Aldo Amoretti
In Zeiten von Exzellenzstrategien, Bildungs- initiativen und Hochschulrankings kommt der Hochschularchitektur und ihrer stadträumlichen wie gesellschaftlichen Einbindung eine immer größere Bedeutung zu. Eine moderne und wettbewerbsfähige Institution zeichnet sich nicht nur durch das Renommee der Lehrenden und durch große, gut ausgestattete Räumlichkeiten aus. Um Synergien in Forschung und Lehre zu schaffen, sind eine konzentrierte Anordnung von Instituten an einem Standort und eine räumlich sowie technisch enge Vernetzung unerlässlich.
Um diesem Anspruch einer Institution mit hervorragenden Ausbildungs- und Forschungsbedingungen gerecht zu werden, entschied die Leibniz Universität Hannover (LUH), alle 18 Institute der Fakultät für Maschinenbau an einem Standort zu vereinen. In Garbsen, in direkter Nachbarschaft zum Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH), sollte auf fast 41.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche für elf Institute der zweite Bauabschnitt des Maschinenbau Campus entstehen und etwa 5.300 Studierenden und Beschäftigten das Lernen, Lehren, Forschen und Arbeiten im gemeinsamen Austausch ermöglichen.
Mit dem städtebaulichen Masterplan von O&O Baukunst als Grundlage für den Wettbewerb lag bereits ein starkes Grundgerüst für einen lebendigen Hochschulstandort vor: Ein großer zentraler Campus mit viel Grünfläche, um die sich sowohl das bestehende PZH als auch die Institutsbauten und das Forschungsgebäude Dynamik der Energiewandlung (DEW) anordnen. Dieses großzügige Freiraumangebot im Zentrum der Anlage bildete den Ausgangspunkt unseres Entwurfs; ihm sollte sich die Architektur unterordnen, mit ihm sollte sie in Interaktion treten, den Gedanken der Vernetzung der Institutionen bestmöglich umsetzen. So präsentieren sich die Fassaden der Institutsbauten als stark gegliedertes, robustes Rahmenwerk mit durchgängigen Kolonnaden Richtung Campusmitte, wohingegen die Sonderbauten der Mensa und des Hörsaalgebäudes wie Tische in den Campus eingestellt sind und sich über große verglaste Flächen mit den Außenräumen verbinden. Das Ergebnis des Planungsprozesses, der in enger Abstimmung mit den Nutzern erfolgte, ist ein kompakt organisiertes Raumgefüge mit Forschungseinrichtungen auf höchstem technischen Niveau; dem gegenüber stehen großzügige, mehrgeschossige Foyers, der Speisesaal und das Hörsaalgebäude, die sich als lichtdurchflutete Treffpunkte zeigen. Diese Dualität verleiht dem Campus seinen Charme: konzentriertes Arbeiten am Prüfstand und ungezwungener Austausch im gläsernen Pavillon auf der Campuswiese – gelebte „Research-Life-Balance“.
Das Äußere der Gebäude möchte nur zum Teil vorwegnehmen, was in ihrem Inneren passiert. Die technische Ausstattung des Campus steht deshalb architektonisch nicht im Vordergrund; die Gebäude sollen in ihrer kraftvollen und doch zurückhaltenden Erscheinung als Plattformen der Möglichkeiten verstanden werden, als „Forschungs- Werkstätten“. Gerade dieser Kontrast wurde herausgearbeitet: Die Hochtechnologie und die Präzision der technischen Anlagen treffen auf handwerklich bearbeitete Flächen und eine spürbare Robustheit der Gebäude. Durch die Rauigkeit der Baukörper entsteht ein fließender Übergang zu den umgebenden Freiflächen: beide verschmelzen zu einer Gesamtkomposition. Der Werkstattcharakter bestimmt aber auch die Innenraumgestaltung, nicht nur in den Forschungs- und Laborflächen, sondern in allen Bereichen des Campus. Ob studentischer Arbeitssaal oder Einzelbüro der Verwaltung, Sichtbetonflächen, zum Teil offen geführte Installationen und unverkleidete Deckenuntersichten stärken den Plattformgedanken und werden zum Standard, der alle Gebäude verbindet.
