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Holzer Kobler Architekturen

Besucherzentrum Arche Nebra, Wangen

Foto: Jan Bitter
Foto: Jan Bitter
Ort
Nebra (Unstrut)
Die zeichenhafte Architektur der Arche Nebra bettet die Geschichte der Himmelsscheibe von Nebra in die Umgebung ihres Fundorts ein. Das schwebende Gebäude greift ein Motiv der Himmelsscheibe von Nebra auf, die goldene Sonnenbarke. Die Barke ist wie ein Periskop auf den Mittelberg, den Fundort der Himmelsscheibe, gerichtet. Dort bildet der 30 Meter hohe Aussichtsturm das Zentrum der Waldlichtung. Gebäude und Turm stehen für die Faszination von Astronomie und Archäologie, für die Verbindung von Himmel und Erde, für die Messung von Zeit und für das Erforschen längst vergangener Zeiten.

Arche Nebra
Der mit rauem Putz verkleidete Sockel schiebt sich aus dem natürlichen Hang in Richtung des Flusstales. Über dem Sockel sitzt, von der Ferne kaum sichtbar, das transparente Erdgeschoss, das von allen Seiten den freien Blick in die Landschaft gewährt. Es tritt architektonisch in den Hintergrund und lenkt die gesamte Aufmerksamkeit auf das auskragende Obergeschoss, das Kernstück des Gebäudes. Gegenläufig geneigte Wandflächen sowie ansteigende Dachebenen verleihen der goldenen Barke ein dynamisches äußeres Erscheinungsbild und ein einzigartiges räumliches Erlebnis. Je nach Sonneneinfall bieten die goldfarben eloxierte Aluminiumfassade und die verglasten Stirnseiten des Besucherzentrums ein Lichtspiel mit der Reflexion von Himmel und Erde.

Nahezu Nord-Süd ausgerichtet, öffnet sich das nördliche Ende der Barke mit einem raumhohen Panoramafenster auf den Turm und holt damit den Fundort der Himmelsscheibe, in das Gebäudeinnere. Das zweite Panoramafenster auf der Südseite des Gebäudes dagegen gibt den Blick frei auf die sanft hügelige Landschaft entlang der Unstrut. Die beiden Präsentationsräume sind durch einen offenen Grundriss verbunden, zentral dazwischen liegt das Planetarium. Ein grosszügiger Lichthof erschließt das obere Geschoss vertikal.

Aussichtsturm
Die Fundstelle der Himmelsscheibe von Nebra auf dem Mittelberg ist mit einem Aussichtsturm markiert. Leicht geneigt ist der 30 Meter hohe Turm wie der Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr gestaltet. Durch einen vertikalen Schlitz im Turm, auf der Sichtachse zum Brocken, kann zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende der Sonnenuntergang beobachtet werden. Die Ausrichtung der Himmelsscheibe wird mittels Sichtachse von Mittelberg zum Brocken zur Sommersonnenwende justiert. Ein Fußweg verbindet das Besucherzentrum mit dem einen Kilometer entfernten, hundert Meter höher liegenden Turm. Über 176 Stufen gelangen die Besucher zur Aussichtsplattform, wo auf der Brüstung die Sichtbezüge zur Landschaft markiert sind. Die Treppe folgt der gelb leuchtenden Innenform des Turms, ohne den vertikalen Gebäudeschnitt zu queren.
 
Aufgaben:
Neubau Besucherzentrum und Aussichtsturm
Phasen 1-8 nach HOAI

http://www.himmelsscheibe-erleben.de/arche_nebra/architektur/