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ALN | Architekturbüro Leinhäupl + Neuber

TCE Tagesklinik München

Gabrijela Obert
Gabrijela Obert
Ort
München
Gebäudekategorie
Krankenhäuser, Ärztehäuser, Arztpraxen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Putz
Gebäudekonzept
Projektaufgabe war die Errichtung eines dreigeschossigen Neubaus für das Therapie Centrum für essgestörte Patienten (TCE) in München Neuhausen-Nymphenburg. Hier werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachse-ne mit Essstörungen in einer Tagklinik behandelt. Für das neue Therapiezentrum wurde im Vorfeld ein Gebäu-de aus den 60 er Jahren, das seit ca. 2008 leer stand, abgebrochen.
Im TCE werden insgesamt 36 Kinder und Jugendliche in 7 Wohngruppen einer Jugendwohngruppe behandelt. Therapeutische Wohngruppen (TWGs) ergänzen seit 1993 das kognitivverhaltenstherapeutisch orientierte Be-handlungskonzept des tagklinischen Therapieprogramms. Die Wohngruppen bestehen in der Regel aus zwei Schlafzimmern mit jeweils zwei Betten, Wohnzimmer, Küche sowie Dusch- und Wannenbad mit WC. Die Dauer der Behandlung beträgt ca. 2-3 Monate als stationärer Aufenthalt und als offene Einrichtung. Die gesamte Gebäudekonzeption ist hierbei vollständig auf die Bedürfnisse und Therapieanforderungen der Patienten zugeschnitten.

Nutzung des Gebäudes
Im Erdgeschoß mit einer Nutzfläche von 675 m² befinden sich neben dem Haupteingang die zentrale Verwal-tung mit Aufnahmesekretariat, TCE- Leitung und stellvertretende Leitung sowie einem Schwesternbüro, zudem noch zwei Arztzimmer und ein Untersuchungszimmer mit zugeordnetem Wiegeraum. Des Weiteren finden sich hier drei großzügig geschnittene Therapieräume, die direkt nebeneinanderliegen. Der größte Raum ist zusätz-lich mit einer mobilen Trennwand unterteilbar.             
Herzstück des Geschosses ist jedoch der gewerbliche Kochbereich mit Großküche für die Patienten und das Personal, das auf das TCE-Esskonzept abgestimmt ist. Hier werden Frühstück und Mittagessen zubereitet und über einen großzügigen Thekenbereich ausgegeben. Theke und Speiseraum grenzen direkt aneinander in einem offen gestalteten Grundriss. Hier essen die Patienten gemeinsam. Der Speisesaal für das Personal liegt getrennt daneben. Für die restlichen Mahlzeiten steht eine eigene „Haushaltsküche“ zur Verfügung, die von den Bewohnern selbst genutzt werden kann, jedoch vom gewerblichen Küchenpersonal versorgt wird.
Im ersten Stockwerk befinden sich zusätzlich eigene Unterrichtsräume der Staatlichen Schule für Kranke. Sie bietet den Patienten die Möglichkeit während der Therapie ihre schulische Ausbildung weiterzuführen. Weitere Räumlichkeiten für vier Psychologen und zwei Diätassistenten sowie zwei Therapeutenbüros mit Schreibzimmer und zusätzliche Therapieräume für Einzelgespräche ergänzen das Klinikkonzept.

Konstruktion
Das Gebäude wurde in konventioneller massiver Mischbauweise errichtet, die Fassade wurde als klassische Lochfassade ausgebildet. Dabei fügt sich das neue Gebäude in das bestehende und teilweise unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble aus der Zeit der Jahrhundertwende ein. Das Dachgeschoss erhielt ebenfalls eine Mischkonstruktion aus begrüntem Flachdach und einem Steildach. Um auch künftig in der Nutzung flexibel zu bleiben, wurde der Innenausbau in Trockenbau ausgeführt. Die Erschließung des Hauses er-folgt komplett barrierefrei.

PROJEKTTYP GESUNDHEITS- UND KLINIKBAU
BAUHERR KLINIKUM DRITTER ORDEN MÜNCHEN
ORT MÜNCHEN
STATUS GEBAUT
BGF 2.720 m2
BRI 10.750 m3
PLANUNG UND UMSETZUNG 2014-2016
LEISTUNGSPHASEN 4-9
PHOTOCREDIT GABRIJELA OBERT, www.gabrical.com