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Dietrich | Untertrifaller Architekten

TUM Campus im Olympiapark

Campus der Sport- und Gesundheitswissenschaften der Technischen Universität München (TUM)
David Matthiessen
David Matthiessen
Ort
München
Gebäudekategorie
Bildung und Forschung
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Holz
„Licht, Frische und Großzügigkeit“: Der Slogan der Olympischen Spiele München 1972 gilt auch heute für unseren Entwurf des Campus der Sport- und Gesundheitswissenschaften der Technischen Universität München (TUM) im denkmalgeschützten Olympiapark. Mit seiner langgliedrigen Form von 185 Metern Länge und 153 Metern Breite integriert sich der zweigeschossige Holzbau geschickt in den Masterplan von Behnisch & Partner und bildet die neue, prägnante Adresse der Fakultät und des zentralen Hochschulsports.

In der hellen, leichten Konstruktion mit einer maximalen Spannweite von 30 Metern sind alle Funktionen wie Sporthallen, Hörsäle, Büros und Diagnostikräume sowie Bibliothek und Cafeteria unter einem Dach zusammengefasst. Die Sportanlagen im Freien sind teilweise durch eine beeindruckende 19 Meter auskragende Holzkonstruktion geschützt. Der klar strukturierte Komplex ist in je zwei Hallen- und Institutscluster entlang einer zentralen Erschließungsachse gegliedert. Diese „rue interieure“ durchzieht das gesamte Gebäude von Ost nach West und verbindet die Bereiche Sport, Lehre und Forschung mit vielfältigen Sichtachsen und großzügigen Verglasungen. Hier treffen sich die verschiedenen Akteure und kommen miteinander ins Gespräch.
Innenhöfe durchdringen den Kern des Gebäudes, führen Tageslicht in sein Inneres und bringen Abwechslung in die Wegführungen. Im Osten führt ein Steg vom Park direkt zum Hauptzugang im ersten Obergeschoss.
Sporthallen, Institutsbereiche und die gesamte Dachkonstruktion sind in Holzbauweise errichtet. Die Wahl fiel auf Holz, um die Verbindung zwischen Landschaftsraum und Architektur zu bewahren. Außerdem ermöglichte dies einen hohen Vorfertigungsgrad und dadurch kurze Montagezeiten. Mit der entsprechenden Logistik für Planung, Fertigung, Anlieferung und Montage konnten die Hallencluster in nur zwei Monaten errichtet werden.
Das Außenareal mit den verschiedenen Sportfeldern ist eine stark durchgrünte Parkfläche. Die Sportflächen liegen unaufgeregt zwischen der „rue extérieure“ und den Böschungen des Olympiaparks.

Das 19 Meter auskragende Vordach ist eine spezielle Holzkonstruktion, die aus Fertigteilen ohne aufwändiges Hilfsgerüst montiert werden kann. Die 28 Meter langen und 3,75 Meter breiten Elemente werden aus handelsüblichen Furnierlagenplatten und Brettschichtholzrippen zu leistungsstarken Hohlkastenelementen mit sehr hoher Steifigkeit und minimalem Gewicht verklebt. So kann diese imposante Konstruktion wirtschaftlich realisiert werden.