ort des klimatischen Übergangs stellt, neben der Nutzung als Erschliessungsfläche, ein spezielles Angebot, für die ansonsten überwiegend im Freien stattfindenden Aktivitäten. Der Westflügel besitzt Balkone, die man als zusätzliche Logenplätze zu den Freispielsportanlagen lesen kann.
Das Boot Helga mit 11 Übernachtungsplätzen, wird auf diese Weise als besonderer Ort gestärkt, auch das Campingangebot bietet reichhaltige Möglichkeiten individualisierter Übernachtungsmöglichkeiten.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf bietet eine sehr klare und überzeugende, einfache Lösung. Der Bestandsbau
der alten Bootshalle fungiert als Scharnier zwischen den neu hinzugefügten seitlichen
Flügelbauten und schafft eine attraktive räumliche Vermittlung zwischen der Land- und der Seeseite.
Das Gebäude fügt sich schön in die Landschaft ein, nimmt die Richtung der Uferlinie auf und ist sehr gut in die Topografie eingebettet. Insgesamt spiegelt der Entwurf hohe Empathie für den Ort und die Aufgabe und übersetzt diese in eine interessante Architektur.
Die Giebelfigur des alten Bootshauses wird in der Dachlinie der Flügelbauten schlüssig interpretiert, somit entsteht eine Gesamtfigur mit einer subtilen Zeichenhaftigkeit, die dem Standort und der Aufgabe überaus angemessen erscheint.
Ein großzügig ausgeformter, überdeckter Eingangsbereich bietet eine klare Adresse und führt unmittelbar in die Mitte der Anlage. Im Foyer entfaltet sich ein Szenario, das die Inhalte des Sport- und Erholungszentrums überzeugend inszeniert mit der Einbeziehung der Kletterwand, dem Blick auf die Sporthalle und vor allem die Öffnung der Halle zum See. Hier ist mit der Erweiterung der Bestandshalle und den großen Flügeltüren eine sehr schöne Lösung gefunden worden.
Alle Schlafräume sind durch einen Wintergarten erschlossen und wenden sich konsequent
dem Wasser zu. Diese Erschließungszone könnte gro.zügiger und sein und mehr Raum für gemeinschaftliche Nutzungen z. B. bei Schlechtwetter bieten. Die funktionalen Abläufe entsprechen weitgehend den gestellten Anforderungen. Eine Clusterung der Gruppen ist, unter anderem durch die Einordnung der Betreuerzimmer angedeutet, zugleich ist auch eine Variabilität der Gruppengrößen möglich.
Im unteren Geschoss des östlichen Flügels und hingewendet zum Wasser ist die Lagerung
der Boote vorgesehen und die Einordnung von Seminarräumen, die bei Bedarf in kleinere Einheiten unterteilt werden können. Diese Räumlichkeiten wie auch die Fahrradräume und die Fahrradwerkstätte an der Eingangsseite heben sich durch eine quasi-organische Figur von der strengen Gesamtfigur ab und sind geeignet diese Funktionen besonders zu artikulieren und die Gesamtarchitektur kontrapunktisch zu beleben.
Das Gebäude ist im Wesentlichen als Holzbau konzipiert und bietet eine einfach umzusetzende und wirtschaftliche Grundstruktur. Die aufgezeigten Detaillösungen jedoch zeigen grundlegende konstruktive und bauphysikalische Mängel und wenig Innovation, auch bleibt unklar, inwieweit der konstruktive Holzbau erkennbar bleiben wird. Ähnliches gilt für die aufgezeigten Fassadenlösungen. Gebäude und Freiraum ergänzen sich sehr gut. Die Ankommenssituation erfüllt alle funktionalen Anforderungen und prägt eine signifikante und einladende Szenerie. Im östlichen Bereich wird der Freiraum charmant gegliedert in große sportliche Bereiche. Insgesamt ein gekonnter Umgang mit der Topografie.
Dem bestehenden pädagogischen Profil entspricht die selbstbewusste städtebauliche Setzung der windmühlenartigen Erweiterungsbauten des Bootshauses im dörflichen Kontext. Die Erweiterungen sind als über dem Terrain schwebende Stege ausgebildet, unter denen der Landschaftsraum, und damit die leicht abschüssige Topografie hindurchläuft. Der Dialog von Landschaft und Architektur gelingt hier über die Minimierung des baulichen Eingriffs in die vorhandene Topografie. Die Flügel mit ihren Gästezimmern und vorgelagerten Erschließungszonen in Form von Wintergärten stärken das ehemalige Bootshaus als zentralen Ort der Kommunikation, die gefaltete Dachform verbindet das SEZ mit den Dachstrukturen der ländlich geprägten Umgebungsbebauungen.
Orte der Gemeinschaft, Angebot und Aneignung
Das bestehendes Haupthaus, das Bootshaus, wird mit einfachen Mitteln saniert,und an der Seeseite um eine Gebäudeachse in Holzbauweise erweitert. Auf diese Weise gelingt es an diesem zentralen Punkt alle gemeinschaftlich genutzten Sonderfunktionen les- und einsehbar zusammenzuführen Eine selbstverständliche Adressbildung lässt die Orientierung und Begegnung zum spontanen Erlebnis werden. Es entstehen bewusst mehrfachkodierte Orte, die Nutzungsangebote aufzeigen und gleichzeitig offen für eigenständige Aneignungen sind.
