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NAK Architekten GmbH

CHIC - Charlottenburger Innovations-Centrum

Nina Straßgütl
Nina Straßgütl
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2015
Material Fassade
Metall
Campus Charlottenburg
Das Gebiet rund um den Ernst-Reuter-Platz mit der Technischen Universität (TU), der Universität der Künste (UdK) und vielen weiteren Forschungsinstituten entwickelt sich zu einem überregionalen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort in der City West, dem Campus Charlottenburg. Das CHIC ist der neuste Baustein dieser Entwicklung. Durch seine klare, offene Präsenz in der Straßenebene und die leuchtenden Buchstaben auf der sanierten Natursteinbrüstung über dem Eingang wird die neue Nutzung im Stadtraum sichtbar.

Das ehemalige Gerling-Haus
Das seit einigen Jahren leer stehende denkmalgeschützte Gerling-Haus wurde umgebaut für die Nutzung durch Start-up-Unternehmen. Der ehemalige Berliner Sitz der Gerling Versicherungsgesellschaft befindet sich an der prominenten Bismarckstraße in Charlottenburg, unweit des Ernst-Reuter-Platzes gegenüber des Schiller Theaters. Es wurde 1960 nach dem Entwurf des Architekten Gerhard Krebs als erstes Bürohaus in Berlin mit einer Stahl-Skelett-Konstruktion  gebaut, eine für die damalige Zeit innovative Bauweise.

Denkmalgerechte energetische Sanierung
Eine Besonderheit der Fassadenkonstruktion besteht darin, dass sie aus tragenden filigranen Stahlstützen in einem Achsabstand von 1,81 m besteht. Das Außenbild ist geprägt von vertikalen Lisenen aus eloxiertem Aluminium vor den tragenden Stahlstützen. Die Brüstungen der Obergeschosse sind ebenfalls mit eloxiertem Aluminium verkleidet, die Brüstungen im EG und 1. Obergeschoss mit poliertem grünem Verde-Alpi-Naturstein.
Im Rahmen der denkmalgerechten energetischen Sanierung wurde die feingliedrige Fassade vollständig erneuert. Die neue Fassade entspricht den heutigen Anforderungen an Brand- und Schallschutz. Durch eine sorgfältige Detaillierung der Fassade wurde erreicht, dass die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) bei Beibehaltung der ursprünglichen Profilierung der Fassade erfüllt wurden. Die ursprüngliche Stahlkonstruktion wurde äußerst effizient entwickelt: In den Achsen mit etwas weniger Lasten wurden schlankere Stahlprofile verwendet. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurde daher in einigen Bereichen die Stahlkonstruktion deutlich verstärkt, um die möglichen Nutzlasten um 50% erhöhen zu können. Somit wurde dem Wunsch des Bauherrn nach möglichst flexiblen Flächen für Büro- und Kleinwerkstattnutzung entsprochen.

Ideale Innenräume für die zukünftige Nutzung
Die Regelgeschosse gliedern sich in Büroeinheiten mit flexibler Größe. Die für alle Mieter zugänglichen Teeküchen an beiden Erschließungskernen sind Treffpunkte mit Stehtresen mit Blick auf die Bismarckstraße. Diese Orte des Austausches unterstützen die gewünschten Synergieeffekte zwischen den einzelnen Mietern.
Im Sockelgeschoss sind zukünftig die allgemeinen Nutzungen wie Empfang, zentrale Verwaltung, Ausstellung, Caféteria sowie Besprechungsräume untergebracht. Der vorhandene Innenhof wird von allen als Freifläche genutzt, mit direktem Zugang vom Eingang und Foyer, den Besprechungsräumen und der Caféteria.
Die Empfangshalle besteht aus weißem Carrara-Marmorboden und grünen Natursteinwänden aus dem gleichen Verde-Alpi-Stein wie die Fassade. Der weiße Marmorfußboden wurde aufgearbeitet und stellenweise erneuert. Die Natursteinplatten der Wandbekleidungen wurden demontiert und nach den erforderlichen statischen Verstärkungsmaßnahmen der Kerne wieder montiert. Ein neuer Empfangstresen mit Furnier aus amerikanischem Nussbaum ist Anlaufpunkt für Mieter und Besucher zugleich.