urbanegestalt
Ossendorfbad, Köln
Ulrich Böttger
Neubau eines sportgerechten Kombifreizeitbades mit Saunagarten und Fitnessbereich in Köln-Ossendorf
Architektur
Gefordert war eine Mischung aus Sport-, Freizeitbad mit Ganzjahresfreibecken, Sauna, Fitnesscenter und Sommerfreibad. Umzusetzen war ein komplexes Programm unter Berücksichtigung des sozialen Umfeldes und der pädagogischen Funktion eines öffentlichen Schwimmbades, das den unterschiedlichsten Bedürfnissen und verschiedenen Nutzern gerecht werden sollte.
Gebäudeausrichtung & Gebäudeform
Entwurfsbestimmend für die Ausrichtung und Form des Bades war das langgestreckte Grundstück parallel zum südwestlich angrenzenden Grünzug. Dorthin orientiert sich die Schwimmhalle mit den frei angeordneten Becken über die gesamte Länge. Der Z-förmige Gebäuderücken unterstreicht diese Absicht und führt den Besucher in und durch das Haus.
Der 130 m lange Baukörper wird durch die Brechungen der Grundfigur auf einen überschaubaren Maßstab gebracht, Raumzusammenhänge sind für den Besucher nachvollziehbar. Unterschiedlichste Ein- und Ausblicke ziehen sich durch das gesamte Haus und verbinden die einzelnen Gebäudeabschnitte und Funktionen wieder zu einem Ganzen.
Der Außenbereich, der in der Übergangszeit vom Eingang und den Umkleiden des Bades erreicht werden kann, wird gegliedert in Ganzjahresbecken, Planschbereich,
25 m Außenbecken, Liegewiese, Saunagarten. Für den sommerlichen Hochbetrieb gibt es zusätzlich den Sommereingang mit Außenumkleiden, die direkt vom Parkplatz erreichbar sind.
Gebäudeorganisation
Vom Eingangs- und Kassenbereich aus wird der Besucher über die längsseitig im Norden angeordneten Umkleiden und Duschen in die nach Südwesten ausgerichtete Badelandschaft geführt. Die einzelnen Becken folgen spielerisch dem Verlauf der Gebäudekanten. Das Nichtschwimmerbecken wurde im Gebäuderücken platziert, um eine akustische und räumliche Trennung für Kursveranstaltungen zu ermöglichen.
Im Obergeschoss ist im Osten der Fitnessbereich und im Westen die Sauna untergebracht. Diese 2. Ebene verbindet sich durch die räumliche Abfolge und verschiedene Blickbezüge mit der Halle und den Außenanlagen. Der zentrale Teil der Sauna wird durch eine polygonale Kaltwasserinsel und darum herum angeordneten Saunakabinen gebildet. Um einen nach oben offenen Bambushof gruppiert sich der Ruhebereich mit verschiedenen Klimazonen bis zu einer Dachterrasse mit Blick nach Westen und Abendsonne.
Eine wesentliche Bedeutung erhält die Gastronomie. Von der Außenterrasse am Vorplatz über Cafeteria in der Eingangshalle, Versorgung von Schwimmhalle und Freibadterrasse bis zu Fitnessbereich und Sauna im Obergeschoss werden alle Bereiche von einer Küche aus versorgt.
Konstruktion & Materialität
Das tragende Gerüst des Gebäudes besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion. Zwischen den Fertigteilstützen der Fassade und der Sichtbetonwand zum Gebäuderücken tragen je nach Spannweite unterschiedlich dimensionierte Stahlbetonbinder die polygonale Dachfläche.
Von besonderer Bedeutung ist das 70 m lange Oberlichtband zwischen zweigeschossigem Gebäuderücken und Schwimmhalle, das den tiefen Baukörper mit Sonnenlicht und Atmosphäre versorgt.
Sichtbetonelemente und durchgefärbte dunkle Eternitplatten prägen neben den grünen und klaren Glasflächen das Bild der Fassade.
Die grauen Farbtöne bilden den Hintergrund für die Farbflächen im Innenraum. In der Schwimmhalle sind es vor allem die verschiedenen Abstufungen der Grün- und Gelbtöne, die sich vom Foyer über die Umkleideschränke bis hin zu den Wand- und Bodenfliesen ziehen. Der rote Belag im Foyer und das großformatige Beschriftungssystem im gleichen Farbton stimmen auf die im Obergeschoss dominierenden Rottöne ein.
