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House of Music

Revitalisierung einer Industriehalle, Berlin
Adrian Schulz
Adrian Schulz
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Ateliers, Studios
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2022
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
Das in enger Zusammenarbeit mit einem Akustikingenieur entwickelte einzigartige Trockenbausystem in Kombination mit Stahleinlagen wurde mit dem 12. Saint-Gobain Gypsum International Trophy ausgezeichnet.
Nach einer umfassenden Sanierung des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Bahngebäudes auf dem RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain wurde im April 2019 das „House of Music“ eröffnet. In der ehemaligen Radsetzdreherei sind nun die NOISY Musicworld mit Proberäumen, Tonstudios und Veranstaltungsflächen, Unterrichtsräume für die Musikakademie BIMM Institute (British Irish Modern Music), Büroräume sowie ein Café untergebracht.

Neben der Integration der neuen Nutzung in die historische Tragstruktur stellten sich das Raumvolumen und die Belichtungsverhältnisse der Halle als große Herausforderungen heraus: Die gesamte Südfassade ist eine Brandwand ohne Fensteröffnungen. Im mittleren Bereich der 15 Meter hohen und 82 Meter langen Halle wurde ein Zwischengeschoss eingezogen. Die Schalldämmung sämtlicher Probe- und Studioräume wurden durch akustisch entkoppelte Raum-in Raum-Systeme realisiert. Um die Schwingungen zu reduzieren, wurden die Proberäume auf einem Federboden gelagert.

Zur Einhaltung der Energieeinsparverordnung (EnEV) mit gleichzeitigem Erhalt der historischen Klinkerfassade wurde eine Dämmschicht als Innendämmung ausgeführt. An den Giebelseiten wurden Zierelemente und Gesimse durch teilweise speziell angefertigte Originalformatsteine ersetzt.

Das in enger Zusammenarbeit mit einem Akustikingenieur entwickelte einzigartige Trockenbausystem in Kombination mit Stahleinlagen wurde mit dem 12. Saint-Gobain Gypsum International Trophy ausgezeichnet. Akustische Schallmessungen bestätigen eine außergewöhnliche Schalldämmung von 98 dB, die nahezu absolute Stille schafft, ohne störende Geräusche aus angrenzenden Räumen: Ein Schallübertrag zwischen den Räumen ist somit ausgeschlossen. Auch eine optimierte Raumakustik wurde den Proberäumen bescheinigt.