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Franz&Sue

Preisträger: Neubau Campus Bockmühle Essen, Nordrhein-Westfalen

2. Preis
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News
03.08.2021
2. Preis
Gesamtschule
Der Stadtteil Essen-Altendorf lebt von seiner Multikulturalität, beherbergt aber auch sozial benachteiligte Menschen. Durch den Neubau der Gesamtschule Bockmühle, einer modernen Sporthalle und eines Stadtteilzentrums mit Gastgarten soll ein sozial nachhaltiger Ort für alle im Viertel entstehen. Mit dem Wettbewerbsentwurf legen Franz&Sue eine Achse von der Altendorfer Straße über den Blambeckpark zum neuen Knotenpunkt des Zentrums, dem gemeinsamen Vorplatz. Von hier verzweigen sich die Wege in den verlängerten Grünraum und verbinden so die Freizeitangebote für die SchülerInnen und die Nachbarschaft.

Lernwelten neu gedacht

Die Aufgabe bei diesem Wettbewerb war nicht nur, eine Schule zu planen. Vielmehr ging es darum, den kompletten Stadtteil durch architektonische und stadtplanerische Eingriffe aufzuwerten. Unser Entwurf konzentriert sich auf das neue Zentrum des Viertels, den Vorplatz. Diese freiräumliche Neuordnung des Geländes bringt sowohl den Lernenden und Lehrenden, als auch den BewohnerInnen der angrenzenden Wohnbauten Mehrwert und verwandelt Essen-Altendorf in ein Stadtviertel, das durch dieses neue Zentrum der Kommunikation aufblühen kann.

Für jetzt und viele weitere Generationen

Die Gesamtschule als Ort der Begegnung, Verständigung und der sozialen Teilhabe spielt bei diesem Vorhaben eine besondere Rolle. Drei verschobene Volumen formen den Bildungskomplex, der funktional in zwei Einheiten unterteilt ist. Im östlichen Teil befinden sich die Gemeinschaftsflächen wie Aula und Mensa – beidseitig belichtet mit angrenzender Terrasse. Darüber die Verwaltungsräume, Fachklassen und ein Cluster für die Sekundarstufe II. Im Westen bilden sechs große Cluster mit offenen Lernzonen die Klasseneinheiten für die Sekundarstufe I. Ändern sich die Ansprüche an das Schulgebäude – etwa durch den demografischen Wandel –, erlaubt die Holzhybridskelettbauweise eine sehr flexible Reaktion auf zukünftige Anforderungen, da es einzelne massive Kerne nur im notwendigen Ausmaß gibt. Die Holzrahmenbauweise der Fassade ist nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern ermöglicht auch hier eine unkomplizierte Adaptierung.

Freiraum für alle

Der urbane Platz am zentralen Plateau des Geländes – der Schule, Sportstätte und Stadtteilzentrum miteinander verbindet – dient als Achse zwischen den angrenzenden Verkehrsadern und sorgt für die Verzahnung mit dem umliegenden Quartier. Über ihn spazieren FußgängerInnen, treten RadfahrerInnen in die Pedale und auf ihm spielen Kinder mit Wasserspielbrunnen. In Schleifen zweigen sich weitere Wege ab, führen in den neu geschaffenen Campuspark im Süden mit Spiel-, Freizeit- und Ruhezonen, Werkterrassen, Pavillons und Obstgärten. Hier können nicht nur die SchülerInnen ihre Pausen genießen, sondern auch die AnrainerInnen Kraft tanken.

Den Wettbewerbsbeitrag beschreibt die Jury folgendermaßen: „Insgesamt gelingt es der Arbeit in unaufgeregter Weise, ein stimmiges städtebauliches Konzept mit einem Schulbau, der hohe räumliche Qualitäten erwarten lässt, zu verbinden.“ Auch betont die Jury die überdurchschnittlich erfüllten Nachhaltigkeitsanforderungen, etwa die Möglichkeit eines CO2-neutralen Schulbetriebs.