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MEYER–GROHBRUEGGE

Berlin Biennale 11

Thomas Meyer-Ostkreuz
Thomas Meyer-Ostkreuz
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Ausstellung, Installation
Bauvorhaben
Temporaer
Jahr der Fertigstellung
2020
Die Ausstellungsarchitektur für die 11. Berlin Biennale schafft für jeden der vier Auss- tellungsorte eine auf das kuratorische Gesamtkonzept bezogene Atmosphäre. Sie verändert die Räume, um Umgebungen für den Auftritt der Werke zu schaffen.
Der Gropius Bau repräsentiert das Museum der deutschen Kolonialzeit. Diagonalen stören die klassische Ordnung der Enfilade, zwingen Besucher*innen andere Wege zu gehen und sorgen so für eine tiefere Auseinandersetzung mit jedem Werk, machen es zum ‘umgekehrten Museum’. Die semitransparenten Stoffwände lassen die Räume wie zuvor erscheinen, ermöglichen es aber, sie anders zu nutzen. Sie trennen und verbinden die Kunstwerke gleichermaßen und implementieren eine weiche Schicht in die bestehende, selbstbewusste Identität des Museums.
Die KW Institute for Contemporary Art wurden zur ‘Antikirche’. Die Ausstellungsar- chitektur zitiert typische sakrale Elemente, wie Säulenreihen, ornamentale Fenster und charakteristische Stoff- und Holzstrukturen, die den Werken, die verwandte Themen behandeln, einen Wirkungsraum geben.
Die daadgalerie mit ihrer großen Glasfront zu einer geschäftigen Straße hin, wurde in einen Laden verwandelt und wird ‘Schaufenster für dissidente Körper’. Glänzende, mit Aluminiumfolie verkleidete Wände reflektieren die Bewegungen von Besucher*innen und vorbeifahrenden Autos und machen die Galerie zu einem dynamischen, lebendigen Schauraum für die Kunstwerke.
11. Berlin Biennale c/o ExRotaprint, ‘das lebendige Archiv’ greift das charakteristische Element der früheren Ausstellungen in diesen Räumen auf – eine blaue Linie an der Wand als Ordnungsprinzip der Hängung – und verwandelt diese in einen großen bege- hbaren Tisch, der Notizen aus dem kuratorischen Tagebuch der Biennale präsentiert. Für alle Ausstellungsorte war es besonders wichtig, das Nachleben der Installation in das Konzept einzubeziehen und so weit wie möglich recycelbare oder wiederverwend- bare Materialien und mechanische Verbindungen zu verwenden.
Auftraggeber: Berlin Biennale for Contemporary Art, KUNST-WERKE BERLIN e. V.
Kuratoren: María Berríos, Renata Cervetto, Lisette Lagnado, Agustín Pérez Rubio
Ausstellungsfläche gesamt: 3170 m2
Fertigstellung: September 2020
Photographie: Thomas Meyer - Ostkreuz