Berrel Kräutler Architekten
Orientierungsschule Vouvry
Radek Brunecky, Eik Frenzel
Gross und golden schimmernd steht Vouvrys Orientierungsschule zwischen Rhone und Dorfkern in der Talebene des Unterwallis. Sie erinnert mit ihrer Dimension und Form an die Industriebauten, die den Talboden besiedeln. Der dreigeschossige kompakte Bau mit eingezogenem Erdgeschoss vereint unter seinem Dach im Zentrum eine Dreifachturnhalle, um die windmühlenartig alle Räume und die Erschliessung gruppiert sind. Eine Haut aus gefalztem Messingblech überzieht die Orientierungsschule. Die traditionelle Verarbeitungstechnik der Fassade bricht die Grossform des Baus, ebenso das zurückversetzte Erdgeschoss, über dem die beiden Obergeschosse allseitig acht Meter auskragen und so einen überdachten Aufenthaltsraum bieten. Schüler und Lehrer betreten den Bau über einen jeweils in der Ecke angeordneten Eingang auf der Ost- und auf der Westseite. Kaskadentreppen, die jeweils die ganze Breite der Querseite einnehmen, führen in die Obergeschosse. Zuoberst kommt die Überraschung: Hier bestehen die Wände der Turnhalle aus Glas. Diese erlauben Blicke quer durch die Etage und in die Halle. Über Dachoberlichter gelangt Tageslicht ins Zentrum und in das oberste Geschoss. Wände und Böden der Aufenthaltsräume und Korridore sind in Weinrot gestrichen. Im Kontrast dazu stehen die weisse Turnhalle und die mit weissem Täfer ausgekleideten Klassenzimmer. Das Tragwerkskonzept basiert auf einer Megastruktur. Die Trennwände der Schulzimmer im zweiten Obergeschoss bilden mit der darüberund der darunterliegenden Decke ein Tragwerk. An dieses ist das erste Obergeschoss in Holzbauweise abgehängt.
Fotos: Radek Brunecky und Eik Frenzel
Fotos: Radek Brunecky und Eik Frenzel