Orte des Rückzugs
Die Gästezimmer orientieren sich an der kleinsten Einheit des Gruppenraumes, zusätzlich werden Zimmer für Betreuerinnen und Betreuer angeboten. Diese einfachen, aber robusten Standards, jeweils mit zugeordneter Sanitärzelle, ermöglichen eine zukunftsfähige Festschreibung (die allein schon aus den Haustechnikeinbauten resultieren) und die auch wandelbaren Ansprüchen an zukünftige Nutzungen gerecht werden kann. Die Flexibilität der Nutzung wird hier bewusst allein über die Anzahl der Betten bzw. Doppelstockbetten erreicht. Den Zimmern ist auf der Südseite ein Laubengang in Form eines Wintergartens vorgelagert, der als Klimapuffer über den Verlauf der Jahreszeiten zu vielfältigen Nutzungen einlädt. Dieser Ort des klimatischen Übergangs stellt, neben der Nutzung als Erschliessungsfläche, ein spezielles Angebot, für die ansonsten überwiegend im Freien stattfindenden Aktivitäten. Der Westflügel besitzt Balkone, die man als zusätzliche Logenplätze zu den Freispielsportanlagen lesen kann.
Das Boot Helga mit 11 Übernachtungsplätzen, wird auf diese Weise als besonderer Ort gestärkt, auch das Campingangebot bietet reichhaltige Möglichkeiten individualisierter Übernachtungsmöglichkeiten.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf bietet eine sehr klare und überzeugende, einfache Lösung. Der Bestandsbau
der alten Bootshalle fungiert als Scharnier zwischen den neu hinzugefügten seitlichen
Flügelbauten und schafft eine attraktive räumliche Vermittlung zwischen der Land- und der Seeseite.
Das Gebäude fügt sich schön in die Landschaft ein, nimmt die Richtung der Uferlinie auf und ist sehr gut in die Topografie eingebettet. Insgesamt spiegelt der Entwurf hohe Empathie für den Ort und die Aufgabe und übersetzt diese in eine interessante Architektur.
Die Giebelfigur des alten Bootshauses wird in der Dachlinie der Flügelbauten schlüssig interpretiert, somit entsteht eine Gesamtfigur mit einer subtilen Zeichenhaftigkeit, die dem Standort und der Aufgabe überaus angemessen erscheint.
Ein großzügig ausgeformter, überdeckter Eingangsbereich bietet eine klare Adresse und führt unmittelbar in die Mitte der Anlage. Im Foyer entfaltet sich ein Szenario, das die Inhalte des Sport- und Erholungszentrums überzeugend inszeniert mit der Einbeziehung der Kletterwand, dem Blick auf die Sporthalle und vor allem die Öffnung der Halle zum See. Hier ist mit der Erweiterung der Bestandshalle und den großen Flügeltüren eine sehr schöne Lösung gefunden worden.
Alle Schlafräume sind durch einen Wintergarten erschlossen und wenden sich konsequent
dem Wasser zu. Diese Erschließungszone könnte gro.zügiger und sein und mehr Raum für gemeinschaftliche Nutzungen z. B. bei Schlechtwetter bieten. Die funktionalen Abläufe entsprechen weitgehend den gestellten Anforderungen. Eine Clusterung der Gruppen ist, unter anderem durch die Einordnung der Betreuerzimmer angedeutet, zugleich ist auch eine Variabilität der Gruppengrößen möglich.
Im unteren Geschoss des östlichen Flügels und hingewendet zum Wasser ist die Lagerung
der Boote vorgesehen und die Einordnung von Seminarräumen, die bei Bedarf in kleinere Einheiten unterteilt werden können. Diese Räumlichkeiten wie auch die Fahrradräume und die Fahrradwerkstätte an der Eingangsseite heben sich durch eine quasi-organische Figur von der strengen Gesamtfigur ab und sind geeignet diese Funktionen besonders zu artikulieren und die Gesamtarchitektur kontrapunktisch zu beleben.
Das Gebäude ist im Wesentlichen als Holzbau konzipiert und bietet eine einfach umzusetzende und wirtschaftliche Grundstruktur. Die aufgezeigten Detaillösungen jedoch zeigen grundlegende konstruktive und bauphysikalische Mängel und wenig Innovation, auch bleibt unklar, inwieweit der konstruktive Holzbau erkennbar bleiben wird. Ähnliches gilt für die aufgezeigten Fassadenlösungen. Gebäude und Freiraum ergänzen sich sehr gut. Die Ankommenssituation erfüllt alle funktionalen Anforderungen und prägt eine signifikante und einladende Szenerie. Im östlichen Bereich wird der Freiraum charmant gegliedert in große sportliche Bereiche. Insgesamt ein gekonnter Umgang mit der Topografie.