Schneider | Architekten
Wiederaufbau Produktionshalle in St.Georgen
Thomas Riedel, Karlsruhe
Nach einem verheerenden Brand auf Grund eines technischen Defekts im Oktober 2011 wurde die Produktionshalle im Herzen des Holzwerks Burgbacher in St. Georgen zerstört. Gerade erst war eine offene Holzlagerhalle („Kalthalle“) im westlichsten Bereich des Firmenareals fertiggestellt worden, die glücklicherweise durch den Brand nicht angegriffen wurde. Aber das Kernstück – die Keilzinkerei - mitten im Areal war komplett niedergebrannt und bildete eine klaffende Lücke innerhalb des Holzwerks.
Nun galt es erstens den Schadensfall zusammen mit den verschiedenen Versicherungen schnellstmöglich zu definieren, den Bauschutt abzutragen, sofort mit der Planung einer neuen Halle zu beginnen und parallel eine Ersatzfläche für das Holzlager einzurichten, damit die anderen Produktionen im Holzwerk am Laufen gehalten werden konnten. Dazu wurde als erstes ein offenes Regallager als Übergangslager für Hobelware innerhalb des unzerstörten Firmenarealbereichs geplant und in kürzester Zeit auch realisiert.
Die Genehmigung der neuen Holzhalle, die als Holzlagerhalle und Produktionshalle für den Firmenschwerpunkt - die Keilzinkproduktion - dienen sollte, gestaltete sich aufwendig und schwierig. Die Versicherungen lehnten ein Gebäude aus Holz anfangs ab. Aber kann man sich einen Holzbetrieb in einem Beton-Stahl-Gebäude vorstellen? Auch die Topographie und Lage des Grundstücks direkt an Eisenbahntrasse bzw. der Brigach und dem Hanggelände am Waldrand schränkten die Dimensionen der Halle ein.
Entstanden ist dann doch eine Holzhalle mit einer Länge von 120,00 m und einer Breite von 25,00 m.
Die Tragstruktur bilden ca. 1,80 m hohe Holzleimbinder mit 1,5° Dachneigung auf Betonfertigteilstützen, die alle 6,00 m ohne Zwischenstütze die Breite der Halle überspannen. Die Betonfertigteilstützen sind mit Konsolen ausgebildet, auf die die Kranbahn aufliegt.
Den Dachaufbau bilden zwischengedämmte Koppelpfetten quer zu den Leimbindern, die im Bereich des Firsts zugunsten eines gewölbten Lichtbandes über die gesamte Länge der Halle ausgespart sind. Die Deckenuntersicht bildet eine geschlitzte OSB-Platte, die die Akustik der Halle verbessert. Der Wandaufbau besteht innenseitig aus einer geschlitzten OSB-Platte auf ausgedämmten Holzständern, auf die außen eine DWD-Platte zur Befestigung der Schlagregenschutzbahn geschraubt wurde. Die eigentliche Fassade bildet eine vertikale sägeraue Holzleistenschalung aus sibirischer Lärche, die werkseitig auf die Unterkonstruktion vormontiert wurde. Vertikale Lichtbänder aus Acryl-Doppelstegplatten mit Öffnungsflügeln dienen der individuellen Lüftung, nehmen die Fluchtwegtüren auf und ermöglichen zusätzlich zum Oberlicht eine weitgehend natürliche Belichtung und Belüftung.
Die zentrale Holzhackschnitzelheizung auf dem Werksgelände versorgt die Fussbodenheizung in der Produktionshalle. Dazu wurde die Betonbodenplatte flügelgeglättet und mit separaten, zueinander verzahnten Bodenkanälen für die Heizungszuleitung und die Elektroversorgung versehen. Sämtliche weitere Leitungen wurden seitlich an der Wand unter der längs verlaufenden Kranbahnschiene verlegt, um die Leimholzbinder nicht zu schwächen und den Deckenspiegel möglichst unberührt zu lassen.
Standort St. Georgen im Schwarzwald
Fertigstellung 10/2012
Nutzfläche 3.010 m²
Besonderheiten Wiederaufbau nach BrandBetonfertigteilstützen mit Dachtragwerk aus Holz
Fotos: Thomas Riedel, Karlsruhe
Nun galt es erstens den Schadensfall zusammen mit den verschiedenen Versicherungen schnellstmöglich zu definieren, den Bauschutt abzutragen, sofort mit der Planung einer neuen Halle zu beginnen und parallel eine Ersatzfläche für das Holzlager einzurichten, damit die anderen Produktionen im Holzwerk am Laufen gehalten werden konnten. Dazu wurde als erstes ein offenes Regallager als Übergangslager für Hobelware innerhalb des unzerstörten Firmenarealbereichs geplant und in kürzester Zeit auch realisiert.
Die Genehmigung der neuen Holzhalle, die als Holzlagerhalle und Produktionshalle für den Firmenschwerpunkt - die Keilzinkproduktion - dienen sollte, gestaltete sich aufwendig und schwierig. Die Versicherungen lehnten ein Gebäude aus Holz anfangs ab. Aber kann man sich einen Holzbetrieb in einem Beton-Stahl-Gebäude vorstellen? Auch die Topographie und Lage des Grundstücks direkt an Eisenbahntrasse bzw. der Brigach und dem Hanggelände am Waldrand schränkten die Dimensionen der Halle ein.
Entstanden ist dann doch eine Holzhalle mit einer Länge von 120,00 m und einer Breite von 25,00 m.
Die Tragstruktur bilden ca. 1,80 m hohe Holzleimbinder mit 1,5° Dachneigung auf Betonfertigteilstützen, die alle 6,00 m ohne Zwischenstütze die Breite der Halle überspannen. Die Betonfertigteilstützen sind mit Konsolen ausgebildet, auf die die Kranbahn aufliegt.
Den Dachaufbau bilden zwischengedämmte Koppelpfetten quer zu den Leimbindern, die im Bereich des Firsts zugunsten eines gewölbten Lichtbandes über die gesamte Länge der Halle ausgespart sind. Die Deckenuntersicht bildet eine geschlitzte OSB-Platte, die die Akustik der Halle verbessert. Der Wandaufbau besteht innenseitig aus einer geschlitzten OSB-Platte auf ausgedämmten Holzständern, auf die außen eine DWD-Platte zur Befestigung der Schlagregenschutzbahn geschraubt wurde. Die eigentliche Fassade bildet eine vertikale sägeraue Holzleistenschalung aus sibirischer Lärche, die werkseitig auf die Unterkonstruktion vormontiert wurde. Vertikale Lichtbänder aus Acryl-Doppelstegplatten mit Öffnungsflügeln dienen der individuellen Lüftung, nehmen die Fluchtwegtüren auf und ermöglichen zusätzlich zum Oberlicht eine weitgehend natürliche Belichtung und Belüftung.
Die zentrale Holzhackschnitzelheizung auf dem Werksgelände versorgt die Fussbodenheizung in der Produktionshalle. Dazu wurde die Betonbodenplatte flügelgeglättet und mit separaten, zueinander verzahnten Bodenkanälen für die Heizungszuleitung und die Elektroversorgung versehen. Sämtliche weitere Leitungen wurden seitlich an der Wand unter der längs verlaufenden Kranbahnschiene verlegt, um die Leimholzbinder nicht zu schwächen und den Deckenspiegel möglichst unberührt zu lassen.
Standort St. Georgen im Schwarzwald
Fertigstellung 10/2012
Nutzfläche 3.010 m²
Besonderheiten Wiederaufbau nach BrandBetonfertigteilstützen mit Dachtragwerk aus Holz
Fotos: Thomas Riedel, Karlsruhe