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Dietrich | Untertrifaller Architekten

Lineaar

Wohnen über der Bahn, Aarau
Bruno Klomfar
Bruno Klomfar
Ort
Aarau
Gebäudekategorie
Wohnungen, Einbauten
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2011
Material Fassade
Metall


Hybride Mischung nächst dem Aarauer Bahnhof: Die aufgelockerte Blockrandbebauung beherbergt eine Remise, Geschäfts- und Gastronomieflächen und darüber bis zu vier Wohngeschosse, deren Laubengänge Schutz vor dem Bahnlärm gewähren. Die bandartige Gliederung der Fassaden sorgt für einen homogenen Ausdruck des nutzungsdurchmischten Ensembles.

Insel zwischen Bahn und Straße

Das Projekt ist Ende 2004 aus einem Studienauftrag an drei Architekturbüros hervorgegangen. Für eine Blockrandbebauung, typologisch ein Novum für Aarau, sprach aus Sicht der Jury vor allem das Angebot eines lärmgeschützten Innenhofs, der das Inselgrundstück, das von zwei verkehrsreichen Straßen und dem Bahngelände umschlossen ist, aufwertet. Auch wenn der Hof in erster Linie den Bewohnern und Nutzern des Bauwerks zu Gute kommt, besitzt er durchaus auch Qualität als öffentlicher Raum.

Geknickter Ring auf gemeinsamer Basis


Der Komplex wurde in einem Wohn- und Geschäftsviertel errichtet, das sich von einer gemeinsamen Basis oberhalb des neuen Bahnhofs der Linie Wynental-Sunental erhebt. Die aufgelockerte Ringform reagiert differenziert auf die unterschiedlichen Anforderungen des Nutzungsprogramms.

Die Remise besetzt den längsten der drei Gebäudeschenkel entlang des Bahngeländes. Sie wurde mit vier Geschossen überbaut, deren Büros und Wohnungen nach Norden hin durch Laubengänge vor dem Lärm des Bahn- und Straßenverkehrs geschützt sind.



Ein zweiter Block schließt im stumpfen Winkel an, ein dritter – geknickter – folgt der Hinteren Bahnhofstrasse und schließt den so entstandenen zentralen Platz. Läden und Gastronomieflächen beleben das Erdgeschoss, darüber liegen Büroflächen und schließlich Wohnungen, die sich nach Süden zum Innenhof mit großen Loggien öffnen.

Die Zürcher Landschaftsarchitekten Balliana Schubert thematisieren in ihrem Freiraumkonzept diese Überlagerung von privaten und öffentlichen Nutzungsansprüchen. Sie setzen auf dem Hartbelag der Hoffläche weich konturierte, erhöhte Inseln, die mit Bäumen bepflanzt werden und geschützte Orte für die angrenzenden Erdgeschossnutzungen bilden. Die Gestaltung des Innenhofes wird bis an den Rand des Grundstückes fortgesetzt, so dass ein großzügiger und zusammenhängender Außenraum entsteht.

Verbindendes Design
Die umlaufenden Brüstungsbänder aus hellen Faserbetontafeln binden den Nutzungsmix zu einer stadträumlich wirksamen Großform zusammen. So kann sich das Ensemble in seiner uneinheitlichen Umgebung behaupten und gibt den Nutzern und Bewohnern an dieser wichtigen Zufahrtsachse zur Innenstadt eine prägnante Adresse.