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Backstage

Wie sieht ein typischer Tag in eurem Büro aus?

© Marcus Wend

Wir arbeiten agil. Was heißt das konkret? Jeder Tag beginnt mit einem Blick auf unser jeweiliges Team-Kanban-Board. Dort sind alle anfallenden Aufgaben notiert: Was ist zu tun? Was ist im Werden? An welcher Stelle warten wir noch auf eine Rückmeldung, intern oder extern? Was ist schon abgeschlossen? Und: Welche Aufgabe habe ich mir gezogen, welche ziehe ich mir? Wo kann ich meine unmittelbaren Kolleg:innen unterstützen? Wie kann ich meine Kenntnisse sinnvoll einsetzen oder wo kann und möchte ich sie erweitern? Gewissermaßen ist jede:r Kolleg:in Spezialist:in, so wie wir alle mit unterschiedlichsten Erfahrungen an ein Projekt herangehen. Das klingt beliebig? Ist es nicht. Denn agiles Arbeiten setzt bestimmte Vereinbarungen voraus: Dass im Board Regeln gelten, vor allem aber dass wir uns im Team wie mit den extern am Entwerfen, Planen und Bauen Beteiligten regelmäßig austauschen. So wachsen die Projekte - und zwar alle Leistungsphasen übergreifend - und wir mit ihnen.

Wie ist die Zusammensetzung eines typischen Projektteams?

© Marcus Wend

In unseren zehn Teams arbeiten sechs bis zwölf Mitarbeiter:innen zusammen. Jedes Team hat ein:e Teamleiter:in und mehrere Projektleiter:innen für einzelne Projekte. Diese werden in kleineren Projektteams von zwei bis acht Mitarbeiter:innen bearbeitet. Jedes Team widmet sich bestimmten Leistungsphasen. Die Aufteilung nach Leistungsphasen, entlang der großen Themen Entwerfen [LPH 1-2], Planen [LPH 2-5], Kosten, Ausschreibung, Vergabe [LPH 6-7] und Bauen [LPH 8-9] suggeriert vielleicht, dass Projekte nach dem Staffellauf-Prinzip überreicht werden, das stimmt aber so nicht bei uns: Denn die Projektleiter:innen steigen direkt ein und begleiten das Projekt über alle Leistungsphasen hinweg. Sie werden dabei immer von Spezialist:innen unterstützt: In frühen Phasen werden schon Planer:innen und Bauleiter:innen einbezogen, um manches möglichst realistisch einzustufen. Umgekehrt werden am Bau auch Entwerfer:innen hinzugezogen, wenn [Bau-]Stellen neue Lösungen verlangen. Prozesse greifen ineinander.

Wo seht ihr euren Büroschwerpunkt jetzt und in Zukunft?

© Marcus Wend

Typologisch widmen wir uns in erster Linie dem Wohnen und Arbeiten, wobei wir offen für andere Aufgaben sind und immer wieder auch andere Felder bearbeiten. Ein Thema, dass uns besonders beschäftigt, ist - alle Typologien einbezogen - das Bauen im Bestand, da haben wir Spezialist:innen in unseren Teams. Aber um an unsere vorherige Antwort anzuknüpfen: Wir sehen auch übergeordnet Schwerpunkte und mit ihnen Spezialist:innen, sei es für Themen rundum Digitalisierung, Inklusion oder Nachhaltigkeit - ökonomisch, ökologisch und sozial gedacht. Gemeinsam erarbeiten sie die auf den Ort und die Nutzer:innen individuell abgestimmte, beste Lösung mit dem größtmöglichen gesellschaftlichen Mehrwert, von der Studie zur Schlüsselübergabe zum Betrieb.

Wie begegnet ihr zukünftigen Anforderungen an die Arbeitswelt im Architekturbüro?

© Luca Abbiento

Nicht zuletzt hat die Pandemie gezeigt, wie froh wir darüber sind, agil zu arbeiten. Denn diese Agilität fördert die Eigenverantwortung und Selbständigkeit - ohne je den Team-Gedanken zu vergessen. Dass wir zum Beispiel Spezialist:innen im Haus haben, die sich ausschließlich um die Implementierung übergeordneter digitaler Prozesse kümmern, unsere Aufgaben als Architekt:innen aber genau kennen, ist ein Geschenk.

Warum fühlen sich eure MitarbeiterInnen bei euch wohl?

© Luca Abbiento

Elementar ist die Art, wie wir arbeiten - entscheidend ist aber zugleich, woran wir arbeiten: 
Weil wir ehrlich, transparent und hierarchiefrei kommunizieren - dabei aber immer loyal bleiben und im Sinne aller agieren, ohne einzelne Positionen unberücksichtigt zu lassen. Und dafür sind wir der Geschäftsleitung, die sich nicht nur uns gegenüber immer aufmerksam, aufgeschlossen und respektvoll zeigt, sehr dankbar. Eine offene Feedbackkultur gehört selbstverständlich dazu. Zusammenhalt wird bei uns nicht nur großgeschrieben sondern gelebt, wir gehen auf die persönliche Lebenssituation der Mitarbeiter:innen ein.
Neben der agilen Organisationsstruktur, die weiter dazu beiträgt, dass Gleichberechtigung und Gleichbehandlung neben Eigenverantwortung gelebt werden können, tragen interne wie externe Fortbildungen dazu bei, dass wir wachsen - nicht nur mit den Aufgaben, sozusagen.
Wir brennen für das, was wir machen, haben dabei aber immer die Gemeinschaft und das Gemeinwohl im Blick, um damit - mit jeder noch so individuellen Lösung - einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen

DAS BÜRO IN 3 WORTEN!

© Luca Abbiento

Agilität - Gemeinschaft - Wertschätzung