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CKRS Architekten

Wilhelm Gentz Grundschule, Neuruppin

Plattenbauschule wird zu einem CO2-freundlichen und zukunftsfähigen Gebäude mit Holzfassade
Stefan Müller, Berlin
Stefan Müller, Berlin
Ort
Neuruppin
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Erweiterung
Jahr der Fertigstellung
2022
Material Fassade
Holz
Ein bestehendes Plattenbau-Schulgebäude des Typs „Erfurt“ in Neuruppin zeigt sich nach dem Um- und Neubau durch CKRS Architekten CO2-freundlich, mit optimierter innerer Organisation und zukunftsfähigem Lernkonzept.

Das Ensemble setzt sich aus drei Einzelbausteinen zusammen: Der bestehende Plattenbau mit Lerninseln, der verbindende L-förmige Anbau mit Gemeinschaftsbereichen wie Mensa und Verwaltung und der Neubau der Sporthalle. Zusammen ergeben die Bausteine ein kompaktes Gebäude (1+1+1 = 1), das sich als prägender Stadtbaustein in die Umgebung einfügt. Die neue Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz umhüllt das gesamte Gebäudeensemble und schafft neben der optischen Verbindung der drei Bauteile eine energetische Optimierung des bestehenden Plattenbaus.

Im „zentralen Gelenk“ zwischen Bestandsriegel und Anbau befindet sich der neue Haupteingang, der in ein zweigeschossiges Foyer mit Spiel- und Lesetreppe führt. Breite Stufen bieten Sitzmöglichkeiten, z. B. für Aufführungen im Foyer oder als Lesetreppe bei Regenpausen. Im 1. Obergeschoss befindet sich die zentrale Bibliothek mit Anbindung an die Mensa. Der neue breite Flurbereich vor den Gruppenräumen im Bestandsriegel kann zum Spielen, Lesen und Entspannen genutzt werden. Im Inneren des Gebäudes finden sich vielfältige Bezüge: Ein Blick in die Sporthalle wird über Fenster in der Mensa und in den Fluren vor den Lerninseln im EG und 1. OG gewährt. Über eine Tribüne in der Sporthalle ist ein Rundlauf durch das gesamte Gebäude möglich.

Alle neuen Außenwände werden ressourcenschonend als Holzrahmenbau mit hochwärmedämmender Holzfaserisolierung realisiert. Das Tragwerk der Sporthalle ist aus 13 m langen und 3 m hohen Holz-Fachwerkträgern konstruiert. Eine Photovoltaik-Anlage auf den Dachflächen wird für die Stromerzeugung genutzt und überschüssige Energie in das Netz eingespeist.

Durch die Weiternutzung der bestehenden Bausubstanz (graue Energie) und den Einsatz natürlicher, nachwachsender Materialien genügt die Wilhelm Gentz Grundschule höchsten ökologischen und wirtschaftlichen Ansprüchen.