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Karstadt Leipzig

Karstadt, Leipzig

Beim Neubau des Warenhauses Karstadt blieb der 1912-1914 von Gustav Pflaume erstellte Vorgängerbau in seinem historischen Erscheinungsbild bestehen. Für das Bauvorhaben
wurde das 8.300 Quadratmeter große Areal zwischen Petersstraße, Peterskirchhof, Neumarkt
und Preussergäßchen umgebaut, jedoch mit der Auflage, die historischen Fassaden des Karstadtgebäudes sowie der Bürgerhäuser Neumarkt/Ecke Peterskirchhof zu erhalten und zu restaurieren. Hinter den historischen Fassaden der Leipziger Innenstadt ist das neue Karstadtgebäude mit 15.400 Quadratmetern Verkaufsfläche und integrierter Gastronomie auf sechs Etagen entstanden.
Drei verschiedene Eingänge und breite Verkehrswege münden in einen zentralen, glasüberdachten
Lichthof mit vier Rolltreppen und vier Personenaufzügen. Die klare vertikale Gliederung der Altbaufassaden wird durch frei stehende, ovale Schleuderbetonstützen fortgeführt, die dank ihrer hohen Tragkraft extrem schlanke Querschnitte zulassen und in ihrer Höhenentwicklung äußerst elegant wirken. Die horizontale Gliederung wird durch Gesimse bestimmt. Die Schaufenster rund um die Altbaufassaden im Erdgeschoss bestehen aus einer thermisch getrennten Leichtmetall-Pfosten-Riegelkonstruktion, die in der Ebene der Bestandsstützen an den Baukörper angeschlossen ist. In Anlehnung an den Entwurf von 1912 bilden die Schaufenster optisch einen Erker. Die Holzfenster mit Sprossenaufteilung im ersten bis vierten Obergeschoss entstanden nach historischen Vorlagen. Die konkave Geometrie der Fassade weitet an der Petersstraße den Straßenraum auf. Statt der vorhandenen Arkaden entstand eine Shopping Mall, die auch nach Ladenschluss zugänglich ist.

Bauherr. Karstadt Immobilien AG & Co. KG.