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Hadi Teherani

Tanzende Türme

Foto: Tom Philippi, Stuttgart
Foto: Tom Philippi, Stuttgart
Ort
Hamburg, St. Pauli
Gebäudekategorie
Bürohochhäuser
Hamburg, D
2003 – 2011

Landmark an der Reeperbahn 1
Die „Tanzenden Türme" entstehen an der Nahtstelle zwischen der Innenstadt und der historisch gewachsenen Vorstadt St. Pauli. Als Eingang zu St. Pauli und Altona sowie zum Hafen markieren sie das Tor zu Hamburgs weltberühmter Amüsiermeile Reeperbahn. Leitidee für den Entwurf ist die Ausbildung eines expressiven Baukörpers, der dem heterogenen Kontext des Ortes und seiner überregionalen Bedeutung gerecht wird. Er setzt den Schlusspunkt für die umfangreichen baulichen Veränderungen der letzten Jahre im Quartier. Die formale Ausgestaltung des Hochhauspaares entnimmt ihre Haltung der Lebendigkeit seines Standortes. Scheinbar tanzend sind sie körperlicher Ausdruck der Bewegungsfreude und entfalten so ihre Kraft als identitätsstiftender Stadtbausolitär.

Fassade
Bis zu drei Metern neigt sich das Tanzpaar aus der Vertikalen. Die Grundrisse verschieben sich dabei, bleiben jedoch deckungsgleich. Die Gartner-Fassaden der Türme überspielen die Schrägen einschalig mit Hilfe eines doppelgeschossigen Blechrahmens, der Zweischaligkeit allein in der Struktur realisiert und für die Sicherheit der Fensterputzer sorgt. Fassaden, Fenstertechnik und außen liegender Sonnenschutz müssen auf ihrem Weg zur Gebäudespitze 16 verschiedene Neigungssituationen überwinden. Das Belüftungselement ist mit einer orkanfesten Prallscheibe versehen.

Nachtwirkung & Nutzung
Bei Dunkelheit werden die Türme durch LED-Lichtbänder an der Unterseite der Pral-lscheiben belebt. Abseits des Bürobetriebs des Strabag Konzerns und einiger Mieter, wie zum Beispiel der deutschen Tochtergesellschaft des weltweit führenden Spirituosenunternehmens Diageo, liegen die Attraktionen in den Restaurants der Erdgeschosszone und dem Nobelrestaurant mit Sky-Bar und phantastischer Aussicht im 23. Obergeschoss. Vor allem aber lockt nach langer Pause fast am alten Standort der Mojo Club, der sein Domizil zum größten Teil unterirdisch findet und abends über im Boden versteckte Treppenzugänge, die sich aus dem Vorplatz heraus öffnen, zugänglich ist. Den Besucher erwartet ein 1.600 Quadratmeter großes, zweigeschossiges Tanz- und Musik-Paradies. Das 9 Meter hohe unterirdische Gewölbe ist aus akustischen Gründen in die Tiefgarage frei eingehängt. Das Tanzen beschränkt sich damit nicht auf das mit jedem neugierigen Schritt der Passanten wechselnde Fassadenbild, das selbst Sonne und Wolken noch mit ungewöhnlichen Reflexen irritieren kann. Die Reeperbahn hat ein weithin strahlendes Signet erhalten.

Name:
Tanzende Türme

Architect:
BRT Architekten, Bothe • Richter • Teherani, Hamburg

Location:
Reeperbahn 1, Hamburg

Client:
Projekt Elbpark GmbH & Co KG
Strabag Real Estate GmbH

Start of construction:
September 2009

Completion:
December 2011

Use:
Office, Hotel, Restaurant, Music Club

Flächen BGF:

64.000 qm

Awards:
Bauwerk des Jahres 2005, AIV Architekten- und Ingenieurverein Hamburg e.V.,
Deutscher Stahlbaupreis 2006,
Hypo Real Estate Architekturpreis 2006,
BDA Hamburg Architektur Preis 2008,
BDA Hamburg / Die Welt Hamburg Publikums Architekturpreis 2008,
Jahrbuch „Architektur in Hamburg“, Preisverleihung „Beste Projekte 1998 – 2008“ Kategorie „Büro und Gewerbe“,
XVII Concorso Internationale „Sistema d‘Autore METRA“ 2009