Kompaktblock Wiley

Nach dem Gewinn des städtebaulichen Europan-Wettbewerbes für die Konversionsfläche der ehemaligen Wiley Barracks und die Umsetzung als Masterplan, hat unser Büro dort auch drei Wohnbauten realisiert. Eines davon ist dieser Block mit 47 barrierefreien, geförderten Mietwohnungen.

Durch die versetzte Anordnung der Loggien werden unterschiedliche Wohnungstypen generiert: Durchwohnen im großzügigen Allraum oder die klassische Gliederung in dienenden, bzw. erschließenden Bereich und Zimmerfolge. Die Wohnungsvielfalt wird durch das Fassadenspiel der Loggien nach außen transportiert. Die mit einfachen Mitteln erzeugte Skulpturalität des Baukörpers fördert die Identifikation der Bewohner mit dem Gebäude.

Das aus der städtebaulichen Systematik resultierende kompakte Gebäudevolumen mit vier Geschossen umschließt einen zentralen Innenhof überschaubarer Größe. Seine räumlichen Proportionen, die Abgeschlossenheit nach außen und die Gestaltung vermitteln eine Intimität und Wohnlichkeit – der Hof wird zu einem Innenraum ohne Dach. Zugleich eröffnen die umlaufenden Laubengänge vielfältige Sichtbezüge zwischen Hof und Erschließung. Der Zugang zu Wohnung ist somit eingebettet in einen attraktiven, gemeinschaftlichen Raum, der wiederum durch die Erschließung belebt wird: Laubengang und Hof bereichern sich so gegenseitig.

Den Laubengängen mit ihrem dynamischen Wechsel offener und geschlossener Brüstungsabschnitte sind filigrane Rankgerüste als erste Fassadenschicht vorgelagert. Die grünen Rankpflanzen verleihen dem Hof die Qualität eines allen Bewohnern offen stehenden Grünen Zimmers. Geprägt wird er zudem durch ein vielfältiges Gestaltungs- und Aufenthaltsangebot in der Hoffläche: Spielbereich, Rasenfläche und Platzbereich mit Rasenfugenpflaster, z.B. für Hoffeste.