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Landespensionisten- und Pflegeheim Hainburg

Foto: Thomas Ott
Foto: Thomas Ott
Ort
Hainburg a. d. Donau
Gebäudekategorie
Pflegestätten, Reha- und Kureinrichtungen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Architektenpreis
Niederösterreichischer Baupreis 2009
2.Preis
Hainburg / Österreich

Entwurf:         
Christian Kronaus + Erhard An-He Kinzelbach
Mitarbeit Stefan Gruber, Daniel Lopez-Perez

Projektart:         
Beauftragung nach Machbarkeitsstudie

Auftraggeber:         
Uni Credit BA-CA Leasing, Amt der NÖ Landesregierung BD6 und GS7

Fachplaner:         
Rudischer+Panzenböck (Ausführungsplanung), Markus Kuhlang (Statik), SanCoWent (TGA), Team-Plan (ÖBA)

Fläche:         
3.821 m2 BGF (Neubau, 50 Betten), 4.288 m2 BGF (Altbau, 53 Betten)

Planungs- / Bauzeit:     
2006-2009

Preise:             
Niederösterreichischer Baupreis 2009, 2.Preis

Der kompakte Riegel des Zubaus erweitert den Altbestand des Pflegeheims am Ortsrand Hainburgs um 50 Einbettzimmer. Seine Positionierung ermöglicht die Erhaltung des Baumbestands in der rückwärtigen Parkanlage. Formgebung und Konstruktion versuchen, die Anforderungen des repetitiven Charakters des Raumprogramms und die Erfordernis einer effizienten Bauzeit mit dem Bedarf der Bewohner nach individueller Differenzierung in Einklang zu bringen. Die Konstruktion ist als Mischkonstruktion aus Kreuzlagenholzmassivbau und Holzrahmenbau ausgeführt.

Hauptgestaltungsmerkmal von außen ist die zweifache Faltung der farbigen Hülle. In der städtebaulichen Anordnung er¬möglicht die Faltung, die lange Baumasse zu gliedern und ihre Länge zu brechen. Lokal macht die dreidimensionale Faltung jedes einzelne Zimmer ablesbar. Zudem findet sie im Inneren bei der Faltung der Gangwände ihre Entsprechung. Jedes Zimmer besitzt zwei Fenster, eines mit niedriger Brüstungshöhe, die auch Bettlägerigen und Rollstuhlfahrern einen Ausblick ermöglicht, und eines, das außen einen individuellen, integrierten Blumenkasten erzeugt. Über die Faltung hinaus passt sich die Gebäudehaut farblich in Form einer pixi¬lierten Faserzementschindelhaut kontinuierlich an ihre Umgebung an. Der Farbverlauf wird mittels eines einfachen Algorithmus aus sukzessivem Spiegeln und punktuellem Addieren einzelner Farbpunkte erzeugt, der eine möglichst einfache Ausführung durch die Dachdecker ermöglicht.

Beim Ausbau kamen außen Faserzementschindeln und innen Schichtstoffplatten zu Einsatz. Hier wurde ein alternativer Weg zur Ästhetik konventioneller Holzbauten eingeschlagen. Lediglich in den Bewohnerzimmern ist die Holzoberfläche der Primärkonstruktion in den Decken sichtbar.

Bei der Planung der Gebäudetechnik wurden Niedrigenergie-Standards und eine für die älteren Bewohner wichtige hohe thermische Behaglichkeit angestrebt. Unterstützt wird dieser nachhaltige Aspekt durch die Wahl der Materialien, hier wurde bewusst auf nachhaltige und ökologische Baustoffe zurückgegriffen. So wurde die gesamte Primärkonstruktion in Holz konzipiert, oberhalb des Kellers kam keinerlei Stahlbeton zur Anwendung. Zudem wurde hier statt der üblichen Mineralwolldämmung eine Flachsdämmung und unter den Fundamenten Schotter aus rezykliertem Glas verwendet.