Bei der Auswahl der Materialien wurde versucht, dem sozialen Umfeld von Köln-Ossendorf gerecht zu werden. Der Ort ist rau und sensibel zugleich. Der harte Charakter zeigt sich im Sichtbeton, die Zartheit entsteht durch das Zusammenspiel von Farbe, Licht und Wasser.
Das Energiekonzept hat die Zertifizierung Green Building 2009 ermöglicht.
Landschaftsarchitektur
Die Außenanlagen gliedern sich in einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen Bereich. Die Trennlinie zwischen den Bereichen folgt der Fassade des Haupteingangs, am südlichen Ende dieser Trennlinie liegt der Sommereingang des Freibadbereichs. Der Großteil der öffentlichen Fläche (ca. 5.400 m²) wird als Besucherstellplatz mit getrennter Ein- und Ausfahrt ausgebaut und bietet Raum für 101 PKW und 112 Fahrräder. Als besonderer Akzent führt eine keilförmige Gussasphaltfläche zum Haupteingang des Gebäudes.
Der Besucherbereich (ca. 5.800 m²) gliedert sich in den Freibadbereich mit Liegewiesen (ca. 4.400 m²) und den separaten Saunagarten (ca. 1.400 m²). Zwischen Freibadbereich und Saunagarten verläuft eine berankte 320 cm hohe Lärmschutzwand, welche gleichzeitig vor Einblicken in den Saunabereich schützt. Über die von Bäumen und Sträuchern gerahmte Liegewiese gelangt man an mehreren Punkten auf die westlich und südlich des Gebäudes gelegenen Badeplatten. Hier befinden sich ein Vier-Jahreszeiten-Becken mit Strömungskanal, ein Außen-Kinderplanschbecken, sowie ein Außenbecken 10 x 25 m. Zudem ist der Bereich mit Umkleiden, verschließbaren Schränken, Duschen und Außentoiletten für den Sommerbetrieb versorgt.
Ausgedehnte Ruhebereiche mit Liegen im Kiesbett ein Außentauchbecken sowie ein Gradierwerk bilden die zentralen Attraktionen des Saunagartens. Zudem kann der ruhige Liegebereich mit Rasen im Nordwesten des Freibadgeländes (ca. 570 m²) in der kühleren Jahreszeit dem Saunagarten zugeschaltet werden.
Architektur
Gefordert war eine Mischung aus Sport-, Freizeitbad mit Ganzjahresfreibecken, Sauna, Fitnesscenter und Sommerfreibad. Umzusetzen war ein komplexes Programm unter Berücksichtigung des sozialen Umfeldes und der pädagogischen Funktion eines öffentlichen Schwimmbades, das den unterschiedlichsten Bedürfnissen und verschiedenen Nutzern gerecht werden sollte.
Gebäudeausrichtung & Gebäudeform
Entwurfsbestimmend für die Ausrichtung und Form des Bades war das langgestreckte Grundstück parallel zum südwestlich angrenzenden Grünzug. Dorthin orientiert sich die Schwimmhalle mit den frei angeordneten Becken über die gesamte Länge. Der Z-förmige Gebäuderücken unterstreicht diese Absicht und führt den Besucher in und durch das Haus.
Der 130 m lange Baukörper wird durch die Brechungen der Grundfigur auf einen überschaubaren Maßstab gebracht, Raumzusammenhänge sind für den Besucher nachvollziehbar. Unterschiedlichste Ein- und Ausblicke ziehen sich durch das gesamte Haus und verbinden die einzelnen Gebäudeabschnitte und Funktionen wieder zu einem Ganzen.
Der Außenbereich, der in der Übergangszeit vom Eingang und den Umkleiden des Bades erreicht werden kann, wird gegliedert in Ganzjahresbecken, Planschbereich,
25 m Außenbecken, Liegewiese, Saunagarten. Für den sommerlichen Hochbetrieb gibt es zusätzlich den Sommereingang mit Außenumkleiden, die direkt vom Parkplatz erreichbar sind.
Gebäudeorganisation
Vom Eingangs- und Kassenbereich aus wird der Besucher über die längsseitig im Norden angeordneten Umkleiden und Duschen in die nach Südwesten ausgerichtete Badelandschaft geführt. Die einzelnen Becken folgen spielerisch dem Verlauf der Gebäudekanten. Das Nichtschwimmerbecken wurde im Gebäuderücken platziert, um eine akustische und räumliche Trennung für Kursveranstaltungen zu ermöglichen.
