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Eller + Eller Architekten

Schokoladenmuseum, Köln

Hans-Georg Esch
Hans-Georg Esch
Ort
Köln
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
1994
Material Fassade
Glas
Das Schokoladenmuseum ist ein Erlebnismuseum. Der Prozess zur Schokoladenherstellung wird ausführlich und nachvollziehbar dargestellt: Von der Entstehung (Wachstum der Kakobohne) über die Ernte, Röstung, Verarbeitung, Produktion und Verpackung. Die jeweilige Produktionsstufe wird dargestellt, es wird gezeigt, wie die Kakaobohne in großen Röstmaschinen verarbeitet, zerkleinert, zu Schokoladenmasse verknetet wird. Am Ende kann man die fertigen und frisch hergestellten Schokoladenprodukte kaufen. Als Location konnte Dr. Imhoff das ehemalige Zollamt auf der Spitze des Rheinauhafen gewinnen, ein städtebaulich wichtiges und interessantes Grundstück.

Das Schokoladenmuseum war damit das erste neue Gebäude am Rheinauhafen und die Initialzündung zur Umstrukturierung des gesamten Hafengebiets, die bis heute andauert und bei der viele renommierte Architekten tätig sind.

Das bestehende Gebäude des alten Zollhofs galt es in den Entwurf einzubinden und gleichzeitig durch moderne Neubauten Akzente zu setzen. Die Neubauten sind so entworfen, dass sie einzelne Museumsbereiche und Prozessabschnitte nach außen widerspiegeln. Dies wurde vor allem durch die großflächigen Glasfassaden erreicht, die Einblicke, aber auch von fast allen Ebenen des Gebäudes Ausblicke auf die Kölner Skyline mit Dom und den unmittelbar das Museum passierenden Schiffsverkehr gewähren.

Die beiden Neubauten flankieren das bestehende Zollgebäude, das mit Walmdächern, einen oktogonalen Turm und großen, mit Maßwerk gegliederten Fensterflächen einem herrschaftlichen Stadtpalast gleicht. Im Gegensatz zum massiven Eindruck des Zollhauses, das aus Backstein gebaut ist, wurde für die Neubauten leichtes Material wie Aluminium und Glas verwendet. So kontrastieren die Neu- und Altbauten in Hinblick auf Materialität und Form. Auf der einen Seite massives Mauerwerk, gerade starke Linien, auf der anderen leichte Glas- und Aluminiumkonstruktion sowie weiche, geschwungene Formen. Der spiralförmig großflächig verglaste Gebäudeteil nimmt den Haupteingang, das Restaurant und die Verwaltungsräumlichkeiten auf. Das zweite neue Gebäudeteil liegt schiffsbugartig auf der Kaispitze, wie ein Schiff, das im Wasser schwimmt. Auch dieses Bauteil ist großflächig verglast. Das Gebäudeende an der Kaispitze nimmt in seiner Bugform das Kreismotiv des schneckenförmigen Neubaus wieder auf.

In den Altbau ist das so genannte Dschungelmotiv integriert. In einem gläsernen Kubus mit punktgehaltener Glasfassade wachsen im Tropenhaus echte Kakaopflanzen. Dieser Dschungel kann durch Klimaschleusen betreten werden.

Alle drei Gebäude sind im Inneren verbunden und werden über Rampen und große Spiraltreppen erschlossen.