blocher partners
Niedersächsischer Landtag, Hannover
Foto: Joachim Grothus für blocher partners
Die international tätigen Architekten von blocher partners gestalten das niedersächsische Parlament. Das Hohe Haus zeigt sich transparent und offen für Debatten und Bürger. Nach knapp drei Jahren Bauzeit wird am 27. Oktober 2017 der neue Plenarsaal des Niedersächsischen Landtages im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeweiht.
Transparenz als zentraler Entwurfsgedanke
Die Architekten von blocher partners verwandelten das von Dieter Oesterlen in der Nachkriegszeit entworfene Baudenkmal in ein modernes Parlamentsgebäude. Offenheit und Transparenz prägen das Hohe Haus. Besucher erleben das Parlament und seine Arbeit fortan unmittelbar. Dafür sorgen die zentrale Portikushalle mit direktem Blick ins Parlament sowie der von Grund auf neu konstruierte Plenarsaal mit Presse- und Besuchertribünen. Das Halbrund fasst 150 Abgeordnete sowie 261 Besucher. Seine Stirnseite, die Präsidiumswand, bietet Blickbezüge zur Stadt. Darüber thront das von blocher partners und der Kommunikationsagentur typenraum entworfene neue Niedersachsen-Ross aus Glaselementen. Das Symbol für transparente Politik zeigt außen die Kontur des Landes Niedersachsen. Aus den sich überlagernden Glaselementen wächst ein stilisiertes Ross, das Abgeordnete wie Besucher aus allen Perspektiven begrüßt. Die Portikushalle wurde zum Bürgerforum, von dem aus Besucher die Arbeit des Parlaments hautnah erleben.
Architektur und Innenarchitektur aus einem Guss
Einen Plenarsaal von Grund auf neu zu errichten, heißt, sich Gedanken zu machen, wie Demokratie heute funktioniert und wie sie sich präsentiert, vor allem wie sie sich ihren Bürgern öffnet. Transparenz war daher auch der Leitgedanke beim vollständigen Umbau des historischen Bauwerks. Es ging darum, Debattenkultur im Zeitalter sozialer Netzwerke in die Gesellschaft zu tragen. „Ein Plenarsaal mit Licht, Luft und Leichtigkeit“, lobte der NDR bereits diesen Ansatz.
Das Hohe Haus zeigt Architektur und Innenarchitektur aus einem Guss. blocher partners realisierten eine zeitlose Moderne. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, nicht die Technik. Die Decke mit ihrer dezent illuminierten Wölbung über dem Platz des Landtagspräsidenten integriert beispielsweise unsichtbar Filter, Kühlung, Akustikelemente mit Schallabsorption sowie einen Rauchabzug. Die Abgeordneten sind umgeben von hellen, frischen Flächen und warmem Holz, große, vertikale Fensterflächen rhythmisieren den Plenarsaal. Auf beiden Seiten erheben sich Sprecherkabinen, Sitzlogen und Besuchertribüne in Nussbaum. Die barrierefreie Pressetribüne wurde so platziert, dass Besucher vom ersten Obergeschoss des Foyers direkt in den Plenarsaal blicken.
Im Grunde ein Neubau
Energetisch wie technisch ist das Haus auf dem neuesten Stand. „Nur die Hülle des alten Gebäudes bleibt stehen, sonst wird alles abgerissen“, fand der NDR während eines Baustellen- Rundgangs im März 2015. Genau darin bestand die Herausforderung für die Architekten von blocher partners. Hinter der renovierten, denkmalgeschützten Fassade entstand ein veritabler Neubau. Das machen die Zahlen deutlich: 4000 Kubikmeter Beton, 300 Tonnen Stahltragwerk und 700 Tonnen Bewehrung wurden verbaut – das entspricht dem Volumen von rund 100 Einfamilienhäusern. Dazu kamen rund viereinhalb Kilometer Lüftungsrohre und drei Kilometer Wasserrohre, 1.600 Sprinklerköpfe und 125 Brandschutzklappen. Zeitweise waren rund 40 Unternehmen mit bis zu 100 Arbeitern auf der Baustelle tätig.
Herausforderung Denkmalschutz
Nach langen Diskussionen über Abbruch und Neubau entwickelten blocher partners ein zeitgemäßes Konzept: Der Landtag wurde entkernt und neu errichtet. Eine zentrale Portikushalle entstand, von der aus Besucher durch gläserne Wände und über die Pressetribüne hinweg die Arbeit des Parlaments live verfolgen. Alle Arbeiten erfüllen die Vorgaben des Denkmalschutzes. Die alte Fassade aus verwitterten Granitplatten hat ihren angestammten Platz gefunden ebenso wie die drei Bronzeskulpturen von Jürgen Weber (Sonnen-, Sturm- und Regenwind).
