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Nickl & Partner

Lindberghatelier, München

Foto: Werner Huthmacher
Foto: Werner Huthmacher
Ort
München
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Glas
Das Atelier in der Lindberghstrasse liegt im neu erschlossenen Gewerbegebiet am Freimanner Hölzl in München. Die Intention war es, ein dem Ort entsprechendes Gebäude zu konzipieren, welches sowohl den Ansprüchen an Funktion und Flexibilität der künftigen Nutzer als auch dem städtebaulich heterogenen Gefüge des Gewerbegebietes entspricht.

Entstanden ist ein klarer Gebäudekubus, der mit der Eingangsseite, dem„Kopf“, nach  Süden zur Lindberghstrasse hin ausgerichtet ist und  sich dann fast schwebend in die "Landschaft" hinaus schiebt.

Eine mehrschichtige Fassade spannt in ihrem schroffen, industriellen Charakter den Bogen zwischen Abschottung auf der einen und individueller Offenheit auf der anderen Seite.

Ein massives Treppenhaus erschließt und verbindet die Ebenen des Hauses, das sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen flexibel teilbar ist.
Im Erdschoss sind Gemeinschaftsflächen wie das Foyer, die Küche und einen Personalraum angeordnet.

Der Büro- und Werkstattbereich über zwei Geschosse ist offen gestaltet und so konzipiert, dass unterschiedliche Nutzungen möglich sind.  
Die Gesamtfläche im Obergeschoss gliedert sich in den Hauptbereich der Architekturwerkstatt, die von zwei Sonderbereichen gefasst wird, und eine Kernzone mit Service- und Infoflächen. Die beiden Enden des Riegels – im Norden Wettbewerbsabteilung und Geschäftsführung, im Süden Sekretariat und Besprechungsräume – umfassen den zentralen Großraum, der durch variable Trennwände und in der Kernzone durch so genannte Lichtboxen untergliedert ist.

Die Dachfläche ist gemäß Bebauungsplan begrünt. Eine zum Teil überdachte Dachterrasse bietet - neben den Bereichen im Erdgeschoss - zusätzlichen Raum für Freizeit und Pause.

Die verwendeten Materialien blieben in ihrer Oberfläche natürlich, der jeweilige Materialcharakter in seiner Textur und Eigenfarbe steht bewusst im Vordergrund. Sichtbeton, feuerverzinkte Stahlteile. Industrieparkett und Gussasphalt im Bodenbereich unterstreichen den Werkstattcharakter des Gebäudes.

Eine geschosshohe Pfosten-Riegelfassade gewährleistet optimale natürliche Belüftung und Belichtung. Dabei bietet die vorgehängte Lamellenkonstruktion flexiblen Sicht-, Sonnen- und Blendschutz bei freiem Ausblick. Eine Schicht aus Lamellen, die im Wechsel aus Industrieglas und geprägten Stahlblechen gefertigt sind, legt sich als zweite Hülle um den Baukörper. So ergibt sich ein je nach Tageslicht variierendes Bild. Jedes „Lamellenpaket“ kommt in seiner Kombination von Glas und Blech nur ein Mal vor und verweist so auf die Individualität der Kojen im Innenraum. Wie französische Klappläden lassen sich die Felder über eine Schubstange manuell steuern und unterstützen so das einfache Konzept dieser Lowtech-Fassade.