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heinlewischer

Malopolska Science Center Cogiteon, Krakau, Polen

Abflug in die Zukunft
Piotr Krajewski
Piotr Krajewski
Ort
Krakau
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2024
Material Fassade
Glas
Ein Nobelpreisträger für Physik, der über die Wahrnehmung des Universums und unseren Platz darin referiert; ein Künstler und Jazzpianist, der auf einem von Mathematikern erschaffenen dekaphonischen Klavier Weltraummusik spielt; Designer, deren Arbeiten die Macher von „Dune“ inspirierten und ein polnischer Wissenschaftler, der Projekte der NASA leitet – mit einem außergewöhnlichen Programm und vielen besonderen Gästen wurde der neue Hauptsitz des Małopolska-Wissenschaftszentrums „Cogiteon“ in Krakau am 21. und 22. Juni 2024 feierlich eröffnet.

Das Cogiteon möchte „die Liebe zum Lernen wecken und helfen, eine Haltung der Kreativität, Offenheit und des unabhängigen Denkens aufzubauen“. Dafür stellt der Neubau insgesamt 14.000 m² Nutzfläche zur Verfügung: für die interaktive Dauerausstellung „Der Mensch und seine Träume“, sechs Speziallabore und Studios für Bildungsworkshops und wissenschaftliche Demonstrationen, temporäre Ausstellungen, eine Kinderakademie mit Restaurant sowie ein Konferenzzentrum.

Das neue Science Center entstand in direkter Nähe zum Areal des stillgelegten Krakauer Flughafens Rakowice-Czyżyny, einem der weltweit ältesten Flugfelder der Welt. Der Standort ist bestimmt durch die erhaltene, heute denkmalgeschützte Start- und Landebahn und den weitläufigen, parkähnlichen Charakter. Das Małopolska Science Center integriert sich als einfacher, ausdrucksstarker Baukörper in die Landschaft. Ziel war es, eine unverwechselbare architektonische Form zu schaffen, die zur Signatur des Cogiteon wird.

Das dreieckige Gebäude ist teilweise in den Boden versenkt und fällt von Norden nach Süden sanft ab, bis es mit der umgebenden Landschaft verschmilzt. Das begrünte Dach ist begehbar und dient als Zuschauertribüne für Flugvorführungen und andere Veranstaltungen auf den ehemaligen Pisten. An drei Stellen wird die Kubatur des Dreiecks eingeschnitten, so dass vier Funktionsbereiche entstehen: für Konferenzen, den Eingangsbereich, die Ausstellungshallen und Nebenräume. Über eine gemeinsame Fassade und die unterirdische Ausstellungsebene sind sie alle miteinander verbunden.

Zusätzlich zu dem 10.000 m² großen Dachgarten wurde um das Gebäude herum ein Park mit fast 300 Bäumen, über 450 Sträuchern, Blumenwiesen, Spielplätzen und Freiluftausstellungen angelegt. Durch den Einsatz von Wärmepumpen und die Lage der Ausstellungsflächen unter der Erde kann die Energie des Bodens zum Heizen und zum Kühlen genutzt werden. Ein intelligentes Gebäudemanagementsystem steuert Beleuchtung und Klimatechnik zur optimalen Nutzung der Ressourcen.