Zurück zum Profil
Delugan Meissl Associated Architects

Sparkasse Bremen

Piet Niemann
Piet Niemann
Ort
Bremen
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Metall
Der Entwurf von DMAA für die neue Hauptstelle der Sparkasse Bremen ist aus einem geladenen Wettbewerb zur Bebauung eines Grundstücks hervorgegangen, das sich unweit der Bremer Universität an der Kreuzung von Universitätsallee und Autobahnzubringer befindet und nur wenige Anhaltspunkte für die städtebauliche Setzung und Gebäudemorphologie lieferte. Der solitäre und nach Außen zurückhaltend artikulierte Baukörper, definiert den Ort durch die einladende Geste seines transparenten Sockels, der sich an drei Seiten mit raumhohen Verglasungen zum Außenraum öffnet. Das Gebäude hat zu einer erheblichen Aufwertung der angrenzenden Freiräume beigetragen und ist durch das allgemein zugängliche Restaurant auch zu einem öffentlichen Begegnungsort geworden. Neben dem in der großzügigen Lobby befindlichen Empfangsbereich der Bank, sorgt ein unmittelbar daran anschließendes 400m2 großes Gründerzentrum für zusätzliche Nutzungsdynamik im Erdgeschoss der Struktur. Durch das bewusste Abrücken von der Bauflucht, entsteht beim Haupteingang an der Universitätsallee ein großzügiger Vorplatz, der in Verbindung mit dem transparenten Sockel die Kundinnen und Kunden mit einladender Geste ins Innere des Gebäudes führt. Dort tut sich ein Blick in den großzügig begrünten Innenhof auf, um den sich die flexibel einteilbaren Bürozonen der drei Regelgeschosse gruppieren und der durch eine Rückstaffelung im ersten und letzten Obergeschoss weitere kleine Frei- und Balkonflächen bildet. Neben einer Terrasse für das Mitarbeiter*innen Café im ersten Obergeschoss ist die begrünte Dachfläche der Parkhochgarage ebenfalls als Pausen- und Erholungsfläche nutzbar und rundet die große Bandbreite betrieblicher Annehmlichkeiten ab, die den Mitarbeiter*innen in Form einer Kinderbetreuungseinrichtung und eines Sport- und Fitnessbereichs geboten werden. 

Etwa die Hälfte der zur Verfügung stehenden Büroarbeitsplätze werden von den Mitarbeiter*innen auf Zeit gebucht, sind in flexibel einteilbaren Zellen um zwei Servicebereiche mit Teeküche und WC´s gruppiert und werden durch eine Anzahl kleiner Raumzellen für den individuellen Rückzug und durch Besprechungszimmern unterschiedlicher Größe ergänzt. Zusammen mit der Möglichkeit einer zonalen Klimatisierung, blendfreiem Tageslicht und der modularen Büroausstattung ist mit dem Projekt die exemplarische Umsetzung eines äußerst zeitgemäßen Bürogebäudes gelungen, das den hohen Anforderungen an räumlicher Flexibilität und Nutzer*innen Komfort mit einer zurückhaltend schlichten aber sehr präzisen und qualitativ hochwertiger räumlichen Umsetzung begegnet, die bei den Kunden*innen, Mitarbeiter*innen und Besucher*innen gleichermaßen für gesunde Behaglichkeit sorgt.

Die vier Obergeschosse des Gebäudes sind mit 40cm tiefen vertikalen Lamellen ummantelt. Sie tragen neben dem sehr effektiven konstruktiven Sonnenschutz zum harmonisch eleganten Gesamterscheinungsbild des Baukörpers bei, der sich auch hinsichtlich seiner Farbgebung, die an den lokal sehr verbreiteten Klinker angelehnt ist, mit selbstbewusstem Understatement in die Umgebung einfügt.