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pax brüning architekten

Villa Ludwigshöhe

Ort
Edenkoben
Gebäudekategorie
Kultur, Kunst und Design
Bauvorhaben
Umbau
Material Fassade
Mauerwerk
Entreesituation für die Villa Ludwigshöhe in Edenkoben a. d. Weinstraße, Einladungswettbewerb,
1.Preis.


Projektdaten
Villa Ludwigshöhe, 67480 Edenkoben
Bauherr: Land Rheinland-Pfalz, Ministerium der Finanzen, vertreten durch LBB Landau
Fläche HNF: ca. 1.685,18 m²
Wettbewerb 2005

Tragwerksplanung: Drewes+Speth, Hannover
Landschaftsplanung: LohausCarl Landschaftsarchitektur, Hannover

Animationen: pax brüning architekten

Aus dem Preisgerichtsprotokoll:
„Mit feinem Gespür für die kulturelle Bedeutung, den Bautypus und die Detailqualitäten der Villa Ludwigshöhe wird die Würde dieses Denkmals durch wenige, aber präzise Eingriffe sinnfällig verstärkt und dabei zugleich den funktionalen Erfordernissen für erweiterte Nutzungsmöglichkeiten Rechnung getragen.
Dies beginnt schon mit der diskreten Freiraumgestaltung, in der mit Rückblick auf historische Darstellungen der landschaftlichen Situation die Lage der Villa auf dem Plateau durch eine weiträumige Pflasterung des Zugangs in Naturstein betont und somit bereits von Ferne der Blick der Besucher auf das nördliche Eingangstor zentriert. Diese zweiflügelige Tor wird wieder seiner alten Funktion entsprechend als Haupteingang genutzt und öffnet sich zur großen Treppenhalle. Dort befindet sich wie selbstverständlich die Kasse, gegenüber die Garderobe, dazwischen der Durchgang zum Hof, der mit einer elegant filigranen Glaskonstruktion überdacht ist, um vielfältigen Veranstaltungen einen großen, wettergeschützten Raum bieten zu können.
Den Regeln der historischen Raumnutzung folgend, wir gegenüber dem Eingang südlich des Hofs in den Zimmern neben der historischen Küche mit Konditorei ein Cafe eingerichtet, das in den Informationsbereich überleitet, an den sich das Trauzimmer anschließt. Auch die Lage des Aufzugs folgt der Struktur des Bestands insofern, als am dafür gewählten Standort ein vertikaler Durchbruch ohne Störung der Raumfolgen oder gravierende Substanzverluste im Altbau möglich ist. Die vorgeschlagene Organisation des Obergeschosses bringt die vorhandenen Raumqualitäten bestens zur Geltung und erhält durch die Rekonstruktion der zerstörten Pergola auf der nördlichen Aussichtsterrasse einen zusätzlichen Akzent mit Fernwirkung auch in der Außenansicht. Insgesamt zeigt der Entwurf eine hohe Achtung vor dem Baudenkmal, dessen architektonische Kraft spielerisch durch jene Zeichen aktuellen Designs kommentiert wird, die in den Perspektiven der Innenräume angedeutet sind. In der Gleichzeitigkeit von Respekt und Selbstbewusstsein zeigen die Verfasser einen bemerkenswert sensiblen Zugang zu dieser Bauaufgabe, deren weitere Bearbeitung man sich auf solchem Wege wünscht.

Denkmalpflege
Nicht nur die Darstellungshinweise sondern auch die Konzeption zeugen von einem erheblichen Einfühlungsvermögen in das Objekt.
Als besonders hervorzuheben ist der Umgang mit den Freiflächen, die Herrichtung der Pergola wie auch die Reaktivierung des Haupteinganges und die sehr geringen Eingriffe in die historische Substanz.
Sehr positiv zu werten ist, dass der Aufzug in der Nähe des Haupteinganges und in einem bereits gestörten Nebenraumgefüge angeordnet ist. (…)
Das Streben nach Transparenz und Leichtigkeit der Innenhofüberdachung wird anerkannt.

Barrierefreie Entwurfskonzeption
Die Arbeit bietet eine barrierefreie Erschließung über einen Aufzug, welcher alle Geschosse erschließt, ausgenommen das Erdgeschoss. Dieses wird über eine zusätzliche Hebebühne erreicht.
Die vorgeschlagene Anhebung des Innenhofes und Haupteinganges ermöglicht eine weitläufige Eingangsebene, muss allerdings bei allen anschließenden Ebenen berücksichtigt werden.
(…) Die Aussagen zu Oberflächenmaterialien zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit der Anforderung der Barrierefreiheit und sind weiter zu detaillieren.“