Der Charakter des Hauses sollte bewahrt bleiben. „Respekt zollten wir nicht nur dem Hohen Haus selbst, sondern der Leistung unserer Vorgänger“, sagt Wolfgang Mairinger, Senior- Partner bei blocher partners. „Um nur zwei herauszuheben: Georg Ludwig Friedrich Laves gab im 19. Jahrhundert dem Schloss sein klassizistisches Gepräge, und Dieter Oesterlen verwandelte die Schlossruine im 20. Jahrhundert in ein Parlament. Beide Male ging es nicht ab ohne größere Umbauten und Änderungen am ursprünglichen Plan. Und auch wir sahen uns in einer Position, das Alte respektvoll in eine neue Zeit zu bringen: Das Bewährte zu übernehmen, etwa die Fassade, die Dieter Oesterlen kontrapunktisch zum klassizistischen Schloss entwickelt hatte und die unter Denkmalschutz steht – und die Chancen der Veränderung zu sehen, zu artikulieren und schließlich zu ergreifen.“
Transparenz als zentraler Entwurfsgedanke
Die Architekten von blocher partners verwandelten das von Dieter Oesterlen in der Nachkriegszeit entworfene Baudenkmal in ein modernes Parlamentsgebäude. Offenheit und Transparenz prägen das Hohe Haus. Besucher erleben das Parlament und seine Arbeit fortan unmittelbar. Dafür sorgen die zentrale Portikushalle mit direktem Blick ins Parlament sowie der von Grund auf neu konstruierte Plenarsaal mit Presse- und Besuchertribünen. Das Halbrund fasst 150 Abgeordnete sowie 261 Besucher. Seine Stirnseite, die Präsidiumswand, bietet Blickbezüge zur Stadt. Darüber thront das von blocher partners und der Kommunikationsagentur typenraum entworfene neue Niedersachsen-Ross aus Glaselementen. Das Symbol für transparente Politik zeigt außen die Kontur des Landes Niedersachsen. Aus den sich überlagernden Glaselementen wächst ein stilisiertes Ross, das Abgeordnete wie Besucher aus allen Perspektiven begrüßt. Die Portikushalle wurde zum Bürgerforum, von dem aus Besucher die Arbeit des Parlaments hautnah erleben.
Architektur und Innenarchitektur aus einem Guss
Einen Plenarsaal von Grund auf neu zu errichten, heißt, sich Gedanken zu machen, wie Demokratie heute funktioniert und wie sie sich präsentiert, vor allem wie sie sich ihren Bürgern öffnet. Transparenz war daher auch der Leitgedanke beim vollständigen Umbau des historischen Bauwerks. Es ging darum, Debattenkultur im Zeitalter sozialer Netzwerke in die Gesellschaft zu tragen. „Ein Plenarsaal mit Licht, Luft und Leichtigkeit“, lobte der NDR bereits diesen Ansatz.
Das Hohe Haus zeigt Architektur und Innenarchitektur aus einem Guss. blocher partners realisierten eine zeitlose Moderne. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, nicht die Technik. Die Decke mit ihrer dezent illuminierten Wölbung über dem Platz des Landtagspräsidenten integriert beispielsweise unsichtbar Filter, Kühlung, Akustikelemente mit Schallabsorption sowie einen Rauchabzug. Die Abgeordneten sind umgeben von hellen, frischen Flächen und warmem Holz, große, vertikale Fensterflächen rhythmisieren den Plenarsaal. Auf beiden Seiten erheben sich Sprecherkabinen, Sitzlogen und Besuchertribüne in Nussbaum. Die barrierefreie Pressetribüne wurde so platziert, dass Besucher vom ersten Obergeschoss des Foyers direkt in den Plenarsaal blicken.
Im Grunde ein Neubau
Energetisch wie technisch ist das Haus auf dem neuesten Stand. „Nur die Hülle des alten Gebäudes bleibt stehen, sonst wird alles abgerissen“, fand der NDR während eines Baustellen- Rundgangs im März 2015. Genau darin bestand die Herausforderung für die Architekten von blocher partners. Hinter der renovierten, denkmalgeschützten Fassade entstand ein veritabler Neubau. Das machen die Zahlen deutlich: 4000 Kubikmeter Beton, 300 Tonnen Stahltragwerk und 700 Tonnen Bewehrung wurden verbaut – das entspricht dem Volumen von rund 100 Einfamilienhäusern. Dazu kamen rund viereinhalb Kilometer Lüftungsrohre und drei Kilometer Wasserrohre, 1.600 Sprinklerköpfe und 125 Brandschutzklappen. Zeitweise waren rund 40 Unternehmen mit bis zu 100 Arbeitern auf der Baustelle tätig.
Herausforderung Denkmalschutz
Nach langen Diskussionen über Abbruch und Neubau entwickelten blocher partners ein zeitgemäßes Konzept: Der Landtag wurde entkernt und neu errichtet. Eine zentrale Portikushalle entstand, von der aus Besucher durch gläserne Wände und über die Pressetribüne hinweg die Arbeit des Parlaments live verfolgen. Alle Arbeiten erfüllen die Vorgaben des Denkmalschutzes. Die alte Fassade aus verwitterten Granitplatten hat ihren angestammten Platz gefunden ebenso wie die drei Bronzeskulpturen von Jürgen Weber (Sonnen-, Sturm- und Regenwind).
Der Charakter des Hauses sollte bewahrt bleiben. „Respekt zollten wir nicht nur dem Hohen Haus selbst, sondern der Leistung unserer Vorgänger“, sagt Wolfgang Mairinger, Senior- Partner bei blocher partners. „Um nur zwei herauszuheben: Georg Ludwig Friedrich Laves gab im 19. Jahrhundert dem Schloss sein klassizistisches Gepräge, und Dieter Oesterlen verwandelte die Schlossruine im 20. Jahrhundert in ein Parlament. Beide Male ging es nicht ab ohne größere Umbauten und Änderungen am ursprünglichen Plan. Und auch wir sahen uns in einer Position, das Alte respektvoll in eine neue Zeit zu bringen: Das Bewährte zu übernehmen, etwa die Fassade, die Dieter Oesterlen kontrapunktisch zum klassizistischen Schloss entwickelt hatte und die unter Denkmalschutz steht – und die Chancen der Veränderung zu sehen, zu artikulieren und schließlich zu ergreifen.“