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Berrel Kräutler Architekten

Verwaltungsgebäude Pulverstrasse Ittigen

Hannes Henz
Hannes Henz
Ort
Ittigen
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Holz
Architektenpreis
SNBS Gold für nachhaltige Bauten GI Gutes Innenraumklima Schweizer Holz best architects 22
Das Verwaltungszentrum des Bundes in Ittigen beherbergt seit 2006 verschiedene Ämter des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Im offenen Wettbewerb zur Erweiterung des Standortes um 900 Arbeitsplätze in zwei Etappen überzeugten Berrel Kräutler Architekten die Jury. Das vorgefundene Bebauungsmuster wird auf selbstverständliche Weise mit zwei gleichgerichteten, langgezogenen und kompakten Baukörpern weitergestrickt. Es entsteht eine pulsierende Campusanlage mit rhythmisch versetzten Platz- und Gassenräumen. Das erste Gebäude konnte im Sommer 2020 fertiggestellt und bezogen werden.

Das Volumen des siebengeschossigen Neubaus ist im Grundriss und im Schnitt klar strukturiert. Um einen zentralen Betonkern gliedern sich umlaufende Geschosse, die aus einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion bestehen. Im Innersten öffnet sich eine überraschende Raumskulptur, ein Atrium, welches sich zwischen den beiden skulpturalen Treppenhäusern aufspannt. Es wird von mehreren massiven Körpern durchdrungen und lässt dennoch Sonnenlicht bis ins Erdgeschoss fallen. Diese spannungsvolle innere Welt mit abwechslungsreichen Durchblicken steht ganz im Zeichen des Austausches und der Gemeinschaft. Hier befinden sich die Sitzungszimmer und Aufenthaltsräume. Die Einzel- und Grossraumbüros sind entlang der Fassade aufgereiht. Sie zeichnen sich nicht nur durch eine wunderbare Aussicht und optimale Belichtung und Belüftung aus, sondern vor allem auch durch die warme Atmosphäre aufgrund ihrer Materialisierung. Vertikale Holzlamellen und auskragende Brüstungsbänder prägen die Fassade und binden den Baukörper in den bestehenden Campus ein.

Die bereits vorgefundenen Landschaftselemente wurden aufgegriffen und mit der Aussenraumgestaltung der Neubauten weiterentwickelt. So entstand entlang dem Ufer der Worble ein grosszügiger Grünraum mit einer auentypischen Vegetation. Hangseitig wurden die Spazierwege durch den Wald ausgebaut und schattige Rastplätze als Erholungszonen eingerichtet. Die Plätze zwischen den Gebäuden sind klar gefasst und mit Baumgruppen und Aussenmöbeln bestückt. Eine provisorische Parkanlage mit dichten Sträuchern und Sitzbänken besetzt den bereits vorbereiteten Fussabdruck für das zweite Gebäude.

Die clevere Kombination von Holz und Beton ist wegweisend für eine nachhaltige Bauweise. Die Verwendung von einheimischem Holz verbessert die ökologische Bilanz und sorgt für ein angenehmes Innenraumklima. Die Speicherkapazität des Betons verringert den Energiebedarf, welcher mit der Abwärme eines Rechenzentrums, dem Wasser einer nahen Quelle zur Kühlung und dem Solar-Strom vom Dach gedeckt wird. Das Gebäude erhielt die Gold Zertifizierung des Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS.