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Penzel Valier

Tramdepot Bern

Depotgebäude mit Werkstätten
Dominique Marc Wehrli
Dominique Marc Wehrli
Ort
Bern
Gebäudekategorie
Flughäfen, Bahnhöfe, Haltestellen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2014
Material Fassade
Metall
Architektenpreis
Prix Acier 2014
Iconic Awards 2014
Best Architects Gold 13
Marketing + Architektur 2012
ATU-Prix Bern Beste Bauten
Goldener Hase Architektur 2011
Eine regelmäßige, streifenförmig gegliederte Halle bildet die Hülle für das neue Tramdepot Bern. Mit ihrer einfachen Form gelingt es, sowohl die von Innen wirkenden Ansprüche hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Organisation, als auch die von Außen gegebenen Zwänge des knappen, schiefwinkligen Perimeters aufzunehmen und in eine prägnante Form zu übersetzen. Die Geometrie der Halle ergibt sich aus der betrieblichen Notwendigkeit für einen maximalen, stützenfreien Abstellbereich, basierend auf der Länge eines Tramtyps (42.5 m) und den Anforderungen der notwendigen Kurvenradien, Lichtraumprofile und Sicherheitsabstände zur optimalen Fahrzeugzirkulation.
Die Überdachung wird über die gesamte Hallenlänge von rund 200 Metern durch eine Sheddachstruktur aus Stahlfachwerkträger mit Spannweiten von bis zu 90m (Etappe 3) getragen. Eine einzige Stützenreihe trennt den Abstellbereich vom Servicebereich mit Waschanlage, Radbearbeitungsplatz und Unterhaltsgebäude und dient zudem als vertikales Verbindungsglied zwischen dem unterirdischen Leitungskanal und den Installationen an der Hallendecke.
Zur Längsaussteifung sind die inneren und äußeren Stützen V-förmig angeordnet. Sie bilden sich als gestaltergebendes Grundmotiv in Struktur und Rhythmus der Fassade ab und prägen damit die Gesamterscheinung des Gebäudes. Die statische Höhe der Querträger resultiert aus den stützenfreien Erweiterungsmöglichkeiten der Halle. Für die Ausbauetappen können die bestehenden Fassaden demontiert und die Fachwerkträger verlängert werden.
Das äußere Erscheinungsbild der Halle wird geprägt durch die Leichtigkeit der Glas-Aluminiumhülle. Die roten Tramzüge und Signale schimmern schemenhaft durch die transluzente Fassadenverkleidung der großen Halle. Das aus Linien und Streben zusammengesetzte Tragwerk wird von einer metallisch-gläsernen Hülle überspannt, die dem Bauwerk einen plastischen Ausdruck verleiht.
Die großflächige Verglasung in den Fachwerkebenen der Träger sowie in den Fassaden sorgt für optimale Belichtungsverhältnisse und erlaubt es, dank der solaren Einstrahlung die Halle auch ohne Heizungsanlage zu betreiben. Um eine Überhitzung im Sommer zu vermeiden, können für die Nachtauskühlung die RWA-Klappen im unteren Fassadenbereich (Zuluft) und in den hohen Sheds (Abluft) geöffnet werden. Über die geneigten Flächen der Längsfassaden wird das Regenwasser vom Dach in die seitlichen Rinnen geleitet, von wo es der Waschanlage zugeführt wird oder versickert. Eine Photovoltaikanlage auf den nach Süden geneigten Dachflächen ergänzt den Nachhaltigkeitsanspruch des Gebäudes.