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Pichler & Traupmann Architekten

ÖAMTC

Foto: Toni Rappersberger
Foto: Toni Rappersberger
Ort
Wien
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Metall
Architektenpreis
Architizer A+ Special Mention Award 2017
Gebaut (2016) MA19
WAF 2017 Finalist
ABB Leaf Award 2017 - shortlissted
Österreichischer Stahlbaupreis 2017
ÖAMTC – der Stützpunkt

Von den Servicewerkstätten bis zum Heliport sind alle Programmelemente an einer einzigen vertikalen Achse aufgefädelt, also auch vom Schalter über den Empfang und die Veranstaltungsbereiche bis zum großen Atrium der Büros. Logistisch kompakte Inhalte mit hoher Effizienz, wie sie Stützpunkteinrichtungen per definitionem zueigen sind, wurden hier transformiert gedacht und in übersetzter Form auf das Gebäude übertragen.

ÖAMTC – die Transparenz

Betritt man den Schalter, so findet man sich auf einer überdimensionalen, gläsernen Kanzel wieder, inmitten der Werkstatt, in die die Techniker die zu zuvor abgestellten Fahrzeuge über eine Rampe ein Geschoß tiefer gefahren haben. Die Kunden können panoramaartig alles bequem von oben betrachten – wird ihr Auto hochgehoben, dieses sogar „Aug‘ in Aug‘“. Vom Schalter öffnet sich jedoch auch ein großzügiger Luftraum nach oben, durch den eine prominente Treppe in die Lobby führt. Auf dieser Ebene kann man das Gebäude auch von der U3-Erdberg kommend auf kurzem Wege zu Fuß betreten. Das Gebäude und damit der ÖAMTC sind für alle in jede Richtung hin offen.

ÖAMTC – die Kommunikation

Alle Gebäudeteile kommunizieren untereinander – jedoch ist auch die Kommunikation nach außen wichtig. Diese findet im öffentlich / halböffentlichen Bereich statt: auf der Eingangsebene liegen Veranstaltungssaal, Konferenzräume, TV-Studio, auf der darüber liegenden Ebene das so wichtige Callcenter, das tatsächlich ständig mit außen online ist und das prononciert und funktionsgemäß als zentrischer Raum ausgebildet ist. Alle diese Bereiche liegen rund um ein zweigeschossiges Foyer herum angeordnet. Dieses ist aber zugleich auch die erste Ebene des großen Büroatriums, von dem aus die Weg- und Sichtbeziehungen nach oben führen. Damit ist wiederum der interne Kommunikationsfluss geschlossen.

ÖAMTC – das Zeichen

Das Gebäude ist ein Zeichen für Mobilität. Seine singuläre, kreis- und sternförmig organisierte Form vermittelt eindrucksvoll, dass sich alles um die Mobilität und die damit zusammenhängenden Mittel dreht und demonstriert zugleich Effizienz und Schnelligkeit der Organisation. Es ist daher ein formal als auch inhaltlich schlüssiges, architektonisch artikuliertes Zeichen einer Organisationszentrale und aktiviert für den Betrachter und den Benutzer auf allen Ebenen das Gefühl und das Verständnis für einen starken und verlässlichen Partner. Ebenso ist es Zeichen eines selbstbewussten Firmenverständnisses, mit dem sich Mitarbeiter und Mitglieder identifizieren können – mit bestens organisierten, aufeinander abgestimmten Einrichtungen mit hohem Interaktions- und Kommunikationsfaktor, ausgedrückt in den übersichtlichen und offenen, transparenten und kunden- wie mitarbeiterorientierten Raumverbindungen.

ÖAMTC – das landmarkbuilding

In der Figur setzt sich die ÖAMTC Zentrale eindeutig und bewusst von den monotonen und dennoch heterogen verstreuten, block- und riegelhaften Gebäudezuschnitten der Umgebung ab, deren Form ausschließlich auf gewerbliche- und industrielle Inhalte und deren optimierte Funktionen ausgelegt ist. Vielmehr geht es um die soziale Komponente von Hilfe und Unterstützung und um das Eingebundensein in ein Netzwerk von Service und Betreuung – sowohl als Kommunikationsfaktor im Makrobereich der Gebäudegesamtstruktur als auch im Layout der einzelnen Organisationseinheiten.
Schließlich sitzt der Icon inmitten einer Park- und Gartenlandschaft, die sich einerseits auf dem Dach der Hochgaragen und den Fluchttreppenanlagen, andererseits auf der freibleibenden Verbindungsspange zwischen U3 und Baumgasse entfaltet.


Projekt Name: ÖAMTC Zentrale
Jahr: 2013

Projekt Ort: Wien

Nutzung: Headquarter

Bauherr: ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub)

Leistungsumfang: Generalplanung

Projektteam:
Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH
Johanna Maria Priebe (Projektleitung)
Barbara Aull
Christoph Degendorfer
Andrea Ehrenreich
Mohammad Ekhlasi
Alexander Grass
Clemens Hasler
Barbara Jarmaczki
Joachim Kess
Bartosz Lewandowski
Till Martin
Daniel Moral Trigueros

Wettbewerb:
Bartosz Lewandowski
Christoph Degendorfer
Clemens Hasler
Milan Suchánek

Planungsbeginn: 2013

Baubeginn: 2015

Fertigstellung: 2016

Grundstücksfläche: 14.913 m²

Nutzfläche: 20.027 m²

Bebaute Fläche: 9.325 m²

BGF: 29.447 m²

Umbauter Raum: 161.133 m³

Renderings: Visualisierung © Tomaselli . VISUAL SENSATIONS, Wien

Fotos: © Roland Halbe, Stuttgart

Modell: Harald Schmidt, Wien

Preis: WB 1. Preis

GP-Koordination
FCP – Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH, Wien

Tragwerksplanung:
FCP – Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH, Wien

Bauphysik, Fassadenplanung:
Dr. Pfeiler GmbH, Graz

Brandschutz:
Norbert Rabl ZT GmbH, Graz

Haustechnik / Elektrotechnik:
DIE HAUSTECHNIKER Technisches Büro GmbH, Jennersdorf

Lichtplanung:
pokorny Lichtarchitektur, Wien

Planung Heliport:
Ing. Günther Jakubec GmbH, Wien

Vermessung:
Dipl.-Ing. Johanna Fuchs-Stolitzka Ingenieurkonsule, Wien

Landschaftsplanung:
DnD Landschaftsplanung ZT KG, Wien

Windkomfort:
Weatherpark GmbH, Wien

Hydroingenieur:
Dipl. Ing. Michael Gollob ZT GmbH, Wien

Verkehrsplanung:
Traffix Verkehrsplanung GmbH, Wien

Küchenplanung:
IB Ronge Stria GmbH, Baden

Generalunternehmer:
Bauunternehmung Granit GmbH, Feldkirchen bei Graz