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MEIXNER SCHLÜTER WENDT

Wohnhaus Z, Taunus

Foto: Christoph Kraneburg, Köln
Foto: Christoph Kraneburg, Köln
Ort
Königstein i. T.
Gebäudekategorie
Einfamilien-, Reihen-, Wochenendhäuser
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2012
Ein Haus aus den 20er-Jahren mit Walmdach soll als Wohnhaus für eine Familie erweitert werden. Dabei stellt sich die Aufgabe, zum einen den Eingangsbereich zu optimieren, zum anderen solldas Gebäude an der straßenabgewandten Seite im Norden um ein großzügiges Wohnzimmer,  sowie ein Schlaf-,  Badezimmer und einen Fitnesstrakt erweitert  werden.Aus beiden Maßnahmen soll sich ein geschützter Außenbereich vor dem Haus ergeben. Zu dieser Raumbildung  wird dem Bestandsgebäude gedanklich eine Hülle/ Röhre übergestülpt,  die auf beiden Seiten übersteht  und so eine  Eingangssituation als Außenraum und die eigentliche Erweiterung als Innenraum definiert. Die Position der Hülle bzw.  ihrjeweiliger  Abstand  zum innerenHaus  ergibt  sichaus  den  funktionalenErfordernissen  der  Grundrißstuktur.  Es entstehen Innen-/  Außen-/Zwischen-/  und Unräume vielfältiger  und „merkwürdiger“ Art  .Komplexe und scheinbar  einfache Räume wechseln sich ab. Es entstehen Paradoxien von Innen und Außen. Ein selbstverständlich entstandenes, einfaches, traditionelles „Haus im Grünen“ wird aufgelöst, umgewandelt und gleichzeitig überhöht.
Die Hülle nimmt  aufder Eingangsseite die traditionelle Walmdachfigur  auf und istzur Südsonne hin abgesenkt.  Im Übergang zum eingentlichen Erweiterungsvolumen verfaltet sich das Dach in unregelmäßige Dreiecksgeometrien. Die Transformationdes  Daches  endetschließlich  in  einerkubischenBaukörpertypologie.  So  entstehtein  spezifischer  individuellerBaukörper,  der aus der Funktion abgeleitet  ein Spektrum von einem archetypischen Satteldach bis zu  einem  kubischenBaukörper  aufspannt.  Gemäßder  Vorstellung  voneiner  homogenen  Hüllewerden  Dach-  und  Wandflächen in Farbe und Material einheitlich verkleidet. So wie das Bestandshaus als Element in der Hülle steht und  diese von innen formt, sind die neuen Wohnräume als Volumina der Röhre additiv einbeschrieben - durch Farbgebung  und  plastischeForm jeweils  als  eigenständigeKörper  ablesbar.  DasBestandshaus  wird  kohärentzu  den  neuen  Volumina nach außen abstrahiert: Walmdachtypologie und konventionelle Fassadengliederung sind noch ablesbar. Alle  weiteren räumlichen und farblichen Differenzierungen werden nivelliert. Die Innenräume des Bestandshauses bleiben  dagegen gestalterisch ihrer Entstehungszeit verpflichtet.

Bauherr: privat

Fertigstellung: 2012