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Snøhetta

Ordrupgaard Museum

Laura Stamer
Laura Stamer
Ort
Charlottenlund
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Erweiterung
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Metall
Das im Norden Kopenhagens gelegene Ordrupgaard beherbergt Nordeuropas umfassendste Sammlung französischer und dänischer Kunst aus dem 19. und frühen 20 Jahrhundert. Ursprünglich als dreiflügeliges Landhaus im neoklassizistischen Stil während des Ersten Weltkriegs erbaut, wurde das Museum 2005 durch einen modernen Anbau aus Glas und schwarzem Lavabeton erweitert, der von Zaha Hadid entworfen wurde.

Im Jahr 2012 wurde Snøhetta mit der Gestaltung einer weiteren Erweiterung beauftragt. Snøhettas Entwurf für den 1.720 m2 großen Neubau, der größtenteils unterirdisch liegt, schafft einen ganzheitlichen und durchgängigen Weg durch das gesamte Museum und die umgebenden Park- und Gartenanlagen, der Hadids Erweiterung mit dem ursprünglichen, denkmalgeschützten Gebäude des Museums aus dem Jahr 1881 verbindet.

Insgesamt umfasst der Entwurf von Snøhetta sowohl Eingriffe in die Landschaft als auch fünf brandneue, unterirdische Ausstellungsräume, von denen zwei eine Fortsetzung von Hadids Ausstellungsraum bilden.

Durch sein innovatives und doch zurückhaltendes Design ermöglichen der neue Anbau und seine Ausstellungsräume eine kreisförmige Bewegung durch den Ordrupgaard.
Der größte der drei von Snøhetta entworfenen Hauptausstellungsräume ist von außen teilweise als monolithische, stahlbeschichtete skulpturähnliche Struktur zu sehen, die aus einem größeren Volumen unter der Erde herausgearbeitet zu sein scheint. Die Struktur ist in vielen verschiedenen Facetten geschliffen und in unterschiedlichen Richtungen poliert, was im Laufe des Tages und im Wechsel der Jahreszeiten ein Spiel mit dem Licht erzeugt. Das Bauwerk zeichnet sich außerdem durch einen diagonalen Einschnitt in die Landschaft aus, der die Besucher intuitiv zum Haupteingang durch Hadids Anbau führt. Der Einschnitt bildet eine Brücke aus Naturstein, die Eingang und Garten miteinander verbindet.

Durch seine zurückhaltende und doch kraftvolle Gestaltung fügt sich der Erweiterungsbau von Snøhetta respektvoll in die bestehende Umgebung ein, sei sie nun pflanzlich oder gebaut, historisch oder zeitgenössisch, und fügt gleichzeitig eine eigene Interpretation von Zeit und Raum hinzu, die alle Elemente in einem kreisförmigen und erweiterten Museumserlebnis für künftige Generationen zusammenführt.

Leistungen: Architektur, Landschaftsarchitektur und Interieur
Zeitraum: 2012 - 2021
Größe: 1 750 m2
Auftraggeber: SLKS, Slots og Kulturstyrelsen