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K9 ARCHITEKTEN

Kinderhaus Hessental in Schwäbisch Hall

Yohan Zerdoun
Yohan Zerdoun
Ort
Schwäbisch Hall
Gebäudekategorie
Kitas, Kindergärten
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Holz
Architektenpreis
Beispielhaftes Bauen Schwäbisch Hall 2020
Seit 1. September 2020 haben die kleinen Bewohner das neue Kinderhaus im Schwäbisch Haller Ortsteil Hessental bezogen. Es ist ein warmer, einladender Ort geworden, an dem das Material Holz durchgängig bestimmend ist: Ob versteckt als Holzrahmenbau oder sicht- /erlebbar in Form der lasierten Holzfassade außen und Massivholzoberflächen sowie Massivholzmöbeln innen. Ein nachhaltiges Gebäude mit langlebigen Materialien, einem gut belichteten Grundriss und variablen Nutzungsmöglichkeiten.

Als einfacher, eingeschossiger Baukörper fügt sich die neue Kindertageseinrichtung in die lockere Siedlungsstruktur der Umgebung in Hessental ein und bietet Platz für vier Kindergartengruppen und drei Krippengruppen. Akzentuiert wird das ansonsten flache Gebäude durch drei Dachaufsätze, die sich an den "gemeinschaftlichen Orten“ des Gebäudes wiederfinden. Das rechtwinklige Gebäude ermöglicht sowohl für die Krippe als auch für den Kindergarten eigenständige Bereiche, die sich wie „zwei Häuser“ unter einem Dach vereinen. Diese zwei „Häuser“ beherbergen im Westen die Krippe und im Südosten den Kindergarten. Beide Gebäudeteile sind im Nordosten durch das einladende Eingangsfoyer mit Mehrzweckraum und den angeschlossenen Essensräumen verbunden. An dieser Schnittstelle werden die Kinder empfangen. Das Foyer hat auch noch eine weitere Funktion – durch Zuschalten des Mehrzweckraums entsteht ein größeres Forum für Veranstaltungen.
Jedes der „Häuser“ erhält eine eigene zentrale Spielzone, so dass auch im Inneren ideale Spiel- und Bewegungsflächen entstehen. Diese Flächen sind über eine „Schmutzschleuse“ direkt mit dem Freibereich verbunden.

Allen Gruppenräumen sind jeweils eigene Freiterrassen vorgelagert; so kann das Freigelände in den Kita-Alltag besser integriert werden. Diese überdachten Nischen schaffen einen geschützten Übergang von innen nach außen. Sie dienen als konstruktiver Sonnenschutz und bieten Freiflächen, in denen die Kinder auch bei Regen spielen können. Es entsteht ein neu definierter, nach Westen und Süden orientierter Freiraum, auf den die zwei „Häuser“ ausgerichtet sind. Durch die Gruppierung der Räume um eine gemeinsame Mitte gibt es einen starken Außenraumbezug. Die Kinder spielen in einer grünen Oase, geschützt vom Gebäudekörper, gerahmt von der parkähnlichen Landschaft im Süden und Westen.

Der Holzbau besticht durch seine dunkel lasierte vertikale Holzschalung. In den überdachten Nischen ist die Verkleidung mit einer transparenten Lasur versehen. So entwickelt sich ein stetiger Wechsel aus hell und dunkel. Im Inneren überwiegen helle, natürliche Holzoberflächen. Die Einbaumöbel erhalten mit ihren farbigen Einsätzen besondere Akzente.