Das Farb- und Materialkonzept, das von dem Schweizer Künstler Jörg Niederberger entwickelt wurde, unterstützt diese Beziehung der Baukörper zueinander: Die strukturierten Putzflächen der Außenwände und die zweischichtigen Farbaufträge in unterschiedlichen Tonalitäten zielen auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen individuellem Ausdruck des Einzelgebäudes auf der einen Seite und Gesamtklang des Ensembles auf der anderen.
Um diesem Anspruch einer Institution mit hervorragenden Ausbildungs- und Forschungsbedingungen gerecht zu werden, entschied die Leibniz Universität Hannover (LUH), alle 18 Institute der Fakultät für Maschinenbau an einem Standort zu vereinen. In Garbsen, in direkter Nachbarschaft zum Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH), sollte auf fast 41.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche für elf Institute der zweite Bauabschnitt des Maschinenbau Campus entstehen und etwa 5.300 Studierenden und Beschäftigten das Lernen, Lehren, Forschen und Arbeiten im gemeinsamen Austausch ermöglichen.
Mit dem städtebaulichen Masterplan von O&O Baukunst als Grundlage für den Wettbewerb lag bereits ein starkes Grundgerüst für einen lebendigen Hochschulstandort vor: Ein großer zentraler Campus mit viel Grünfläche, um die sich sowohl das bestehende PZH als auch die Institutsbauten und das Forschungsgebäude Dynamik der Energiewandlung (DEW) anordnen. Dieses großzügige Freiraumangebot im Zentrum der Anlage bildete den Ausgangspunkt unseres Entwurfs; ihm sollte sich die Architektur unterordnen, mit ihm sollte sie in Interaktion treten, den Gedanken der Vernetzung der Institutionen bestmöglich umsetzen. So präsentieren sich die Fassaden der Institutsbauten als stark gegliedertes, robustes Rahmenwerk mit durchgängigen Kolonnaden Richtung Campusmitte, wohingegen die Sonderbauten der Mensa und des Hörsaalgebäudes wie Tische in den Campus eingestellt sind und sich über große verglaste Flächen mit den Außenräumen verbinden. Das Ergebnis des Planungsprozesses, der in enger Abstimmung mit den Nutzern erfolgte, ist ein kompakt organisiertes Raumgefüge mit Forschungseinrichtungen auf höchstem technischen Niveau; dem gegenüber stehen großzügige, mehrgeschossige Foyers, der Speisesaal und das Hörsaalgebäude, die sich als lichtdurchflutete Treffpunkte zeigen. Diese Dualität verleiht dem Campus seinen Charme: konzentriertes Arbeiten am Prüfstand und ungezwungener Austausch im gläsernen Pavillon auf der Campuswiese – gelebte „Research-Life-Balance“.
Das Äußere der Gebäude möchte nur zum Teil vorwegnehmen, was in ihrem Inneren passiert. Die technische Ausstattung des Campus steht deshalb architektonisch nicht im Vordergrund; die Gebäude sollen in ihrer kraftvollen und doch zurückhaltenden Erscheinung als Plattformen der Möglichkeiten verstanden werden, als „Forschungs- Werkstätten“. Gerade dieser Kontrast wurde herausgearbeitet: Die Hochtechnologie und die Präzision der technischen Anlagen treffen auf handwerklich bearbeitete Flächen und eine spürbare Robustheit der Gebäude. Durch die Rauigkeit der Baukörper entsteht ein fließender Übergang zu den umgebenden Freiflächen: beide verschmelzen zu einer Gesamtkomposition. Der Werkstattcharakter bestimmt aber auch die Innenraumgestaltung, nicht nur in den Forschungs- und Laborflächen, sondern in allen Bereichen des Campus. Ob studentischer Arbeitssaal oder Einzelbüro der Verwaltung, Sichtbetonflächen, zum Teil offen geführte Installationen und unverkleidete Deckenuntersichten stärken den Plattformgedanken und werden zum Standard, der alle Gebäude verbindet.
Das Farb- und Materialkonzept, das von dem Schweizer Künstler Jörg Niederberger entwickelt wurde, unterstützt diese Beziehung der Baukörper zueinander: Die strukturierten Putzflächen der Außenwände und die zweischichtigen Farbaufträge in unterschiedlichen Tonalitäten zielen auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen individuellem Ausdruck des Einzelgebäudes auf der einen Seite und Gesamtklang des Ensembles auf der anderen.