Zurück zum Profil
Staab Architekten

Jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge

Foto: Ebener
Foto: Ebener
Ort
Regensburg
Gebäudekategorie
Kirchen, Klöster, Moscheen, Synagogen
Bauvorhaben
Erweiterung
Jahr der Fertigstellung
2019
Material Fassade
Mauerwerk
Jüdisches Gemeindezentrum und Synagoge in Regensburg

Die wachsende Jüdische Gemeinde ließ in der Regensburger Altstadt an Stelle der 1938 zerstörten Synagoge ein neues Gemeindezentrums mit Synagoge errichten, das das historische „Sakrale Dreieck“ aus katholischem Dom, protestantischer Neupfarrkirche und jüdischer Synagoge wiederherstellt.
Um den noch erhaltenen Bestandsbau des Gemeindezentrums mit dem Neubau zu verbinden, wurden die Synagoge und das neue Gemeindezentrum unter einem Dach zusammengefasst und über einen großen Innenhof auf den Altbau bezogen. Das gestaffelte Volumen knüpft mit seiner diffenzierten Dachlandschaft an die niedrigen trauf- und giebelständigen Häuser der denkmalgeschützten Altstadt an. Seine massiven, hell geschlämmten Ziegelmauern wurden farblich auf die Putzfassade des Altbaus abgestimmt und über großzügige Verglasungen und mehrere Höfe zur Umgebung geöffnet. Ein kleiner öffentlichen Vorhof lädt Besucher in die Bibliothek ein, ohne die Zugangskontrollen im Foyer zu durchlaufen. Damit löst der Neubau zwei scheinbare Widersprüchen, die mit der Bauaufgabe verknüpft zu sein schienen: sich in zeitgemäßer Architektursprache in die 2006 zum UNESCO-Welterbe ernannte Altstadt einzufügen und ein offenes und gleichzeitig gesichertes Haus für das jüdische Gemeindeleben entstehen zu lassen.
Besondere Sorgfalt wurde auf die Gestaltung der Synagoge gelegt, die städtebaulich wirksam an der die Süd-Ost-Ecke des Neubaus positioniert wurde. Der ruhig proportionierte Raum erhielt eine zweite, nach Osten ausgerichtete Holzschale, deren Lamellen den Verlauf des Sonnen- und Tageslichts gedämpft in den Innenraum übertragen und dem überwölbten Synagogenraum bei aller Schlichtheit eine hohe meditative Qualität geben.