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zillerplus Architekten und Stadtplaner

Leben im Gelben Block

Aufstockung und Sanierung eines genossenschaftlichen Blockes im Münchner Westend
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Ort
München
Gebäudekategorie
Wohnen
Bauvorhaben
Aufstockung
Jahr der Fertigstellung
2025
Material Fassade
Putz
Die Wohnungsgenossenschaft München West ist im Münchener Westend stark verwurzelt und prägt mit Ihren Bauten und kleinteiligen Läden und Gaststätten diesen Stadtteil. Zur Schaffung von urbanem Wohnraum soll der im Zentrum des Westends stehende „Gelbe Block“ nachverdichtet werden.

Das im Vergleich zur umliegenden Bebauung weniger hoch ausgebildete Gebäude entstammt in seiner Gestaltung der „Neuen Sachlichkeit“ (Baujahr 1927, Architekten Eugen Dreisch, Emil Freymuth, Herbert Landauer) und beherbergt in seiner jetzigen Form 169 Wohneinheiten, zumeist als zwei Zimmer Wohnungen. Für eine gute Mischung besteht somit der Bedarf an größeren und familiengerechten Wohneinheiten mit einer flexiblen Raumstruktur.

„Neue Sachlichkeit” weitergedacht
Die Sanierung des Bestandes nimmt das Thema der „Neuen Sachlichkeit“ auf, die Aufstockung bildet materiell einen Kontrapunkt, ohne das Thema der Entstehungszeit zu verlassen. Um den Block umlaufend auf eine durchgehende Traufhöhe zu bringen, gibt es entlang der drei Riegel je zwei Wohngeschosse und entlang des Kopfbaus ein zusätzliches Geschoss im Zuge der Aufstockung. Zwischen Bestand und Aufstockung entsteht eine klare Trennung durch ein raumbildendes Gesims – eine Geste, die im Westend oft auftaucht.

Status quo
Die vorgefertigten Elemente in Holzmodulbauweise lassen zügig die zwei aufgestockten Geschosse mit 48 Wohnungen im Münchner Westend entstehen. Der sukzessive Bezug der ersten neuen Wohnungen hat im November 2024 begonnen und wird im Juni 2025 abgeschlossen sein.

Parallel dazu werden die 169 Bestandswohnungen im laufenden Betrieb saniert. Neue Aufzüge an den hofseitigen Treppenhäusern ermöglichen einen barrierefreien Zugang in der Aufstockung, sowie einen Zugang an den Zwischenpodesten des Bestandstreppenhauses. Die Bestandsfassade wird energetisch saniert, Freianlagen und Erschließung werden aufgewertet und zudem mit Balkonen ergänzt.

Auch neue Gemeinschaftsflächen entstehen: im Erdgeschoss am Georg-Freundorfer-Platz war in der ursprünglichen Planung aus den 1920er Jahren eine Ladeneinheit vorgesehen, die im Laufe der Jahre zu Wohnungen umgenutzt wurde. Diese Fläche wird derzeit saniert und zu einem neuen Nachbarschaftstreff umgebaut.