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Leonhard Arbeitswelt Filderstadt

Joachim Grothus für blocher partners
Joachim Grothus für blocher partners
Ort
Filderstadt
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Jahr der Fertigstellung
2020
Agiles Arbeiten ist eine Einstellung, eine Kultur, die nicht einfach durch digitale Tools und zusätzlichen Freiraum entsteht. Vielmehr geht es um ein Um- und Andersdenken, um ein Verändern bisheriger Verhaltensmuster. Eine solche Kultur zu entwickeln und zu leben, erfordert ein Umfeld und eine Einrichtung, die auf Flexibilität und Weiterentwicklung ebenso ausgelegt ist, wie auf selbstverständliches Wechseln zwischen analogem und digitalem Arbeiten – im kreativen Austausch im Team, aber auch in konzentrierter Einzelarbeit.

Eine solche Arbeitswelt haben die Innenarchitekten von blocher partners nun für das Unternehmen Leonhard kreiert, dessen Ziel es ist, für seine eigenen Kunden einen „Lebensraum Büro“ umzusetzen. Grundlage bildet das Corporate Design, das zuvor von typenraum, der hausinternen Designagentur von blocher partners, entwickelt wurde.

Das neue Büro ist identitätsstiftend für Leonhard. Angepasst an die Bedürfnisse der Mitarbeiter und den individuellen Arbeitsablauf des Unternehmens, wurde die Fläche in zwei Bereiche gegliedert und eine dreidimensionale Markenkommunikation geschaffen. Einerseits: die Lab-Fläche, ein Experimentierfeld für Prototyping und interaktive Workshops sowie Möglichkeiten für ein zwangloses Get-Together. Andererseits: die Work-Fläche, auf der analog zum internen Zyklus die Arbeitsplätze angesiedelt sind.

Nicht nur werden die Mitarbeiter durch die Zweiteilung des Büros zur Bewegung animiert, auch können die Arbeitsplätze in verschiedenen Höhen und Formen angeordnet werden, sodass die Körperhaltung immer wieder geändert werden kann. In allen Räumen befinden sich Metallwände, an denen mit Magneten oder Pins gearbeitet werden kann, an Holzscharnieren können Plantboxen, Regalbretter und Aktenhalterungen angebracht werden. Arbeitsplätze inklusive der nötigen Materialien lassen sich durch smarte Tools wie diese permanent von Raum zu Raum tragen, die Arbeitsumgebung ebenso wie das individuelle Mindset kann ständig weiterentwickelt werden.

Den Beginn der Lab-Fläche markiert ein großer Screen, der wie ein Buch aufgeklappt werden kann und mit einem Imagefilm von Leonhard bespielt wird. Der Screen lässt den experimentellen Charakter der Fläche erahnen und weitet insbesondere bei Nacht seine Wirkung durch die große Glasfassade des Büros nach außen aus.

Befinden sich im vorderen Bereich der Lab-Fläche gemeinsame Räumlichkeiten wie eine freistehende Küche mit Esstischen sowie eine große Sitzlandschaft aus Holz für den zwangslosen Austausch, gelangt man im hinteren Bereich über ein Rolltor aus Aluminium in die sogenannte Projektgarage. Die Teams können sich dort zurückziehen, gemeinsam
in ein Projekt eintauchen und ihre Ideen visualisieren – konzentriert an einem langen Tisch, locker auf einer Sitzlandschaft oder interaktiv an der Hoylu Wall, einer sechs Meter langen digitalen Präsentationsfläche.

Das Mobiliar des Office, das sich hauptsächlich aus Produkten der Partner von Leonhard wie Vitra und Thonet zusammensetzt, wird um solche ergänzt, die die Innenarchitekten eigens für Leonhard entworfen haben. Eine breite Palette an Farben, Texturen und Materialien geben dem Workspace einen modernen, fancy Look und bilden räumlich limitierte visuelle und haptische Situationen aus.

Abgerundet wird das ganzheitliche Konzept „Lebensraum Büro“ durch ein Mikro-Apartment, das mit privatem Waschbecken, Schreibtisch, einem Bett und direktem Zugang zur Mitarbeiter-Dusche einen Rückzugs- und Ruheraum bietet.