Hild und K
„Die Kunst der Fuge“ – Hotel in der Bayerstraße
Foto: Michael Heinrich
Ein in unmittelbarer Nachbarschaft zum Münchner Hauptbahnhof gelegenes Verwaltungsgebäude aus den 50er Jahren, das zuletzt neben Imbissen und Billigläden unter anderem das Drogendezernat der Stadt beherbergt hatte, musste aufgrund seiner Baufälligkeit abgerissen werden. Der an seiner Stelle errichtete, von Hild und K Architekten im Auftrag der Bayerischen Hausbau GmbH & Co.KG geplante Neubau schließt die Block-randbebauung an der Ecke zwischen Bayer- und Goethestraße erneut. Wer den Bahnhof nach Süden hin verlässt, läuft nun direkt auf das achtstöckige Hotel mit Gastronomie und Lobby im Erdgeschoss zu. Als Blickfang fungiert vor allem dessen ungewöhnliches Fassadenrelief. Das Gestaltungsprinzip, dem dieses folgt, lässt sich mit Andreas Hild, Dionys Ottl und Matthias Haber augenzwinkernd als „Kunst der Fuge“ bezeichnen.
Die Gebäudeaußenhaut ist mit kreuzförmigen Betonplatten verkleidet, die in ihrer Optik und Haptik beinahe einem natürlichen Sandstein gleichkommen: Main-Sand und Jura-Krone als Zuschlagstoffe sorgen für goldgelbe Farbnuancen, die Oberflächen wurden im Sockelbereich sandgestrahlt und in den oberen Geschossen gesäuert. Die Stöße der einzelnen Elemente laufen rechtwinklig auf die zwischen ihnen angeordneten Fenster zu. Zwar wurde dadurch der Fugenanteil der Fassade bereits stark reduziert, das grundsätzliche Dilemma einer optisch störenden Fugenausbildung aber noch nicht gänzlich umgangen. Die Problemlösung besteht in einer Art Flucht nach vorne. Die profilierten Ränder der Platten fügen sich an ihren Stößen zu geschwungenen Gesimsen und überhöhen damit die „Problemzone“ zum Ornament. Zugleich findet eine reizvolle Überführung der traditionell horizontalen Bauform des Gesimses in die Vertikale statt. Das so entstehende netzförmige Relief integriert gestalterisch die durch das Raumprogramm verursachte unterschiedliche Breite der Fenster. Den Rhythmus des Fassadenrasters nimmt es versetzt, wie in einem Off-Beat, wieder auf.
Fensterrahmen und –bleche aus Aluminium kontrastieren in ihrer dunkelbraunen, metallischen Pulverbeschichtung mit der ansonsten hellen Fassade und akzentuieren so zusätzlich den Rhythmus ihrer Gliederung. Die in Farbgebung und Materialität entsprechend gestaltete Fensterfront der Hotellobby im Erdgeschoss und der Haupteingang wurden in Anlehnung an die zuvor hier existierende Arkade deutlich zurückgesetzt. Noch außerhalb des eigentlichen Eingangsbereiches entsteht so ein geschützter Raum.
Die 184 Zimmer des Hotels befinden sich ausnahmslos in den Obergeschossen, wo sie sich teilweise um einen ruhigen Innenhof gruppieren, teilweise, in einem zusätzlichen Flügel, zum Inneren des Blocks hin orientiert sind. Trotz der innerstädtischen Lage entstehen so erholsame Rückzugsräume für die Gäste. Ein steiles Mansardendach erstreckt sich über zwei Geschosse. Ermöglicht wurde so die uneingeschränkte Belegung mit Hotelzimmern im obersten Geschoss und die versteckte Unterbringung der umfangreichen haustechnischen Anlagen im Dachgeschoss. Die Flachdächer zu den beiden Höfen wurden extensiv begrünt. Die Anlieferung für das Hotel verteilt sich wegen der innerstädtisch beengten Situation auf eine kleine Zufahrt direkt an der Goethestraße und eine Durchfahrt über ein Nachbargrundstück, die schon eine im Vorgängerbau gelegene Tankstelle erschlossen hatte.