Im Obergeschoss ist im Osten der Fitnessbereich und im Westen die Sauna untergebracht. Diese 2. Ebene verbindet sich durch die räumliche Abfolge und verschiedene Blickbezüge mit der Halle und den Außenanlagen. Der zentrale Teil der Sauna wird durch eine polygonale Kaltwasserinsel und darum herum angeordneten Saunakabinen gebildet. Um einen nach oben offenen Bambushof gruppiert sich der Ruhebereich mit verschiedenen Klimazonen bis zu einer Dachterrasse mit Blick nach Westen und Abendsonne.
Eine wesentliche Bedeutung erhält die Gastronomie. Von der Außenterrasse am Vorplatz über Cafeteria in der Eingangshalle, Versorgung von Schwimmhalle und Freibadterrasse bis zu Fitnessbereich und Sauna im Obergeschoss werden alle Bereiche von einer Küche aus versorgt.
Konstruktion & Materialität
Das tragende Gerüst des Gebäudes besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion. Zwischen den Fertigteilstützen der Fassade und der Sichtbetonwand zum Gebäuderücken tragen je nach Spannweite unterschiedlich dimensionierte Stahlbetonbinder die polygonale Dachfläche.
Von besonderer Bedeutung ist das 70 m lange Oberlichtband zwischen zweigeschossigem Gebäuderücken und Schwimmhalle, das den tiefen Baukörper mit Sonnenlicht und Atmosphäre versorgt.
Sichtbetonelemente und durchgefärbte dunkle Eternitplatten prägen neben den grünen und klaren Glasflächen das Bild der Fassade.
Die grauen Farbtöne bilden den Hintergrund für die Farbflächen im Innenraum. In der Schwimmhalle sind es vor allem die verschiedenen Abstufungen der Grün- und Gelbtöne, die sich vom Foyer über die Umkleideschränke bis hin zu den Wand- und Bodenfliesen ziehen. Der rote Belag im Foyer und das großformatige Beschriftungssystem im gleichen Farbton stimmen auf die im Obergeschoss dominierenden Rottöne ein.
Bei der Auswahl der Materialien wurde versucht, dem sozialen Umfeld von Köln-Ossendorf gerecht zu werden. Der Ort ist rau und sensibel zugleich. Der harte Charakter zeigt sich im Sichtbeton, die Zartheit entsteht durch das Zusammenspiel von Farbe, Licht und Wasser.
Das Energiekonzept hat die Zertifizierung Green Building 2009 ermöglicht.
Landschaftsarchitektur
Die Außenanlagen gliedern sich in einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen Bereich. Die Trennlinie zwischen den Bereichen folgt der Fassade des Haupteingangs, am südlichen Ende dieser Trennlinie liegt der Sommereingang des Freibadbereichs. Der Großteil der öffentlichen Fläche (ca. 5.400 m²) wird als Besucherstellplatz mit getrennter Ein- und Ausfahrt ausgebaut und bietet Raum für 101 PKW und 112 Fahrräder. Als besonderer Akzent führt eine keilförmige Gussasphaltfläche zum Haupteingang des Gebäudes.
Der Besucherbereich (ca. 5.800 m²) gliedert sich in den Freibadbereich mit Liegewiesen (ca. 4.400 m²) und den separaten Saunagarten (ca. 1.400 m²). Zwischen Freibadbereich und Saunagarten verläuft eine berankte 320 cm hohe Lärmschutzwand, welche gleichzeitig vor Einblicken in den Saunabereich schützt. Über die von Bäumen und Sträuchern gerahmte Liegewiese gelangt man an mehreren Punkten auf die westlich und südlich des Gebäudes gelegenen Badeplatten. Hier befinden sich ein Vier-Jahreszeiten-Becken mit Strömungskanal, ein Außen-Kinderplanschbecken, sowie ein Außenbecken 10 x 25 m. Zudem ist der Bereich mit Umkleiden, verschließbaren Schränken, Duschen und Außentoiletten für den Sommerbetrieb versorgt.
Ausgedehnte Ruhebereiche mit Liegen im Kiesbett ein Außentauchbecken sowie ein Gradierwerk bilden die zentralen Attraktionen des Saunagartens. Zudem kann der ruhige Liegebereich mit Rasen im Nordwesten des Freibadgeländes (ca. 570 m²) in der kühleren Jahreszeit dem Saunagarten zugeschaltet werden.