Im 1. UG befindet sich eine Tiefgarage mit ca. 49 Stellplätzen, im 2. UG Umkleiden, Lager- und Technikflächen.
Mit dem seit August 2015 durch die Aloft-Kette genutzten Hotel hat das südliche Münchner Bahnhofsviertel eine ansprechende neue Visitenkarte gewonnen.
Die Gebäudeaußenhaut ist mit kreuzförmigen Betonplatten verkleidet, die in ihrer Optik und Haptik beinahe einem natürlichen Sandstein gleichkommen: Main-Sand und Jura-Krone als Zuschlagstoffe sorgen für goldgelbe Farbnuancen, die Oberflächen wurden im Sockelbereich sandgestrahlt und in den oberen Geschossen gesäuert. Die Stöße der einzelnen Elemente laufen rechtwinklig auf die zwischen ihnen angeordneten Fenster zu. Zwar wurde dadurch der Fugenanteil der Fassade bereits stark reduziert, das grundsätzliche Dilemma einer optisch störenden Fugenausbildung aber noch nicht gänzlich umgangen. Die Problemlösung besteht in einer Art Flucht nach vorne. Die profilierten Ränder der Platten fügen sich an ihren Stößen zu geschwungenen Gesimsen und überhöhen damit die „Problemzone“ zum Ornament. Zugleich findet eine reizvolle Überführung der traditionell horizontalen Bauform des Gesimses in die Vertikale statt. Das so entstehende netzförmige Relief integriert gestalterisch die durch das Raumprogramm verursachte unterschiedliche Breite der Fenster. Den Rhythmus des Fassadenrasters nimmt es versetzt, wie in einem Off-Beat, wieder auf.
Fensterrahmen und –bleche aus Aluminium kontrastieren in ihrer dunkelbraunen, metallischen Pulverbeschichtung mit der ansonsten hellen Fassade und akzentuieren so zusätzlich den Rhythmus ihrer Gliederung. Die in Farbgebung und Materialität entsprechend gestaltete Fensterfront der Hotellobby im Erdgeschoss und der Haupteingang wurden in Anlehnung an die zuvor hier existierende Arkade deutlich zurückgesetzt. Noch außerhalb des eigentlichen Eingangsbereiches entsteht so ein geschützter Raum.
Die 184 Zimmer des Hotels befinden sich ausnahmslos in den Obergeschossen, wo sie sich teilweise um einen ruhigen Innenhof gruppieren, teilweise, in einem zusätzlichen Flügel, zum Inneren des Blocks hin orientiert sind. Trotz der innerstädtischen Lage entstehen so erholsame Rückzugsräume für die Gäste. Ein steiles Mansardendach erstreckt sich über zwei Geschosse. Ermöglicht wurde so die uneingeschränkte Belegung mit Hotelzimmern im obersten Geschoss und die versteckte Unterbringung der umfangreichen haustechnischen Anlagen im Dachgeschoss. Die Flachdächer zu den beiden Höfen wurden extensiv begrünt. Die Anlieferung für das Hotel verteilt sich wegen der innerstädtisch beengten Situation auf eine kleine Zufahrt direkt an der Goethestraße und eine Durchfahrt über ein Nachbargrundstück, die schon eine im Vorgängerbau gelegene Tankstelle erschlossen hatte.
Im 1. UG befindet sich eine Tiefgarage mit ca. 49 Stellplätzen, im 2. UG Umkleiden, Lager- und Technikflächen.
Mit dem seit August 2015 durch die Aloft-Kette genutzten Hotel hat das südliche Münchner Bahnhofsviertel eine ansprechende neue Visitenkarte gewonnen.